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Das Gemeindewappen von Cannole zeigt ein
Schilfrohr auf einem braunen Grund. Cannole gehört der „Grecìa
Salentina"
(griechisches Salento) an, in der Tat blieben bis zum 17.Jh. der Gebrauch der
griechischen Sprache und Riten. Die Auffindungen megalitischer Monumente
bezeugen seit dem Bronzenzeitalter die menschliche Anwesenheit. Laut einiger
Historiker ist der Ortschaftsursprung auf das 8.Jh. zurückzuführen, als der
Sohn des Scipione „l’Africano" (der Afrikaner) sich in diesem Gebiet
niederliess. Gegensätzlicher Meinung sind andere Gelehrte, nach denen der erste
Wohnort infolge der Zerstörung der Ortschaften Vasto und Muro, durch Guglielmo
il Malo, im 12.Jh. entstanden sei. Der Ort wo Cannole liegt, war früher an hohem
und dichtem Schilf reich, und man glaubt, dass die Überlebenden hier Zuflucht
fanden. Somit käme auch der Ortsname von dieser Pflanze her. Die Feudalzeit fing
mit dem Normanne Tancredi im 12.Jh. an. Die Ortschaft folgte somit die
Geschehnisse der Grafschaft Lecce und des Fürstentums Tarent. Im 14.Jh.
regierten die Castrocuccio und die Sambiase; die Sanseverino folgten im 15.Jh.,
und vom 16.Jh. bis 1806 wechselten sich die De Electis, die Personè und die
Granafei ab. Cannole ist eine der wenigen Ortschaften, die die türkische,
zerstörende Wut des Jahres 1480 nicht erfuhr; einer Legende nach, dank dem
Eingriff der
„Madonna aus Kostantinopel". Der Sage nach richteten sich die Türken (nachdem
sie auf barbarische Weise Otranto und die naheliegenden Dörfer geplündert
hatten) nach Cannole, und als sie bei der Stadtmauer ankamen, zogen sie die
Schuhe aus um unnötige Geräusche zu vermeiden. Doch plötzlich erschien eine
himmlische Gestalt, die mit ihrem standhaftem und klarem Blick die eindringende
Feinde erschrak und zur Flucht zwang. Genau in jenem Platz wurde zur
Dankesbezeigung der vermiedenen Not eine Wallfahrtskirche erbaut. Giuseppe
Villani verdient eine besondere Erwähnung unter den berühmten gebürtigen
Einwohner von Cannole. Er kam 1863 zur Welt, und nachdem er ein abgeschlossenes
Hochschulstudium in Medizin erwarb, arbeitete er für lange Zeit im Spital
Neapels. In berühmten europäischen Kliniken übte er seinen Beruf aus und ging
mit seinen Forschungen weiter. Er schrieb wichtige wissenschaftliche Werke, wie:
„Medicina e medici" (Medizin und Ärzte). Nach einem dem Nächsten und der
Forschung gewidmetem Leben starb er im Jahre 1933.
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