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Auf dem blauen
Hintergrund des Gemeindewappens von San Cassiano ist ein Palmenbaum dargestellt,
auf
dessen Seiten die zwei Buchstaben „S“ und „C“ stehen. Bis 1975 war San Cassiano
ein Ortsteil von Nociglia. Laut einigen Historikern wäre die Ortschaft im 8.Jh.
entstanden, während andere meinen sie sei im 10.Jh., nach der Zerstörung des
nahen Dorfes Muro Leccese, gegründet worden. Man erzählt, dass die den
Verfolgungen des „Leone III. Isaurico“ entkommenen Menschen, sich in diesem
Gebiet niederliessen und einen primitiven Siedlungskern gründeten. Die
Menschengruppe wurde von einem Mann von edeler Seele geführt, ein sogenannter
Cassiano, der die Niederlassung beschloss. Er gründete auch die Abtei Sankt
Viktor in Marseille, und als er starb wurde er Heilig gesprochen. Somit soll der
Dorfname von dieser wichtigen Persönlichkeit abstammen. Mit dem normannischen
König Tancredi
fing die Feudalzeit an, indem er das kleine Dorf in die Grafschaft Lecce
eingliederte. Später wurde das Lehen ins Fürstentum Tarent eingefasst, zuerst
unter der Führung des Raimondello Orsini Del Balzo und nacher unter derjenigen
des Sohns Giovanni Antonio. Al dieser im Jahre 1463 starb folgtem ihm mehrere
Lehensherren: die D’Oria, die Panza und die Lubello. Die letzten Herren waren
die Frisari, die das Lehen bis 1806 hielten, Jahr der Aufhebung des
Feudalwesens. Unter den berühmten Bürgern von San Cassiano verdienen die
folgenden eine besondere Erwähnung: „Padre“ (pater) Giuseppe da San Cassiano,
Leiter des Minoriten Observantenordens, und Giuseppe Monteduro. Der
Letztgenannte kam 1818 zur Welt, er kämpfte mit Verdienst im Zweiten Weltkrieg
und lehrte mit Hingabe und Fleiss in der Schule seines Dorfes.
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