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TAUCHEN IM SALENTO - GEBIET
Tauchen im Salento - gebiet
In diesem Teil werden nur einige der interessantesten und eindruckvollsten
Tauchpunkte der Salentinischen Küste angegeben. Zahlreiche Ortschaften
vertrauen sich an Organisationen, wie mehreren örtlichen Diving Services, oder
erfahrenen Führern an. Das Gebiet bietet begeisternde Tauchgelegenheiten für
Alle. Zum Anfang machen wir eine ideale Umschiffung der Salentinischen Halbinsel.
Wir starten von der Nordadriatischen Küste bei S.Cataldo, umschiffen das Leuca
Kap, und beschliessen die Reise auf der Ionischen Küste in der Nähe von Porto
Cesareo.
San Cataldo
Die Ortschaft liegt auf der Adriatischen Küste, wenige Kilometer von Lecce entfernt. Sie weist eine flache Sandküste
auf, wie auch ein Sandmeeresboden. Bei idealer Wetterlage, das heisst bei
ruhiger See und Windrichtung Nord oder Nord-Osten, ist das Wasser klar, hauptsächlich
von Juni bis Oktober. Auf hoher See, wo die Meertiefe etwa 20-40 m erreicht,
findet man den typischen riffartigen Meeresboden, ein Habitat das aus einer
Riesenzahl krustenbildenden Spezies
und Tieren besteht, wie z.B. dem
Schwamm Ircinia variabilis oder dem schwarzen Cacospongia. Die
farbige und immergegenwärtige Ircinia variabilis ist das bevorzugte
Habitat der Leopardenschnecke (Discordoris atromaculata). Das Tier
verdankt seinen Namen den typischen dunklen Flecken auf seiner weissen Haut.
Wenn wir uns der Küste nähern, stossen wir auf eine weite und dichte
Neptunsgraswiese (Posidonia oceania). Bei einer Wassertiefe zwischen -10
und -25 m können wir leicht zahlreichen Fischsorten begegnen, wie z.B. einigen
Brassenfamilien (Diplodus sargus, Diplodus annularis, D. puntazzo, D. vulgaris).
Diese Gewässer erscheinen hauptsächlich bei Sandgrund eintönig und öde. Dem
aufmerksamen Taucher bieten sich beliebte Überraschngen dar, hier ist es möglich
zahlreiche getarnte Tiere zu sichten, wie die Seezunge (Solea) (die sich
redlich eingräbt) und dem gefärlicheren Mittelmeer-Petermännchen (Trachinus
araneus). Die Anemone Condylactis aurantiaca ist ein sitzendes Tier,
das einen zylindrischen und säulenförmigen Körper besitzt, der teilweise im
Sediment eingeraben ist; der einzige sichtbare Körperteil ist von den
einziehbaren und zahlreichen Tentakeln (etwa 100)
dargestellt, die nicht länger als 7-8 cm messen. Die Tentakeln haben
eine braun-grüne oder graue Färbung, die sich sehr von
den violetten Spitzen unterscheiden. Ein typischer
Bewohner des sandigen
Meeresboden ist der schöne Gastropode, Phalium granulatum, der etwa 10
cm lang wird. Wir verlassen dieses Gebiet und steuern gegen Süden, gegen das
Naturschutzgebiet Le Cesine. Hier stösst man auf eine Wassertiefe von 7 bis 18
Meter und einer dichten Neptunsgraswiese. In diesem Gebiet ist es möglich
Brassenverstecke zu finden. Hier begegnet man auch anderen Fischen wie z.B. dem
sehr eleganten Fisch Sciana umbra, der sich oft in kleinen Schwärmen in der Nähe seiner Höhlen aufenthält. Er ernährt
sich von kleinen Fischen, Weichtieren, Krebstieren, Würmern und sogar von
Seeigeln. Er jagt normalerweise im späten Nachmittag und während der Nacht.
Die Männchen dieser Fischsorte haben eine bemerkenswerte Eigenschaft, sie
erzeugen merkwürdige Laute, die dumpfen Knallen
gleichen. Jemand kann sogar Glück haben und einigen grossen Exemplaren brauner
Zackenbarschen (Epinephelus guaza) begegnen, die sich in den Höhlungen
am Rande des Sandgebietes aufenthalten.
Otranto
Die Küste und die Meerestiefen der östlichliegenden Stadt Italiens,
besteh aus einem bezaubernden Gebiet, das reich an Organismen ist und über die
sich auch die erfahrensten
Unterwasser Experten bewundern werden. Ausser den zahlreichen Grotten, Buchten
und bezaubernden Naturlandschaften findet man auch mehrere Zeugnisse alter
Schiffbrüche, die die frühere Bedeutung des Hafens, Tor des Ostens,
bestätigt.
Die Altstadt ist eine der schönsten des ganzen Salentogebietes. Sie ist hauptsächlich
wegen ihrem mächtigen aragonischen Schloss und der Kathedrale aus dem 1080, die
das wunderbare Mosaik enthält, das
sogar Dante für sein Hauptwerk
ispiriert hätte, bekannt. Nördlich dieses Ortes befindet sich
eine ausgedehnte Untiefe, "Missipezza" genannt. Es handelt sich
um einen überfluteten Berg, dessen
Spitze sich 4 m tief unter Wasser befindet, während sein Bergfuss in der Wassertiefe
von 35 m steht. Zwischen den Klippenwänden, die mehrere Spaltungen auweisen,
befinden sich Langustenexemplare (Palinurus elephas) und Verstecke
grosser Brassen (Diplodus sargus) und scheuen Sciaena umbra (ital.
Corvine). Eine wichtige Eigenschaft dieser Gebiete ist die Anwesenheit starker
Strömungen, die oft ein anspruchvolles Tauchen verlangen. Südwärts, gegen das
Kap, begegnen wir einer der schönsten und interssantesten Meerestiefen um
Otranto: Punta Facì. Der Tauchgang fängt in der Nähe des äusseren Randes des
Vorgebirges an. Eine steile Wand, die auf einem Schuttmeeresboden steht,
erreicht -35m. Wie die reiche Pflanzen- und Tierwelt bezeugt, sind auch hier die
Strömungen immer gegenwärtig. Die immergegenwärtigen
Mönchsfische (Chromis chromis) scheinen bei ruhigem Meer regungslos an
einem durchsichtigen Faden zu hängen. Was dieses Gebiet einzigartig macht ist
sicherlich die Grotte "lu
lampiune", (das im Dialekt von Lecce die Laterne bedeutet). Sie weist eine
Öffnung auf, die den Eingang belichtet, der viele Stalaktiten enthält.
