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Die Sankt Rocco Mutterkirche ist von bemerkenswertem
geschichtlichem und artistischem Wert. Zur Erbauung
der
grossartigen Struktur waren fünfunddreissig Jahre nötig (1574-1608). Die Fassade
ist mit einem Eingangsportal und einem riesigen Fenster verziert, das elegante
Barockverzierungen aufweist. Im Innenraum kann man wunderschöne Altäre (einige
davon sind Werk des salentinischen Bildhauers Emanuele Orafo) und wunderschöne
Gemälde mit Heiligendarstellungen bewundern. Diese Letzten werden dem Saverio
Lillo und dem Giandomenico Catalano zugeschrieben. Sehr bemerkenswert ist auch
die Holzstatue der Darstellung des Hl.Rocco, aus dem Jahre 1879, Werk eines
venezianischen Künstlers. In der Nähe der Pfarrkirche befindet sich auch eine
schöne Säule auf der die Statue des Heiligen steht. Die barocke Kirche „San
Franziskus aus Paola" kommt aus dem 17.Jh. und wurde auf den Überresten einer
vorherbestehenden griechischen Kirche erbaut. Oberhalb des Portals befinden sich
drei Nischen mit Heiligenstatuen. Auf der Fassade befindet sich ebenso ein
meisterhaftverziertes Riesenfenster. Im Kircheninnenraum kann man Altäre und
Fresken aus dem 18.Jh. bewundern, sie stellen die Muttergottes und die
Wunderwirkungen des Hl. Franziskus dar. Die Kapelle der Muttergottes aus
Konstantinopel besteht aus einem
Schiff und ist aus dem 17.Jh.. Die Schlichtheit ihrere Aussenansicht
wiederspiegelt sich im Innenraum. In „Piazza Roma" (Romaplatz) steht die
„Immacolata"-Kapelle (HL Jungfrau der Unbefleckten Empfängnis) aus dem Jahre
1861. Die Fassade weist keine besondere Verziehrungen auf, während man im
Innenraum das wertvolle Gemälde der Muttergottes (Werk des Giuseppe Simonelli)
und einen schöner Mosaikfussboden bewundern kann. Die „Santa Maria delle
Grazie"-Kapelle (der Gnadenmuttergottes) und die „Figlie della Carità"-Kapelle
(der Töchter der Nächstenliebe) sind aus dem 19.Jh.. Der Schutzheilige von
Gagliano del Capo ist „San Rocco", der Ende August prunkvoll gefeiert wird.
Der Übername der Einwohner von Gagliano del Capo ist „capi
vacanti", und bedeutet wörtlich „Hohlköpfe".
Nur
um den Einwohnern von Gagliano diesen Spitznamen anzuhängen haben die Einwohner
der Nachbardörfer eine eigenartige Geschichte erfunden. Am sechsten
Schöpfungstag hätten Gott und Sankt Petrus alle irdische Orte besucht und
bevölkert. Sankt Petrus modellierte die Menschen, Gott steckte den Verstand in
den Kopf und belebte sie. Als sie in Gagliano ankamen, merkten sie dass der
Verstand fertig war. Sankt Petrus ratete kopflose Menschen zu erschaffen, doch
vor der Ratlosigkeit des Schöpfers, fügte er eine zweite Möglichkeit hinzu:
Menschen ohne Verstand zu erschaffen. Von diese unwahrscheinliche Geschichte
stammte der Übername der Einwohner von Gagliano del Capo.
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