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Das hellblaue Gemeindewappen von Lequile
zeigt einen riesigen, gekrönten, schwarzen Adler. Er steht mit
ausgeweiteten
Flügeln auf einer beigen Plattform. Der Menhir „Aia della Corte" bezeugt die
menschliche Siedlung auf dem Gebiet seit der Bronzezeit. Er wurde 1922 entdeckt
und ist gut 2,80m hoch. Keine weitere Auffindungen sind vorgenommen worden und
die ersten geschichtlichen Urkunden betreffen die Feudalzeit. Mehrere
Historiker, unter denen auch der Capone und der Arditi, behaupten daß die
Ortschaft in römischem Alter entstand. Das Land auf dem sich das heutige Lequile
erhebt wurde wahrscheinlich dem Zenturio Leculo als Belohnung für den im Krieg
gegen die Feinde Roms bewiesenen Mut gewährt. Hier baute er seinen Wohnsitz und
aus jener Siedlung entwickelte sich später das Dorf. Über die Ortsgründung durch
den Zenturio sind sich die Historiker mehr oder weniger einig, während es
widerstrittene Meinungen über die Ableitung des Ortsnamen gibt. Einige meinen er
stamme von Leculo ab, Andere behaupten jedoch, daß er vom (auf des Zenturios
Haustür geprägtes) Wappen, ein Steinadler darstellend, herkäme. Die Feudalzeit
fing im 11.Jh. an, Zeit in der die Ortschaft ins Fürstenland Tarent und in die
Grafschaft von Lecce eingegliedert wurde. 1291 wurde es von Ugo Di Brienne
erworben und
vom 14.Jahrhundert bis 1433 folgten die Bonomine, die De Marco, die Sambiase,
die Santabarbara und die Marescallo. Nacher ging das Lehen dem Agostino Guarino,
Baron von San Cesario, der es von Maria D’Enghien gekauft hatte. 1532 ging es
den Doria und 1555 den Pansa. Später herrschten in Folge die dell’Anna, die
Graffoglietti, die Venato und die Imparato. Die letzten Feudalherren, die
Fürsten Saluzzo, nahmen 1624 Besitz, doch der Kaufvertrag wurde erst im Jahre
1690 eingetragen. Diese Letzten hielten das Lehen für fast zwei Jahrhunderte
lang, bis 1806 das Feudalwesen aufgehoben wurde. Lequile rühmt zahlreiche
wichtige Persönlichkeiten. Ezechiele Leandro wurde 1905 geboren und nach seiner
Heirat verbrachte er drei Jahre in Afrika, wo er als Bergmann arbeitete. Als er
nach Italien zurückkehrte widmete er sich der Kunst und wurde ein angesehener
Bildhauer und Kunstmaler. Seine Erschaffungen sind phantastische und monströse
Darstellungen und sein Garten war voller beunruhigender und
zugleich
verführerischer Bildhauerwerke. Seine Werke wurden in den Ausstellungen vieler
Städte wie Rom, Florenz, Paris, Lion, usw. ausgestellt. Nachdem er als einer der
grössten „salentinischen" Künstler bestimmt wurde, starb er 1981. Bruder Diego
da Lequile kam 1605 zur Welt. Er wurde erzherzoglicher Kaplan in Insbruck und
Chronist am Österreichischen Hof. Er schrieb verschiedene Werke wie "Das
marianische Leben" und starb 1673 in Rom. Gioacchino Stampacchia kam 1818 zur
Welt und wurde ein fähiger Arzt und ein berühmter Literat. Er war auch ein
Anhänger von Mazzini; er nahm aktiv an der "Giovane Italia" teil, und darum
wurde er verhaftet. Auch er schrieb mehrere Schriftwerke wie das "Wörterbuch des
Dialektes von Lecce". Er starb 1904 in Santa Maria Capua Venere. Wir erinnern
unter den Anderen: Salvatore Miccoli (Mathematiker und Architekt des 17.Jh.),
Bruder Silvestero da Lequile (Architekt), Bruder Nicolò da Lequile (Architekt),
Giuseppe Spedicato (Priester), Oronzo Rossi (Bürgermeister und Bildhauer),
Antonio Mazzeo (Papiermascheekünstler), Oronzo Fortunato Miccoli (Maler), Nino
Rollo (Bildhauer), usw.
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