Wir lassen hinter uns Punta Facì und
setzen gegen Süden fort, wo sich die Wasserscheide des äussersten
Absatzes Italiens befindet: das Otranto Kap. Hier kommen die Gewässer der Adria
und des Ionischen Meeres zusammen. Auch hier hat man interessante Tauchmöglichkeiten,
die wir jedenfalls nur den Erfahrensten raten, weil man auf Tiefen von -60 m stösst
und man dauernden Strömungen ausgesetzt ist. Eine Merkmal des Vorgebirges ist
der verlassene Leuchtturm von Punta Palascia, der ein ausgezeichneter
Orientierungspunkt darstellt. In diesem Gebiet ist das Meer oft kristallklar;
sobald man eintaucht wird man von dichten
Schwärmen silbriger Brandbrassen (Oblada melanura ), Gelbstriemen (Boops boops)
und Mönchsfischen (Chromis chromis) umringt. In diesen Meerestiefen
herrscht überwiegend ein riffartiger Meeresboden und in den Spalten, vom Licht
beschützt, ist es möglich auch einige rote Korallenzweige zu finden (Corallium
rubrum). Dem Rande der Felsenwand entlang befinden sich viele Fischhöhlen,
in denen sich Standfische verstecken, wie z.B. der Drachenkopf (Scorpena sp.),
der wegen seiner Tarnung in der Umgebung schwererkennlich ist, die Brassen, die Sciaena
umbra und manchmal einige überraschte Zachenbarsche (Epinephelus guaza), die man auf dem
Eingang ihres Verstecks trifft. In einigen Jahresperioden, hauptsächlich im späten
Frühling und Anfangs Herbst, fängt eine zauberhafte Zeit an. Das küstennahe
Meer bevölkert sich mit grossen Zugfischexemplaren, wie grosse Tonfische (Thunnus
thinnus), und Bernsteinmakrelen (Seriola dumerili), die fortsetzend
kleine Fische jagen, wie z.B. kleine Meeräschen, die zur Flucht gezwungen bis
am Rande der Strandlinie gelangen.
Porto Badisco
Dieser touristische Ort befindet sich einige Kilometer südlich von Otranto. Die Ortschaft ist hauptsächlich wegen der Grotte "dei Cervi"
bekannt, in der sich Felsenmalereien von riesigem historischem und künstlerischem
Wert befinden, Zeugen der Urbewohner dieses Gebietes. Sicherlich hat diese Bucht
im römischen
Zeitalter auch als Anlegeplatz für die Schiffe gedient, weil der
Meeresboden reich an Amphorenscherben aus demselben Zeitalter ist. Diese
Meerestiefen sind vom archeologischen, doch auch vom naturwissenschaftlichem
Gesichtspunkt aus gesehen sehr bedeutend. Hier finden die Liebhaber der
Macrofotographie viele Anregungen. Hauptsächlich während der Nacht können sie
viele sitzende Tier finden, wie die Anemone (Aiptasia mutabilis) mit
ihren braunen, durchscheinenden und einziehbaren Tentakeln, die Schraubensabelle
(Sabella spallanzani), viele
ander Tiere und röhrenförmige Würmer
die auf dem Meeresboden verankert leben. Auch andere Tiere können wegen ihren
langsamen Bewegungen leicht fotografiert werden, wie z.B. der robuste Seestern (Marthasterias
glacialis), der grösste des ganzen Mittelmeers. Er ist der ganzen Halbinsel
entlang sehr verbreitet. Er weist fünf Arme auf, die mit grossen in der Länge
hintereinanderstehenden Vorsprüngen gepunktet
und mit grossen Stacheln versehen sind. Auch der weisse Schleimfisch (Parablennius
rouxi) ist ein ideales Fotosujet. Er lebt in enger
Beziehung mit seinem Versteck. Dieser neugierige Fisch erkennt man am
langen und dunklen, der
Länge nach liegenden Streifen und von einer Art
Tentakel über den Augenhöhlen. Die
Meerestiefe vor Porto Badisco geht auf verwitterte
Weise herab,
landab weist sie einen Felsblocksturz auf, der 30 m in die Tiefe geht. Am
Fusse der Felsenblöcke kann man grossen Seealen (Conger conger) und den
braunen Gabeldorschen (Phycis phycis) begegnen, die üblicherweise
die von Schwämmen und Mollusken bedeckten, finstere Verstecke besetzen. In den
dunkelsten Spalten kann man auch Krabben (Dromia personata) und die rote
Krinakrabbe (Galathea strigosa) entdecken. Wenn wir uns nördlich,
nach dem Otranto Kap, verschieben erreichen wir Torre San Emiliano (Turm). In
der Nähe steht auch eine kleine gleichnamige Insel, die etwa 200 Quadratmeter
ausgedehnt ist. In ihrem Meer findet man eine Felsenverwitterung,
die bis 30 m hinuntergeht. Auch hier ist es leicht mehreren Tiersorten zu
begegnen, die sich in den grossen Felsenspalten verstecken, wie z.B. den Brassen
(Diplodus saragus) und den Sciaena umbra. In einer Wassertiefe von
10 m findet man die Überresten
eines Schiffbruchs des Zweiten Weltkrieges und einige römische Amphorenscherben
aus
älteren Zeiten. Wenn wir auf
Gegenkurs gehen und nach Süden steuern trifft man auf ein steile Klippe, die
senkrecht ins Meer abstürzt, und etwa die Tiefe von 20-25 m
erreicht. Hier erscheint die
Umwelt sofort lebensvoll und darum auch farbiger. Mehrere Schwammsorten
und andere sitzende und
bewachsende Organismen kolonisieren
hauptsächlich die lichtgeschützten Abhänge, während die schwarzen
Mönchsfische (Chromis chromis) und die roten Fahnenbarsche (Anthias
anthias) im tiefblauen Meer schwimmen. In der maximalen Tiefe ist es möglich
die Beplankung eines römischen Schiffsrumpfes zu sehen, die teilweise mit Sand
bedeckt ist. Man findet auch mehrere Amphorenscherben (wahrscheinlich die ursprüngliche
Fracht). Natürlich muss man sich der Verpflichtung erinnern die Auffunde
absolut nicht zu berühren und vorallem nicht zu entwenden. Während man zur
Meeresoberfläche steigt, öffnet sich auf einer Tiefe von 10 m eine Grotte
deren Decke völlig von Schuppenblatt (Peyssonnella squamaria) bedeckt
ist (eine seltsame Alghe die während dem Wachstum eine Rosenform aufweist).
