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Die Wallfahrtskirche der „Madonna di Leuca"
ist seit ewig das Ziel frommer Pilger. Sie wurde Papst Julius I zu Willen,
im Jahre 343 n.Chr. auf den
Überresten eines Minervatempels erbaut. Der Sage
nach soll aus Osten Sankt Petrus bis nach Leuca gekommen sein und das Kreuz auf
den Boden gestellt haben. Auf wunderlicher Art fiel der Tempel in kurzer Zeit
ein. Die ersten Pilger besuchten die Wallfahrtskirche schon seit dem Mittelalter
und im Laufe der Geschichte wendeten sich an die Muttergottes von Leuca sogar
Könige und Herzöge. Während der Zeit der Türkeninvasion, erflehte der gefangene
Boemondo D’Altavilla die Hilfe der „Madonna". In der Tat, als er befreit wurde
pilgerte er, von seinen treuen Rittern gefolgt, bis zur Wallfahrtskirche. Bevor
die Kreuzritter in den Krieg zogen, erreichten sie die Kirche um zu beten; das
gleiche machten auch die Soldaten, die in den zweiten Weltkrieg gerufen wurden.
Der Wallfahrtsort ist im ganzen Salento berühmt, und im Frühling jedes Jahres,
unternehmen viele Gläubige aus den Nachbardörfern Pilgerfahrten. Das heutige
Gebäude wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrere Male zerstört und
wiederaufgebaut. Der Angriff, der der Geschichte überging ist aber derjenige des
Jahres 1624, als die Piraten die Kirche in Brand setzten. Fast Alles wurde
zerstört, nur ein Teil des Gemäldes von Jacopo Palma blieb auf wunderlicher
Weise übrig, ein Stück auf dem die Gesichter der Muttergottes und Jesu-Kind
abgebildet waren. Von jenem Fragment malte Andrea Cunavi das Gemälde wieder. Das
Gemälde ist heutzutage im Kircheninnern ausgestellt. Im Jahre 1689 griffen die
Algerier die Küste erneut an, plünderten die Kirche, stahlen sogar die Glocken
und vor ihrer Abfahrt zerstörten sie auch die Säule der Jungfrau Maria, die sich
vor der Kirche erhebte. Die Säule wurde 1694 Laura Guarini zu Willen (eine
wohlhabende Dame) wiedererbaut und niemehr zerstört. Die Wallfahrtskirche wurde
1718 dem Bischof Giovanni Giannelli zu Willen wiedererbaut, um sie von den
zahlreichen Piratenangriffen zu beschützen wurde sie befestigt und es wurden
auch zwei Türme angebaut. Der Bau endete im Jahre 1740, drei Jahre vor des
Bischofs Tode. Der einzige Unterschied zwischen dem heutigen Gebäude und dem
damaligen ist die Abwesenheit der Türme und der Zugbrücke. Der Innenraum besteht
aus
einem einzigen Schiff und weist sieben Altäre auf und andere
Kirchenaustattungen (Geschenk des Markgrafen Virginio Bourbon). Auf dem
Hauptaltar befindet sich das Bild der Muttergottes mit dem Jesu-Kind. Die
Wallfahrtskirche ist im Jahre 1990 von Papst Johannes II Basilica Minore erklärt
worden. Die Pfarrkirche von Santa Maria di Leuca ist Christus König (Christo Re)
geweiht und seit
1943 wird sie von Franziskanermönchen geleitet. Sie wurde Ende 19.Jh. erbaut,
die Fassade und die drei Portale sind im neugotischem Stil. Auch der berühmte
Leuchturm von Leuca hat seine besondere Bedeutung. Er erhebt sich im gleichen
Punkt auf dem sich einst der Turm aus dem Jahre 1527 erhob (durch Philipp II
erbaut). Er wurde im Jahre 1866 eröffnet, ist 45 m hoch und strahlt in
regelmässigen Zeitabschnitten Lichtbündel aus, die die Küste aus 50 km
Entfernung signalisiert. Ein anderes bezauberndes Kennzeichen von Leuca sind die
wunderbaren Villen. Bis Mitte 19.Jh. bestand die Ortschaft aus einfachen
Fischerwohnungen. Ab Ende des gleichen Jahrhunderts fing die
Bauentwicklung
wunderschöner und grossartiger Villen an. Sie trugen bei aus Leuca ein
Tourismusziel erster Klasse zu machen. Dem Hafen gegenüber erhebt sich die
majestätische Villa Daniele, sie wurde im Jahre 1880 erbaut und von Achille
Rossi
(Ingenieur) geplant. Villa Episcopo, mit ihrer ungewönlichen chinesischen
Pagodenform, wurde vom gleichen Ingenieur geplant und ist östlich inspiriert.
Auch Villa Ruggeri ist sehr eigenartig, sie wird auch Villa Meridiana genannt
und wurde von Giuseppe Ruggeri im Jahre 1874 erbaut. Kennzeichen dieses Gebäudes
ist die Sonnenuhr auf der Hauptfassade. Der Ruggeri plante auch weitere Villen,
wie Villa Sangiovanni (in ägyptischem Stil) und Villa Mellacqua (in neugotischem
Stil). Leuca zählt 50 Villen unter denen wir die folgenden erinnern: Villa Pia,
Villa dei Misteri, Villa Comi, usw. Der Hauptzweck der Erbauung dieser
grossartigen und wunderbaren Gebäude war die Bewunderung und den Neid für die
wohlhabenden Leute zu bewirken, die um den Besitz der schönsten und
erstaunlichsten Villa wetteiferten.
Auch
zahlreiche Grotten kann man der Küste Leucas entlang bewundern, unter denen die
wichtigste sicherlich die „Porcinara" bleibt. Sie besteht aus drei sehr tiefen
Sälen, die dank zwei Eingängen erreichbar sind. Auf den Wänden entdeckt man
lateinische und griechische Anschriften aus dem 1. und 2. Jh.n.Chr. Im Laufe der
Jahrhunderte wurde warscheinlich in dieser Grotte heidnische, doch auch
christliche Riten gefeiert. Um wandalische Taten zu vermeiden ist heutzutage die
Grotte durch ein Gitter geschlossen. Unter den anderen Grotten weisen wir auf
die folgenden: „Grotta del Pozzo" (des Brunnens), „Grotta delle Mannute",
„Grotta del Diavolo" (des Teufels), „Grotta Cazzafri" und viele andere, die von
den Touristen im Sommer mit Interesse besucht werden.
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