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Die kleine Ortschaft Cannole besitzt wenige artistische
Monumente. Die mächtige, viereckige Struktur des Schlosses zieht sofort die
Aufmerksamkeit des Besuchers an. Wahrscheinlich stammte es aus dem Jahre 1413.
Es
wurde im Laufe der Jahrhunderte umgebaut und präsentiert auf der eindrucksvollen
Fassade ein riesiges Bossenportal. In seinem Innern steht, ein vom artistischen
Gesichtspunkt aus gesehehen, bedeutender, eleganter Brunnen (18.Jh.). In der
Altstadt kann man Adelsresidenzen aus dem 16.-17.Jh. und wunderschöne „Häuser
mit Hof" (case a corte) bewundern. Die Mutterkirche ist aus dem 16.Jh., sowohl
sie mehreren Umbauungen unterzogen wurde, denn die Altäre sind aus dem 17. und
18.Jh. Der Kircheninnenraum ist in der Form des lateinischen Kreuzes angelegt
und bewahrt ausser bemerkenswerten Barockaltären auch wunderschöne Gemälde aus
dem 18.Jh. Ausserhalb des Wohnortes erhebt sich ein typisches Beispiel an
befestigtem Bauernhof (Masseria fortificata): „Masseria Torcito". Ursprünglich
entstand er als Gehöft und kommt aus dem fernen 13.Jh. In der Tat war der
kleiner Weiler von Hirten und Bauern bewohnt und war in Bezug auf Cannole
selbständig. Während der Feudalzeit wurde er von den Castromediano, den
Sambiase, den Mancarella, den Palmieri, den Personè und den Lubelli regiert.
Cannole hat zwei Dorfschutzheilige: „San Vincenzo Ferreri" und die Muttergottes
von Konstantinopel, die beziehungsweise am 2. und 1. August gefeiert werden.
Die Einwohner von Cannole haben zwei Übernamen: „turchi"
(Türken) und „cuzzari" (Leute die Schnecken
essen). Der erste Name beruft sich auf das Wunder der Muttergottes von
Konstantinopel, die die Türken zum Rückzug zwang und die Einwohner von Cannole
vom Blutbad rettete. Der zweite Spitzname bezieht sich auf die Tatsache, dass
die „Cannolesi" (Einwohner von Cannole) echte Schneckenfeinschmecker sind und
zahlreiche Gerichte mit diesen Mollusken erfunden haben. Diese Speisen werden
während der „Sagra dellu municeddhu"(Fest) präsentiert und angeboten (10., 11.
und 12.August).
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