Castro
Der Badeort befindet sich auf halbem Weg zwischen Otranto und
Santa Maria di
Leuca und ist hauptsächlich wegen seiner
majestätischen Grotte Zinzulusa bekannt, berühmtes Tourismusziel. Im Meerteil
vor dem grossartigen Grotteneingang ist vor einigen Jahren der erst "blaue
Pfad"(sentiero blu) des Salentogebietes verwirklicht
worden. Der Grund
dieses Weges liegt in der Möglichkeit in einem einzigen Tauchgang die
Gesamtheit der verschieden Unterwassergebiete des Salentolandes sehen zu können,
wie die Neptunsgraswiese, riffartige Meeresböden und all die verschiedene
assozierte Meeresorganisme. Der Pfad ist von Signalen bezeichnet und läuft
einer Bodensenkung von maximum 25m entlang. Man startet von einem
Sandmeeresgrund (-25m), wo man verschiedenen Fischsorten begegnen kann. Hier
lebt die Meerbarbe (Mullus barbatus), die mit ihren typischen und
tastempfindlichen Barteln die im Sand versteckten Opfer findet (kleine
Krebstiere und Würmer). Unter den typischen örtlichen Invertebraten ist
zweifellos der Einsiedlerkrebs (Pagurus prideaux), der mit der
assozierten Aktinie (Adamsia carciniopados)die ihre Tentakel auf der
Bauchseite der schützenden Muschel hält, der eigenartigste. Auf dem Sandgrund
bemerkt man auch zahlreiche Neptungrasflecken (Posidonia oceania), eine
endemische Pflanze des Mittelmeers, die echte Wurzeln, einen Stängel (Rhizome)
und lange und schmale Blätter die jahrzeitlich wechseln, besitzt. In der Nähe
des Neptungrases sichtet man oft zahlreiche Zylinderanemone (Cerianthus
membranaceus), ein wirbelloses Tier, das dem Phylum (eine der systematischen
Hauptkategorien der Tierwelt) der Medusen
und der Korallen angehört. Dieses
Tier lebt innerhalb einer langen Röhre, in der es das Vorderteil einziehen kann.
Während es sich ernährt befindet sich das Vorderkörperteil ausserhalb der Röhre.
Der Körperteil besteht aus einer Tentakeldoppelreihe, die zum Fangen des
Planktons und anderen Tieren dient. Wenn man vom Sandgrund aufsteigt trifft man
auf eine senkrechte Wand, die von -22m bis -12m steigt. Sie besteht
hauptsächlich aus verkrustenden
Organismen. Hier befindet sich ein vielfarbiges
und verschiedenförmiges Pflanzen- und Tierleben. Zahlreiche Schwämme (z.B.Crambe
crambe) filtern das Wassser durch mehrere unsichtbaren Poren (daher der Name
des Phylum, Schwämme). Es fehlen jedoch nicht Blumentiere, wie die Cladocora
caespitosa, die man in beiden
Fotos sieht. Viele Weichtiere (echte Meeresschnecken) sind spezialisierte
Raubtiere der
sitzendenPflanzen (z.B. Schwämme).
Die Leopardenschnecke (Discordoris atromaculata)
ist ein Vielfrass des Petrosia ficiformis (Schwamm), den er
mit seinen kleinen hakenförmigen Zähnen der Radula
abschabt. Auf der Tiefe -12 m verwandelt sich
der korallenbewachsene Meeresboden langsam
in felsigen Grund. Hier leben zahlreiche Meerigel, von denen einige Exemplare
irrtümlicherweise als diejenige des anderen Geschlechts verwechselt werden. In
Wirklichkeit handelt es sich um zwei verschiedene Spezies: diejenige die als
"Männchen" bezeichnet werden, gehören der Spezies Arbacia lixula
an, während das "Weibchen" der Spezies Paracentrotus lividus
angehören. In diesem Habitat lebt auch der Seestern Echinaster sepositus,
der dem gleichen Phylum angehört, auch wenn er ein sehr anderes Aussehen
aufweist. Oft werden sie leider als kostenloses Souvenir mitgenommen.
Santa Maria di Leuca
Das Leuca Kap ist wegen seiner eigentümlichen Lage seit immer eine der
geschätztesten und bekanntesten Tauchrouten. Die Küste und das kleine Dorf,
das sich am südlichsten Punkt des Salentogebietes befindet besteht aus einer
Reihe von bezaubernden Grotten und Buchten, die sich auf beiden Seiten
ununterbrochen aufeinander folgen. Von einem Boot aus kann man dieses schroffe
Landschaftsbild in seiner ganzen Schönheit schätzen, das wegen seiner
naturalistischen und effektvollen Auswirkung eines der bezauberndsten der ganzen
Halbinsel ist. Die stillen Meerestiefen warten darauf bewundert zu werden, und
man bedauert sicherlich das Festland nicht, denn man befindet sich vor einem
Bild das den Vergleich mit anderen berühmteren Ortschaften aushaltet. Von Leuca
aus kann man zwei verschiede Ausflüge unternehmen.
Nach Westen überschifft man
die äusserste Spitze des Absatzes Italiens, Punta Ristola, bis man nach einer
nicht sehr hohen Felsenküste die kleine Ortschaft S.Gregorio erreicht. In
dieser Felsenküste öffnen sich einige zwischen den effektvollsten Grotten des
Gebietes. Wenn man die östliche Route wählt muss man die östliche Spitze Punta Meliso umschiffen, die die Bucht von Leuca begrenzt.
Hier setzt man die Fahrt nach der kleinen Küstenortschaft Marina di Novaglie
fort, die man nach einer steilen Klippe mit über 100 m hohen Felsenwänden
erreicht. Wie schon gesagt, ist die westliche
Seite von einer ziemlich niedrigen Felsenküste charakterisiert, ausser
dem Küstenstrich der von Punta Ristola nach Torre "Marcheddhu" reicht.
Hier befinden sich viele Grotten, die ein bevorzugtes Sommerausflugsziel der
Touristen sind. Die wichtigsten Grotten sind : Grotta delle Tre Porte, Grotta
dei Giganti und Grotta del Diavolo, in der vor einigen Jahren mehrzählige
archeologische Funde entdeckt worden sind (einige sind sogar aus der
Neandertalerzeit) Die Wassertiefe ist auf dieser Seite nicht sehr gross (dies
gilt bis einige 100 m in die hohe See), dies ermöglicht leichte und sichere
Tauchgänge , auch für
diejenige die gerne ohne Geräte tauchen. Viele Pflanzen
können bewunder werden, wie die Alge Padina pavonica mit der typischen
pfauenartigen Form, oder dem unverkennbaren Meerball (Codium bursa) (die
jungen Exemplare sind kugelförmig und während ihrem Wachstums werden sie flach
und in der Mitte eingebuchtet). Die zahlreichen Muränen (Muraena helena)
und ihre Beute, die Kraken, leben in engen Höhlungen, die sie besonders tagsüber
besetzen. In einigen Jahresperioden, wenn das Meer so ruhig ist, dass es
bewegungslos scheint (die örtlichen Fischer sagen es sei "biancata"),
kann man kleine Luftblasen beobachten. Es ist die Auswirkung der Anwesenheit
grosser Meeräschenschwärmen (Mugil cephalus), die sich unmittelbar
unter der Meeresoberfläche ernähren. Das gleiche gilt für die Goldstriemschwärme
(Sarpa sarpa), die die Algen fressen, die der Küstenlinie entlang
wachsen. Vor der "Grotta delle Tre Porte" befindet sich ein
grottenreicher Meeresgrund voller Felsenspalten. Hier
verstecken sich oft ganze Brassen- (Diplodus sargus) und elegante Sciaena
umbra- Schwärme, die dunkle und geschützte Plätze bevorzugen. Hier
begegnet man
auch den braunen Zachenbarschen ( Epinephelus guaza), doch
auch dem goldfarbenen Alexandrinus der Badêche
(Epinephelus alexandrinus). Sie blicken zuversichtlich (nicht
immer) aus ihrem Versteck um fotografiert zu werden. Die Fahrt wird nach
Richtung S.Gregorio fortgesetzt. Auf halbem Weg stösst man auf die "Grotta
del Drago", wo man sichere und leichte Tauchgänge durführen kann. Man
taucht bis 5 m hinunter bis in die Nähe
der Felsenwandöffnung; durch eine Reihe Gänge kommt man
in einen grossen Saal mit einer grossen Kalksteinsäule an. Am Ausgang
kann man wunderbare Lichtwirkungen bewundern. Wir kehren nach Leuca zurück,
doch schiffen einige hundert Meter von der Küste entfernt. Hier bedecken Neptungraswiesen (Posidonia oceanica) den vorliegend sandigen Meeresboden.
