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Die malerische Altstadt
Supersano ist mit engen Gassen und herrlichen Adelsresidenzen vergangener
Zeiten
angereichert. Das riesige Schloss ist vom geschichtlichen und künstlerischen
Gesichtspunkt aus sehr bemerkenswert. Es wurde im 16.Jh. auf einer
vorherbestehenden Festung erbaut. Ursprünglich war es eine Verteidigungsanlage,
die spätere Verzierungen in eine vornehme Adelsresidenz verwandelten. Im Laufe
der Jahrhunderte ist das Gebäude stark umgearbeitet worden und herbergte mehrere
Familien der Lehensherren. Ein schönes Portal reichert die Hauptfassade an,
während der Innenraum aus geräumigen Sälen besteht. Zur Zeit ist der Palast
Gemeindebesitz. Unter den kirchlichen Bauten besetzt die Mutterkirche ein
Ehrenplatz. Sie steht im Altstadtzentrum und wurde im 19.Jh. auf einer
vorherbestehenden Struktur erbaut. Die elegante und sogleich schlichte Fassade
präsentiert ein lineares Portal. Im Kircheninnenraum kann man zierliche Altäre,
einige bemerkenswerte Gemälde und ein antikes Taufbecken in romanischem Stil
bewundern. Innerhalb des Friedhofes, doch ausserhalb des Wohnortes, befindet
sich eine Krypta, die etwa um das 12.Jh. in den Fels gegraben wurde. Die antiken
Fresken auf den Wänden sind wunderbar, sie wurden sehr wahrscheinlich um das
13.Jh. gemalt. Sie stellen den Hl.
Andreas, Sankt Johannes der Täufer, Sankt Michael, Sankt Niklaus, die
Muttergottes mit dem Jesuskind, den Hl.Stefan, usw. dar. Im Innenraum stellen
die zwei meisterhaftverzierte Altäre einen wahrer Blickfang dar. In der nähe der
Krypta steht die Wallfahrtskirche „Madonna di Coelimanna“, die im 18.Jh. infolge
eines Wunders erbaut wurde. Es wird erzählt, dass ein vornehmer Herr auf seinem
Pferd in der Nähe des Waldes ritt. Das Tier hielt plötzlich vor einem Megalith
inne und kniet sich für wenige Minuten und folgte dann seinem Wege. Dieses
Ereignis wiederholte sich erneut vor einem anderen Menhir, bis das Pferd das
dritte Mal für lange Zeit vor der Krypta niederkniete. Der adelige Herr glaubte,
dass dies eine Offenbarung der Muttergottes sei, und liess die heutige Kirche
erbauen. Vor dem Gebäude steht eine effektvolle Treppe und die Fassade zeigt ein
reiches Eingangsportal und elegante ornamentale Motive. Supersano hat zwei
Schutzheilige: “San Michele Arcangelo“ (Erzengel Michael) und die „Madonna di
Coelimanna“, die beziehungsweise am 8.Mai und 2.Juli gefeiert werden.
Der Übername der Einwohner
von Supersano ist „Porci“, der wörtlich übersetzt Schweine bedeutet.
Dieser
Name wird mit einem riesigen Eichenbaum in Bezug gebracht, der sich früher in
diesem Gebiet befand und fünf Jahrhunderte alt war. Es wird erzählt, dass der
Stamm so weit war, dass ihn nur fünf Männer umfassen konnten. Im Stamm befand
sich eine grosse Höhlung, die bis zu vier Männer enthalten mochte. Während dem
Regenwetter benutzten mehrere Bauern die Höhlung als Regenschutz. Leider musste
man den riesigen Baum fällen, weil er wegen der Höhlung erkrankte, die den
Durchfluss des Pflanzensaft verhinderte. Wie man weiss sind die Eicheln das
bevorzugte Mahl der Schweine, und den „Supersanesi“ (Einwohner von Supersano)
wurde der peinliche Übername „Schweine“ angehängt.
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