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Auf dem blauen
Grund des Gemeindewappens von Gagliano del Capo steht ein mit einer Schlange
kämpfender
Hahn.
Die Menhirauffindungen in diesem Gebiet bezeugen die menschliche Anwesenheit
seit der Vorgeschichte. Weil man über die Datierung der ersten
Ortschaftsgründung keine Urkunden verfügt, sind mehrere Hypothesen aufgestellt
worden. Laut einigen Forschern sei die Ortschaft im 2.Jh. v.Chr. entstanden,
dank dem Zufluss der Flüchtlinge der zerstörten Gehöfte Misciano und Plusano.
Andere behaupten, dass die Ortschaft vom römischen Zenturio Gallo gegründet
worden sei, der dieses Land als Belohnung für den im Kampf bewiesenen Mut
bekommen hätte. Nach der Erbauung seines Hauses und denjenigen seiner Soldaten
vergrösserte sich das kleine Dorf immer mehr. Nach dem Arditi soll die
Bevölkerung der Ortschaft von den Flüchtlingen der nahen Leuca gewachsen sein.
Diese wurden von den Barbaren oft überfallen und weil das Gehöft Gagliano von
der Küste ab gesehen sich mehr innerhalb des Landes befand erwählten sie es als
Zufluchtsort. Ab dem 6. bis 9. Jh. beeinflussten die Byzantiner den Alltag
stark. Der griechische Ritus wurde für lange Zeit gefeiert (bis17.Jh.). Das
Mittelalter fing mit der Normannenherrschung im 11.Jh. an, doch man verfügt über
geschichtliche Urkunden nur ab der Zeit der Anjoubeherrschung. Vom 13.-15.Jh.
folgten die Adelsherren: Isolda De Nocera, Guglielmo Brunella, Teodorico Blasio,
Ferdinando D’Aragona und die Castriota Scanderberg. Die letztgenannte Familie
regierte das ganze
16.Jh.. Im 17.Jh. wurde die Ortschaft von Laura Guarini erworben. Die Guarini
waren die letzten Feudalherren des Landes und hielten es bis 1806, Jahr der
Aufhebung des Feudalwesens. Gagliano del Capo darf sich vieler berühmter Bürger
rühmen. Laura Daniele kam im Jahre 1904 zur Welt und zeichnete sich in
Intelligenz und Grosszügigkeit aus. Sie war Präsident der Sektion des
Frauenverbandes der Katholischen Diözese und starb frühzeitig im Jahre 1940.
Domenico Colaci kam im Jahre 1885 zur Welt und nachdem er das Gymnasium besucht
hatte schrieb er mehrere Werke und wurde Korrespondent eines örtlichen
Tagblattes. Nach einem Leben voller beruflichen Erfolgs starb er im Jahre 1963.
Giustiniano Lotto lebte um die Wende des 16. und 17.Jh.; er war der erste
Priester der den lateinischen Ritus abhielt; eine Dorfstrasse wurde mit seinem
Namen betitelt. Nicolò Marascio lebte um die Wende des 16. und 17.Jh., war ein
Experte der griechischen Sprache und ein geschätzter Dichter. Francesco Saverio
Mercaldi kam im Jahre 1844 zur Welt; nachdem er an der Kunstakademie in Rom
studiert hatte, wurde er ein brillanter Kunstmaler. Er war Autor zahlreicher
Gemälde mit Heiligendarstellungen, die sich in mehreren Kirchen des Salentos
befinden. Eine besondere Erwähnung verdient der grosse Kunstmaler Vincenzo
Ciardo. Er wurde am 25.Oktober 1894 geboren und starb 1970. Seine Werke sind in
mehreren italienischen Museen ausgestellt und bezeugen seine grosse artistische
Fähigkeit.
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