Einige Felsenspalten bieten das ideale Habitat für viele Standfische. Unter
denen sich auch der majestätische Zachenbarsch (Epinephelus guaza)
befindet, der leider wegen skrupellosen Tauchern redlich dezimiert worden ist.
Bei Punta Ristola kann man der Küstenlinie entlang tauchen, wo vorallem im
Winter grosse Seebarsche (Dientrarchus labrax) schwimmen, die ewig kleine
Meeräschen (Mugil cephalus) und anderen kleine Fische jagen. In der Nähe
der Vorgebirgsspitze sind vor einigen Jahren einige archeologische Bronzefunde
und Amphornscherben entdeckt
worden. Gerade vor dem Leuca Kap befindet
sich das Wrack des Untewasserbootes "Pietro Micca" der Italienischen
Marine, das auf tragische Weise während dem Zweiten Weltkrieg mit seiner ganzen
Besatzung versank. Es liegt seit mehr als einem
halben Jahrhundert auf einer
Meerestiefe von -80 Metern. Nach der Überquerung der ganzen Bucht von Leuca und
Punta Meliso steht man vor einer der schönsten Sehenswürdigkeiten des ganzen Otranto-Kanals. Die Unterwasserwände setzen fort wie die äussere Klippe. Auf
einer Tiefe von -25 m
formt eine etwa 30 m weite Hochebene ein
Stufe, die bis -40 m hinunterstürzt, wo man auf eine zweite Hochebene
trifft, von der man in den Abgrund hinabgeht. Wegen den sehr
anspruchsvollen Meerestiefen, ist es ratsam sich Experten anzuvertrauen um in
Sicherheit die fantastische Unterwasserwelt zu entdecken. Die Küstenwand der
Punta Meliso befindet sich unter dem Leuchtturm, der sich auf dem Vorgebirge
erhebt. Hier befindet sich ein Felsenrutsch, wo man grossen Brassenexemplaren (Diplodus
sargus) und scheuen Goldbrasssen begegnen kann. Dies ist das Reich der
Meeresraubfische, wie die grossen Zahnbrassen (Dentex dentex) und die
flinken Bernsteinmakrelen (Seriola dumerilii), die sich besonders vom Frühling
bis in den Spätherbst den Küsten nähern. Zwischen den sitzenden Tierspezies,
die wegen ihrer Farbenschönheit ebenso
sehenswert sind, erkennt man die gelben
Poypen der Leptosamnia pruvotii. Sie ist keine kolonisierende Spezies (wie
die Parazoanthus axinellae, Gelbe Krustenanemone), doch sie wachsen oft
so nahe, so dass sie wie eine einzige Kolonie erscheinen. Ein anderer Tauchpunkt
ist Punta Terradico. Unter der ersten Hochebene (-25m) steigt man einer Felswand
ab, bis auf eine Tiefe von -35 m und bis man auf eine
kleine Grottenöffnung stösst, die etwa 10 m ins Innere geht. Hier
befindet sich ein riesiger Schwarm von kleinen hellrosa Garnelen (Parapandulus
narval=Pleisonika narval) mit den typischen langen und weissen Antennen.
Dieses Krebstier lebt tagsüber im
Schutz der Grotte, während es nachtsüber nach Aussen kommt um Nahrung zu
suchen. Die "Grotta della Cattedrale" befindet sich gegen Norden, an
der Grenze der Höhlengruppe "le Mannute", die sich auf halber
Klippenwand öffnen. Die grosse Grottenöffnung ist ursächlich für dir
Namensgebung. Der Tauchgang geht einer hinabsinkenden Felsenwand, die der Klippe
folgt, entlang. Die erste Stufe
befindet sich auf -35 m auf einem Sandboden. Man beginnt die Forschung
südwärts der Felsenwand entlang und verringert langsam die Tauchtiefe.
Die Wand präsentiert ihre ganze Schönheit. Da sie an Felsspalten reich ist,
herbergt sie viele farbige verkrustende Organismen (z.B. Schwämme). Die
zahlreichen roten Fahnenbarsche (Anthias anthias) begleiten die Taucher während
dem ganzen Tauchgang. Auf -12 m angekommen dient eine grosse Anzahl gestürzter,
pilzförmiger Blocksteine als
Wegweiser zur "Grotta della
Cattedrale", die sich teilweise Unterwasser befindet. Hier, zwischen den
farbigen Wänden, kann man den Sciaena
umbra begegnen. Ein anderer leichte und
amüsante Tauchgang unternimmt man in der Nähe der "Punta delle due
Pietre". Er ist von zwei langen und parallelen Unterwasserkanälen
charakterisiert. Sie starten wenige Zentimeter von der Oberfläche und gehen der hohen See entgegen (rechtwinklig der Felsenwand entlang). In
diesen Schluchten kann man zahlreiche Schwämme bewundern, unter diesen die
eindrucksvolle Axinella cannabina, die man dank ihrer eigenartigen länglichen
Form und der tiefgelben oder orangen Farbe erkennt. Diese Schwammsorte ist auch
ein idealer Substrat eines
blumenartigen Tieres, die Gelbe Krustenanemone (Parazoanthus axinellae).
Ein anderer Vertreter der gleichen Spezies sind die Kelchkoralle (Astroides
calycularis), dessen weite Polypen einen blühenden Garten formen und diese
Unterwasserschluchten stark färben. Hier
leben auch viele Weichtiere (mit Schneckenform), wie die Aplysia depilans,
oder die kleine und Violette Fadenschnecke (Flabellina affinis), die sich
von Hydrozoo ernährt und auf
denen sie auch ihre Eier legt. Auf dem
Schluchtgrund ist der Meeresboden mit grossen Steinblöcken bedeckt, wo viele
Zachenbarsche leben. Im Laufe ihres Wachstums (nach 10-12 Jahren) wechseln sie
ihr Geschlecht und die Weibchen werden Männchen. Dies ist einer der Gründe
wieso diese Spezies von der Ausrottung bedroht ist. Es werden ungestraft auch
kleine Exemplare gefangen, die darum ihren
Sexualzyklus nie beenden werden; daraus ergibt sich eine Abnahme der
Fischbevölkerung. Wenn wir in Richtung Novaglie weiterfahren ist es möglich amüsante
Tauchgänge auf einer Tiefe von -25 m zu unternehmen. In dieser Meerestiefe
befinden sich die Überresten einer Renaissance-Galeone, auf der man deutlich
die sieben Kanonen, eine Bombarde und drei grosse auf dem Sand liegende Anker
sehen kann. Wenn wir uns mehr gegen das hohe Meer verschieben stösst man auf
einen schwammreichen Meeresboden. Hier lebt die farbige
Petrosia ficiformis und zahlreiche rote Paramuricea clavata.
