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Das Gemeindewappen von Galatina zeigt eine Baronenkrone, zwei
sich kreuzende Papstschlüssel und
eine
Eule. Was den mythologischen Ursprung anbelangt, behauptet man, dass der Name
von „Kali Athina" abkäme, und dass man die Ortschaftsgründung griechischen
Kolonen zuschreibt, die sie der Göttin Minerva widmeten. Dies bleibt natürlich
nur eine Vermutung, weil man beurkundete Nachrichten nur ab der Feudalzeit
besitzt. Die erste Urkunde ist 1178 datiert, sowohl man glaubt, dass die
Ortschaft im 9.Jh. die Angriffe der Sarazenenhorden erlitt und früher auch
diejenige der Goten. Im 11.Jh. wurde Galatina von den Normannen besetzt. Der
Feudalherr war Glisio De Matino (während der Hohenstaufenherrschung), der das
Lehen 1269 dem Anselmo De Toucy gewährte. De Toucy starb 1273, sodass die
Ortschaft dem Bruder überging, der 1277 starb. Es folgte ihm Narjaud, der im
Jahre 1299 starb, und das Lehen seinem Bruder Eaudes hinterliess. Sein Sohn,
Filippotto, tauschte Galatina mit einem kalabrischem Lehen ein, somit wurde Ugo
Del Balzo Lehensherr. 1331 ging die Ortschaft dem Sohn Raimondo Del Balzo. Im
Jahre 1376 folgte ihm der Neffe Ncola Orsini; und im Jahre 1381 regierte
Raimondello Orsini Del Balzo. Ihm verdankt man die Erbauung der Kirche Sankt
Katharina von Alexandrien (1391), die Nationalmonument erklärt worden ist.
Raimondello heiratete Maria D’Enghien und hatten einen Sohn: Gian Antonio,
letzter Erbe der Familie, der ihm im 15.Jh. folgte. Im Jahre 1478 ging das Lehen
dem Lodovico Campfregoso. 1485 war Giovanni Castriota Scanderbergh der neue
Lehensherr; er starb 1506. Sein Sohn Ferrante regierte bis 1561. Es folgten die
Sanseverino und die
Spinola. Die Gallarati Scotti waren die letzten Feudalherren und herrschten bis
1806, Jahr der Aufhebung des Feudalwesens. Unter den berühmten gebürtigen
Persönlichkeiten Galatinas erwähnen wir: Gioacchino Toma, Giuseppe Lillo und
Pasquale Caffaro. Gioacchino Toma (1836) war einer der grössten und
originellsten Maler des „Ottocento". Als er sechs Jahre alt war starb sein
Vater, somit beschloss seine Mutter ihn in ein Kloster in die Schule zu
schicken. Schon vom Anfang an wurde seine angeborene zeichnerische Begabung
bemerkt. Nach dem Tode seiner Mutter lebte er für kurze Zeit bei der
Grossmutter. Später zog er nach Neapel, wo er als Dekorateur der Wohnung von
„Francesco" II. angestellt wurde. Er lehrte an der Schule der schönen Künste in
Neapel und in der Zwischenzeit malte er unermüdlich. Wie alle grosse Kunstmaler
führte er ein ärmliches Dasein und seine Werke wurden nur nach seinem Tode
(1891) geschätzt. Heutzutage sind seine schönsten Malwerke in der Galerie der
Modernen Künste in Rom ausgestellt. Giuseppe Lillo (1814) war ein grosser
Komponist und Pianist. Er war Mitglied des philarmonischen Orchesters Bellini
von Palermo und der Königlichen Akademie von
Neapel.
In Antwerpen wurde er gefangen genommen und starb 1863 in Neapel. Pasquale
Caffaro kam 1708 in einer wohlstehenden Familie zur Welt. Seine musikalische
Begabung wurde vom Markgraf Odierna entdeckt, der ihn als Schüler ins
Konservatorium Neapels eintreten liess. Sein angeborenes Talent wurde sofort vom
Lehrer Leonardo Leo bemerkt, der ihn für lange Zeit folgte. Er studierte 12
Jahre lang und wurde der grösste Harmoniker seiner Zeit. Als im Jahre 1744 der
Lehrer Leo starb nahm er seinen Arbeitsplatz; und im Jahre 1745 fing er auch an
zu komponieren. 1771 wurde er „Maestro" der Musikkapelle Palatina von Neapel und
demzufolge wurde er auch Gesangslehrer am Hofe der Königin Maria Carolina von
Österreich ernannt. Er wurde in ganz Europa berühmt. 1787 starb er in Neapel an
Gangräne. Er wurde in der Kapelle „Santa Cecilia", neben Leonardo Leo, begraben.
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