Man erreicht eine Stufe, die rasch auf -45 m hinabführt. In dieser Umgebung und
in einigen zauberhaften Jahresperioden, ist es möglich vielen Zugfischen, wie
grossen Tonfischen (Thunnus thynnus) und den Bernsteinmakrelen (
Seriola dumerilii) zu begegnen. Vor kurzer Zeit
ist auch der seltene und
seltsame Mondfisch (Mola mola) gesichtet worden, der oft nahe an der
Wasseroberfläche im hohen Meer schwimmt. Wenn man Glück hat kann man auch
kleinen Delphingruppen (Delphinus delphis) begegnen, die die Schiffahrt von
Booten und Schlauchbooten begleiten.
Wir setzen den Ausflug gegen Norden fort, in Richtung des kleinen Badeorts
Novaglie. Während der Fahrt entdeckt man
die lange Schlucht Ciolo, die von
der gleichnamigen Brücke überragt wird. Unterhalb öffnet sich die
"Grotta Grande del Ciolo", die längste Unterwassergrotte des
Salentogebietes. Am Ende dieser langen Grotte, in völliger Finsterniss, liegt
ein kleiner Strand. Hier wurde das letzte Mönchsrobbenexemplar, während es
seine Junge pflegte, im Jahre 1979 gesichtet und fotografiert (Monachus
monachus). Die Forschung wurde von einer Speläologengruppe aus Bologna
durchgeführt. Im Grotteninneren befinden sich zahlreiche und grosse
Zylinderanemonen (Cerianthus membranaceus). Man muss diesenTauchgang
nicht unterschätzen und es ist ratsam nicht
ohne die Begleitung eines erfahrenen Unterwasserspeläologen ins Innere einzudringen. Der letzte,
doch
grossartigste, Tauchgang ist der auf die Untiefe "Banco della
Scala". Hier triff man auf eine Unterwasserwelt die man kaum in anderen
Gebieten des östlichen Mittelmeers finden kann. Die Untiefe befindet sich etwa
1 km von der Küste entfernt, fast vor dem Wohnort S.Maria di Leuca. Der Höhepunkt
liegt auf -20 m, doch der tiefste Punkt befindet sich
auf -100m. Aus diesem Grund und auch wegen der starken Strömung ist der
Tauchgang sehr anstrengend. Es ist ratsam sich von einem Experten begleiten zu
lassen. Das interessanteste Stück beginnt
auf -30 m, wo sich ein echter Garten aus vielfarbigen Gorgonien (rote: Paramuricea
clavata, und gelbe: Eunicella cavolinii) befinden, die hier üppig
und dicht wachsen. In diesem Habitat leben eine Riesenzahl anderer Tierarten,
wie die Hydroidea (Aglaophenia octodonta),die roten Fahnenbarsche (Anthia
anthias), die Muränen (Murena helena), sowie auch viele Krebstiere
wie Langusten (Palinurus
elephas), Hummer (Homarus gammarus) und
Bärenkrebse (Syllarides latus). Hier begegnet man auch grossen
braunen Zackenbarschen (Ephinephelus guaza) in ihrer charakteristischen
senkrechten Haltung am Höhleneingang. Die Gorgonienzweige werden
oft der ideale Substrat zur Verankerung der Eier kleiner Haien, wie
diejenige der Katzenhaie (Scyliorhinus sp.). Die Eier weisen verschieden
Formen auf und haben eine Hornschale.
Während der Zugzeit erscheinen die
grossen Bernsteinmakrelen (Seriola
dumerili) und die Thunfische (Thunnus thynnus), die sich in die
riesigen Fischschwärme tauchen, und die Tauchgänge noch bezaubernder gestalten.
Die Untiefen von Ugento
Diese Unterwasseranhöhen,
die in einigen Fällen bis zur Meeresoberfläche
gehen,
befinden sich fast ausschliesslich vor dem kleinen Dörfchen Torre Mozza.
Die auf der Ionischen Küste befindende Ortschaft liegt, wenige Kilometer vom Küstenort
Ugentos, Torre
San Giovanni, entfernt. Das Meeresgebiet in dem sich die Untiefen
befinden, ist von einer
schwimmenden Leuchtboje begrenzt. Die entfernteste Untiefe liegt mehr als 6 km
von der Küste entfernt. Seit jeher sind sie den Fischern und den Seehfahrer
wegen ihrer Gefährlichkeit bekannt.
Es ist kein Zufall, dass sich hier viele Schiffbrüche ereignet haben.
Man erzählt (sehr unwahrscheinlich) dass hier auch die Seeflotte
Pirros, König Epirus, Schiffbruch erlitt ( im 3. Jh.v.Ch. begab er sich
in dieses Gebiet um die Tarentiner gegen die römischen Überfälle zu helfen).
Doch dieser vermutliche Schiffbruch ist nie bewiesen worden. Greifbarere Überresten
sind diejenige des 100 m langen Frachters "Liesen", die sicher weniger
wichtig und eindrucksvoll sind. Er ist zuerst auf die Untiefen aufgelaufen und
dann endgültig in eine Meerestiefe von 6-8 m
gesunken.
Hier liegt er seit 30 Jahren
eine Meile von der Küste entfernt in einem Schiffahrtsverbotenem Gebiet (halbauftauchende
Klippen). Der Schiffsmotor ist sichtbar und heute von einer mehrzähligen
Branbrassenfamilie (Oblada melanura) bewohnt. Die riesige Schiffsschraube
(Durchmesser 3 m) ist heute noch ein wahres Schauspiel. In einigen Teilen sind
noch die verschiedenen Schiffsstrukturen erkennbar, wie die Gänge, die
Laderäume, einige Kranen und Bullaugen. Im Inneren leben auch viele sitzende
und verkrustende Tiere, wie die Steckmuschel (Cozza nobilis), und einige Zylinderanemone
(Cerianthis membranaceus), die mit ihren geöffneten Tentakeln Plankton
und kleine Tiere fangen. Es fehlt auch nicht der grosse und rote Seestern (Echinaster
sepositus) der langsam auf Ernährungssuche geht; seine beliebte Nahrung
besteht aus Schwämmen und Würmern. In diesem Meeresgebiet befindet sich auch
ein anderes Wrack. Es war ein Tanker und ist während dem Zweiten Weltkrieg
infolge eines Flugwaffenangriffs explodiert und in der Nähe von Torre
San Giovanni gesunken.
Heutzutage sind wenige Überreste sichtbar, die zumeist völlig
von Meerorganismen verkrustet worden sind. Wie es oft mit den Wracks und den künstlichen
Unterwasserstrukturen geschieht, werden sie nach gewisser Zeit echte
Unterwasseroasen. Hier finden die Meerorganismen kostbaren Unterschlupf und ein
Substrat auf dem sie wachsen und sich vermehren können. Die Küstengebiete
ziehen dadurch Gewinn, indem die biologische Bereicherung begünstigt wird.
Unter der Unterwasseranhöhenkette, Secche di Ugento, verdient die Untiefe
"Spigolizzi" eine besondere Erwähnung. Sie erhebt sich von einem
flachen Meeresgrund auf -50 m und erreicht die Tiefe von -23 m. Sie ist an Höhlungen
und Spalten reich, wo sich grosse Seeaale (Conger conger) verstecken.
Einige dieser Fische werden über zwei Meter lang und 10 kg schwer. Die
Langusten (Palinurus elephas) mit ihren langen Antennen lugen aus ihren
Verstecken. Dieses Gebiet ist an Korallen und
vielen verschiedenen Tierarten reich. Die Halocinthia papillosa z.B. hat
einen fassförmigen Körper mit zwei
Siphonen, einer dient zum einatmen und der
andere zum ausatmen. Diese Tiere gehören den Subphylium (eine Unterkathegorie
des Tierreiches) der Tunikaten an. Hauptsächlich im Larvenzustand gleichen sie
den Wirbeltieren sehr (denen auch der Mensch angehört). Wenn wir ein bisschen
übertreiben, könnte man behaupten, dass eine
sehr ferne Verwandtschaft mit diesen Tieren
besteht. Unter den Pflanzen ist die Pfennigalge (Halimeda tuna)
bemerkenswert. Sie ist 10 oder 15 cm hoch und besteht aus einer Reihe runder und
verbundener Glieder, die einer Reihe runder und grüner Münzen gleichen. Auch
hier, wie in anderen Untiefen des salentinischen Meers, ist es leicht
Pelagialfischen zu begegnen, wie den Bernsteinmakrelen (Seriola dumerilii)
und den Pilotenfischen (Lichia amia). Dieser letzte Fisch kann ein Meter
lang und über 15 kg schwer werden. Er ist sehr gefrässig und überfällt
sowohl kleine Pelagial- wie auch Küstenfische, die er manchmal bis an die
Strandlinie verfolgt.
Gallipoli
Dieses kleine Städtchen auf der Ionischen Küste des Salentogebietes, ist
seit vielen Jahren besonders für die bemerkenswerte Tourismusangebote bekannt.
Es stellt mit
Otranto eine der begehrtesten Sommerziele des einheimischen
Tourismus dar. Die Stadt ist in zwei Teile geteilt, eine ist neu und die andere
besteht aus der Altstadt und dem Hafen, die den Reiz der Geschichten und der
Meeresleute bewahrt. Die
Neustadt dehnt sich auf einem Vorgebirge aus, während sich die ältere auf
einer kleinen Insel befindet, die
durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Die Altstadt ist von einem
Schlosskomplex aus verschiedene Zeiten charakterisiert. Unter den Kunstdenkmälern
einer gewissen Bedeutung erinnern wir den Hellenischen
Brunnen (der älteste Italiens). Vor der Stadt ist die unbewohnte Insel S.Andrea
sichtbar, auf der sich ein weisser Leuchturm befindet. Zweifellos ist die
typischste Meerestiefe des Gallipolimeeres das weite Gebiet der
Neptunsgraswiese (Posidonia oceania) (das ausgedehnteste und üppigste
des ganzen Salentogebietes). Die Pflanzen sind sehr entwickelt und haben Stiele
die über 1m lang werden, Zeichen des sehr guten Meereszustandes und der beschränkten
Umweltsauswirkung einiger Industriefischerein (die der häuptsächlichste Grund
dieser Umweltzertörung sind). Auf ersten Blick erscheint die Neptunsgraswiese
nicht sehr anziehend und bemerkenswert, im Gegenteil
sie scheint eintönig und
reizlos. Wenn man sich aber den Pflanzen nähert und die Stiele betrachtet,
entdeckt man einen Mikrokosmos, der unter den reichsten und verschiedenartigsten
des ganzen Mittelmeers ist. Die Tier- und Pflanzensortenmehrzahl, die hier ihr
idealer Substrat zur Ernährung und Fortpflanzung findet erzeugt eine
ausserordentliche Biodiversifikation die beschützt werden muss um den Wohlstand
der angrenzenden Meerestiefen zu versichern. Die Mehrzahl der Organismen die in
dieser Umgebung leben sind üblicherweise sehr klein, die den Liebhabern der
Unterwasserfotografie ermöglicht ihren Sinn der Kunst zu entwickeln und ihre
Technik zu verbessern. An idealen Sujets fehlt es nicht. Man nehme z.B.die schöne
Schraubensabelle (Sabella spallanzani), die ein Klassiker der
Unterwasserfotografie geworden ist. Sie ist der grösste röhrenförmige Wurm
des Mittelmeers und lebt im Innern eines langen, membranartiges und biegbarem
Rohrs; dieses kann bis 30 cm hoch werden. Es wird aus einer Auscheidung des
Wurms erzeugt und dient als Verschlupf.
Das Wurmvorderteil, das oft an der
Aussenseite des Rohrs sichtbar ist, besteht aus einer Tentakelkrone; sie ist dünn,
faserförmig, manchmal auch sehr farbig und in mehrere Spiralenreihen aufgeteilt.
Der Wurm gebraucht sie um das Plankton und kleine Tiere zu fangen. Ein typischer
Bewohner der Weide ist die Steckmuschel (Pinna nobilis). Sie ist die grösste
zweischalige Molluske des Mittelmeers (sie kann auch 90 cm hoch werden).
Sie besitzt eine grosse, dreieckige und längliche Muschel und gleichförmige
Schalen. Sie ist eine von der Ausrottung bedrohten Spezies, weil sie eng in Verbindung mit der Lebensumgebung assoziert ist. Darum ist es
absolut verboten sie aufzulesen oder zu beschädigen. Die unauffälligsten
Weidenbewohner sind sicherlich diejenige, die sich auf den Pflanzenblättern
befinden, wie z.B. die Hydroidea der Spezies Aglaophenia harpago (gleicht
einer kleinen Feder), oder der Bryonzoion (gr.) der Spezies Electra posidonia,
der kleine Zellen auf dem Posidoniablatt zeichnet. An der Pflanzenbasis entdeckt
man manchmal einen schönen Schwamm, wie der Oscarella lobularis, der
einen klassichen lobulären Überzug formt; er ist Fleisch beschaffen und
samtweich. In seiner Nähe lebt auch eine eigenartige Gastropodemolluske, die Haliotis
lamellosa, mit der unverkennbaren ohrartigen Form. Eine andere Art
Gastreopodusmolluske, die aber auf den Posidoniablättern lebt und kleine Algen
frisst ist die kleine Schnecke der
Sorte Rissoa und Bittium. Die Kephalopodemollusken, wie die Kraken
(Octopus vulgaris) verstecken sich zwischen den Blättern. Zahlreich sind
auch die Tintenfische (Sepia officinalis) und verschiedene Krebstiere.
Der seltsame Hummer (Gnatophillum elegans) lebt tagsüber in Verstecken
unterhalb der Posidoniepflanzen, während er Nachts auf Ernährungssuche geht;
er frisst kleine Würmer, Mollusken und organische Abfallstoffe. Ein seltsamer
Fisch, der hier sein Habitat hat ist die Grasnadel (Syngnathus thyple). Er hat
einen länglichen Körper und kann auch über 35 cm lang werden. Gegen das Körperende
wird er immer schmaler und diese Eigenschaft trägt dazu bei, dass er zwischen
dem Gras ununterscheidbar wird. Der bekannteste und symphatischste Gast der
Weide ist ohne Zweifel das kleine Seepferdchen (Hippocampus guttulatus),
das sich mit seinem Greifschwanz an den Blättern und Algen verankert. Eine
Eigenschaft dieser Tiere ist, dass nur das Männchen die Eier in einem
Brutbeutel trägt.Der aufmerksame Taucher wird sicherlich die gut getarnten
Drachenköpfe sehen, oder die auffälligeren
und wenig scheueren Diplodus anularis, die sehr mit diesem Gebiet
verbunden sind. Mehrer Pfauenlippfische, die
der Familie der Lippfische angehören, scheinen zwischen den Blättern
Verstecken zu spielen und bezaubern den Taucher mit ihren wunderbaren Farben (tiefgrün
bis blitzblau) (Symphodus tinca, S. roissali, Labrus virdis und
andere). Gallipoli präsentiert aber auch korallenreiche Meerestiefen, wo man
sehenswerte Gelbe Krustenanemonekolonien (Parazoanthus axinellae ) sehen
kann. Die gelben Polypen fangen die von der Strömung transportierte Ernährung.
Hier fehlen auch nicht die begehrten Bärenkrebse ( Scillarides latus),
die wegen der unaufhörlichen Sammlung von der Ausrottung bedroht sind.
Die Küste der
Gemeinde Nardo'
Die Küste geht vom Dörfchen Torre Inserraglio bis nach dem südlichen
S.Caterina und enthält die bekannte Ortschaft Porto Selvaggio. Weil dieser Küstenstrich
der Gemeinde Nardò angehört wird sie auch "Neretina" genannt. Vom
naturwissenschaftlichen, archeologischen und
speläologischen Gesichtspunkt aus gesehen ist
dies einer der reichsten und interessantesten Rundgänge der Ionischen Küste.
Hier befinden sich zahlreiche Unterwasserwracks, unter denen sich im
S.Caterinagebiet ein altes römisches Lastschiff auszeichnet (2. Jh.v. Chr.),
das aber nicht besuchbar ist.
Dieses Gebiet weist auch zahlreiche Unterwassergrotten auf. Einige sind noch
nicht katalogiesiert worden, während andere sehr gekannt, aber auch einen
anspruchsvollen Besuch fordern. Es ist ratsam sich Experten anzuvertrauen, die
in diesem Gebiet nicht fehlen. Hier wurde die erste und sehr aktive Speläologengruppe
von Nardò gegründet, die während Jahren intensiver Arbeit viele (Unterwasser)-Grotten
des Salentogebietes katalogiert und beschützt hat. Es lohnt sich ihr kleines
Museum in Nardò zu besuchen, wo sich viele ihrer Auffindungen befinden. Der
erst ziemlich leichte und sehenswürdige
Tauchgang unternehmen wir vor der
Ortschaft Torre Inserraglio. Die ersten 20 m bestehen aus einer felsigen
Umgebung (Felsblöcke und Stufen). Hier leben zahlreiche Brassen, wie der Diplodus
sargus,
Diplodus vulgaris und Diplodus puntazzo, sowohl die
silbrige Brandbrasse (Oblada melanura) und die immergegenwärtigen Mönchfische
(Chromis chromis). In den finstersten Höhlungen befinden sich die Halocinthya
papillosa, die wegen der geringen Lichtbestrahlung eine hellere Färbung
aufweisen (nicht das klassische rot). Die Küstenwände sind an Spalten reich
und einige sind genug gross um hineinzutauchen und die zauberhaften Lichtwirkungen zu bewundern, die von den mehreren Durchgängen
erzeugt werden. Oft sind die Wände von mehreren Blumentieren und Schwämmen überzogen;
wenn man die letzten mit einem starken Lichtstrahl belichtet leuchten diese in
vielen Farben. Im Jahre 1994 hielten sich in diesem Gebiet die Italienische
Unterwasserfotografiemeisterschaft, Kennzeichen der offensichtlichen
Grossartigkeit und der riesigen Vielfalt der Umgebung. Wenn man sich
auf die
Tiefe von -9 und -12 m verschiebt entdeckt man mehrzählige
Kelchkorallenkolonien (Cladocora caespitosa), die diese Wassertiefen
verzieren. In den schwachbeleuchtenden Schluchten leben seltsame Würmer, die
verkrümmte Ablagerungen aus zylindrischen Kalksteinröhrchen formen. Diese Röhrchen
sind sehr zerbrechlich, dünn und mattweiss und nennen sich Filigranwürmer (Filograna
implexa); die Kolonie erreicht den Durchmesser von 30 cm. Eine zweite Hochebene
befindet sich auf -18 m und besteht hauptsächlich aus Sand und einigen
von Schwämmen überzogenem Riffen. Hier bewegt sich langsam der schöne
Seestern Hacelia attenuatan mit seinen langen und gespitzten kegelförmigen
Armen. Auf dem Sandgrund begegnet man auch dem seltsamen Seestern Peltaster
placente, der wegen seiner pentagonalen Form und seinen angewachsenen Armen
leicht erkennbar ist. Die roten Gorgonien kennzeichnen den Korallengrund (Paramuricea
clavata) und formen einen kleinen Wald, der das Paradies der
Unterwasserfotografen darstellt. Südwärts fortschreitend befindet sich in der
Nähe von Torre Uluzzo die sehenswerte "Grotta delle Corvine". Die
eleganten gleichnamigen Fische (Sciane umbra), die sich in diesem Meer befinden sind ursächlich für die Namensgebung der grössten
Unterwassergrotte der Umgebung. Der Tauchgang ist sehr beanspruchungsvoll, weil
sich in ihrem Innern
eine Luftblase befindet, durch die man einen
bemerkenswerten Luftwechsel hat, der gefährliche Wirbel bewirken kann. Darum
ist es ratsam den Tauchgang bei ruhiger See und mit erfahrenen Experten durchzuführen.
Das Grotteninnere ist von etwa tausend kleinen gelben Sternen fast völlig überzogen,
sie gehören den Blumentieren, der Spezies Leptosamnia pruvoti, an . In
dieser Höhle befinden sich auch kleine Garnelen, wie z.B. Scherengarnelen (Stenopus
spinosus). Diese kleine rotorangen oder tiefgelben Garnelen
haben eine Eigenartigkeit: weisse Scheren und lange, helle Antennen. Sie
gehören einer typischen nächtlichen Spezies an. Sie ernähren sich von Würmern
, kleinen Krebstieren, Mollusken und Fischschädlingen. In der Tat sind
sie tüchtige Reiniger und sie dürfen sich ohne Angst den
Fischen nähern und sogar in die Kiemen eindringen.
Porto
Cesareo
Die Gemeinde Porto Cesareo besitzt eine Küste, die von Torre Lapillo bis
Torre Squillace geht (Torre Chianca und Torre Cesarea sind auch inbegriffen).
Vom ökologischen Gesichtspunkt aus gesehen ist dieser Teil des Salentos sehr
verschiedenartig. Hier sind 12 verschiedene Biozönosen
erkannt worden. Eines dieser Gebiete wird Bucht Strea genannt und wird
als subtrobisch betrachtet. Es ist zur Gründung eines Nationalmeeresparks
vorgeschlagen worden. In diesem Zusammenhang kann man das Museum, das der
Meeresbiologiestation angeschlossen ist besuchen. Sie
wird von einem Konsortium geleitet (Biologiefachbereich der Universität -
Bologna und der Universität - Lecce, Provinz
Lecce und die Gemeinde
Porto Cesareo) und hier sind viele Exemplare der Meeresorganismen der Gegend
ausgestellt. Die sehenswürdigste Unterwasserzone beginnt mit einer steilen
Stufe, wenig vom Küstenstreifen entfernt,
und geht bis auf eine Tiefe von 10-15 m hinunter. Die spaltenreiche Wand
herbergt viele Brassen (Diplodus sargus), Brandbrassen (Oblada
melanura) und einige Zylinderanemone (Cerianthus membranaceus), die
am Substrat verankert sind und ihre langen Tentakel nach Nahrung ausbreiten. In
diesen Wassertiefen stösst man leicht auf ein gefährliches Tier. Der Feuerwurm
(Hermodice carnunculata) ist ein Meereswurm mit einem flachen und in
Segmente geteilten Körper, mit vielen gutentwickelten Borsten. Seine
Verteidigungsreaktion ist eigenartig und kennzeichnet ihn problemlos; wenn er
gestört wird sträuben sich die Rückenborsten. Die
Borsten sind glasartige Nadeln, die bei Berührung starke Verbrennungen
und Schwellungen bewirken. Ein anderer weniger gefährliche Meereswurm ist die
Schraubensabelle (Sabella spallanzani), mit seiner typischen
spiralenartigen Tentakelkrone. Er ist von den Unterwasserfotografen sehr geschätzt.
Wenn wir gegen die Küste fortschreiten ändert sich der Meeresgrund. Das
Unterwassertafelland wandelt in Sandboden und in Abständen findet man
Neptungrasflecken (Posidonia oceania). Die Fauna ist ziemlich
verschiedenartig, doch die roten Seesterne (Echinaster seostitus) und die
Seeigel (Arbacia lixula und Paracentrotus lividus) fehlen nie. Vor
dem Wohnort Torre Lapillo und weniger als 1
km vom Turm entfernt, in Richtung Südosten,
trifft man auf eine Untiefe, deren Höhepunkt sich auf -20 m befindet. Vom
unterseeischen Gesichtspunkt aus gesehen ist die Untiefe sehr
interessant, weil sie ausser dem typischen riffartigen Meeresboden auch mehrere kleine Grotten und Schluchten aufweist, die an
unzähligen Maasella edwardis reich sind. Das Porto Cesareo- Gebiet ist
an diesen kolonienbildenden Korallen reich.
Am Fusse der Untiefe verstecken sich die gefürchteten Muränen (Muraena
helena), mit ihrem typischen aalartigen Aussehen. Man erkennt sie an der
braun-schwarzen Farbe und der gelb-weissen Flecken. Die Muräne sieht mit ihrem
halbgeöffneten Maul bedrohlich aus und lässt die langen, spitzen und scharfen
Zähne sehen. In Wirklichkeit ist es kein agressives Verhalten, es ist nur ihre
Atmungsweise. Sie ist sehr kurzsichtig, darum ist es nicht ratsam sich zuviel
ihrem Rachen zu nähern, denn wenn sie sich bedroht fühlt, kann sie gefährlich
reagieren. Auch der braune Gabeldorsch (Phycis phicis), mit den langen Rückenflossen
und den langen Barteln lebt in den zahlreichen Verstecken dieses Gebietes. In
den Schluchten und den kleinen Grotten befinden sich
oft auch die Trugkoralle (Myriapora
truncata), die eigenartige baumartige Kolonien formt (kurze und stumpfe
Zweige); wegen seiner Form und Farbe werden sie
leicht mit den roten Korallen (Corallium Rrubum) verwechselt. In
der Strea-Bucht, die höchstens 2,5 m tief ist, kann man viel Zeit nach der
Entdeckung ihrer Bewohner verbringen. Die Bucht weist sehenswürdige
Eigenartigkeiten auf, die oft nicht beachtet werden, die aber der aufmerksame
Taucher bemerken kann. Ein typischer Bewohner dieser Gegend ist der Schwamm
Geodia (hirnförmig), der bemerkenswert gross werden kann. Er herbergt in seinem
Inneren viele andere kleine Organismen, wie einige Würmer. Hier begegnet man
oft den Meerbarben (Mullus barbutus), die im Sandboden nach kleinen
wirbellosen Tieren suchen und sie dank den empfindlichen Barteln finden (ware
Tast- und Geschmacksorgane). Auch die schöne Anemone (Condylactis Aurantiaca),
mit ihren stumpfen rückziehbaren Tentakeln und den violetten Spitzen ist keine
Seltenheit, sowie das seltsame Krebstier Dardanus arrossor, das wegen
seinem langen und weichen Hinterleib sich in einer Muschel verstecken muss, die
periodisch ersetzt wird. Das eigenartige Tier versieht seine Muschel mit einigen
Nesselanemonen (Calliactis parsitica). In der Bucht entdeckt man viele
Keramikscherben und Überresten jeder Art, zur Bestätigung dass in diesem
Gebiet, besonders im Römischen Zeitalter ein alter und aktiver Schiffsverkehr
herrschte. Auf der Höhe Torre Chianca entdeckt man bei einem ruhigen Tauchgang
auf einer Tiefe von 6-7 m die Überresten einiger Marmorsäulen aus dem
2. Jh.v.Chr.
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