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Das Gemeindewappen von Gallipoli besteht
aus der Darstellung eines Hahns und der lateinischen Aufschrift „Wache treu".
Der Ortsnamen stammte warscheinlich von den griechischen Wörtern Kalos –
Polis,
die „schöne Stadt" bedeuteten. Den Ursprung der Stadt betreffend, ist die
glaubwürdigste These diejenige, die die Gründung der Stadt einer Gruppe Messapen
aus der nahen Stadt Alezio zuschreibt. Weil es keine Urkunden gibt, die mit
Sicherheit die Zeit, wie auch das Volk der Gründung dieser bezaubernden Stadt
bezeugen, sind im Laufe der Jahrhunderte mehrere sagenhafte Vermutungen
entstanden. Zum Beispiel erscheint wieder die Figur des Idomeneo, der nach dem
Troia-Krieg auf der salentinischen Küste Zuflucht fand und Gallipoli gegründet
haben sollte; der Hahn des Gemeindewappens käme vom Symbol seines Wappens ab.
Nach anderen Vermutungen sei die Stadt im 4.Jh.v.Chr. von griechischen Kolonen
aus Sizilien stammend gegründet worden. Als Wappentier erwählten diese den Hahn,
mit der Überzeugung , dass er sie während der schwierigen Reise beschützt hätte.
265 v.Chr. war Gallipoli unter der römischen Herrschaft. Die Wandalen zerstörten
die Ortschaft im Jahre 450 n.Chr. und im Jahre 542 n.Chr. wurde sie von Totila
geplündert. Um die Mitte des 6.Jh. n.Chr. wurde die Stadt von den Griechen des
oströmischen Reichs wiederaufgebaut und ersetzten den
lateinischen Ritus durch den Griechischen, der bis zum 16.Jh. dauerte. Ausser
der Einführung des griechischen Ritus, trugen die Griechen bei die Ortschaft zu
befestigen und sie in einen grundlegenden Anhaltspunkt für ihre Schiffe zu
verwandeln. Die Longobarden versuchten erfolglos mehrere Male Gallipoli zu
erobern, die aber unter den Normannen, dank der Führung des Beomondo
d’Altavilla, fiel. Diese versuchten vergeblich den lateinischen Ritus
einzuführen. Den Normannen folgten die Hohenstaufen. 1269 zerstörten und
eroberten die Anjou die Stadt, sodass die Bevölkerung gezwungen war in den nahen
Ortschaften Zuflucht zu suchen. Im 14.Jh. wurde Gallipoli als Lehen ins
Fürstenland Tarent eingegliedert und eine langsame Wiederbevölkerung schaltete
sich ein. 1463 befestigte Ferdinand I von Aragonien die Stadt noch mehr; sie
fiel aber unter den Angriffen der Venezianer. Den Aragoniern gelang
es
sie im folgenden Jahr wiederzuerobern. Im 16.Jh. fing die spanische Herrschaft
an und 1528 ging Gallipoli den Franzosen. Diesen Letzten wurde aber ein
trauriges Schicksal vorbehalten, weil sich die Einwohner Gallipolis auflehnten
und von diesen in kurzer Zeit vernichtet wurden. Später wurde es dem Reich
Neapel angeschlossen. Friedrich II von Bourbon, nahm sich die Stadt zu Herzen
und verpflichtete sich zur Beendung der Erbauung des Hafens. Gallipoli rühmt
zahlreiche gebürtige Persönlichkeiten, und unter ihnen zeichneten sich die
folgenden besonders aus. Antonietta De Pace (1818-1893) war Tochter einer
wohlstehenden Familie, doch wurde von der Schwester und ihrem Ehemann
aufgezogen, weil ihre Eltern starben als sie achtjährig war. Der Schwager
Epaminonda Valentini war ein „Mazziniano" und übertrug ihr die Prinzipe der
„Rinascimento"-Strömung. Nach dem Tode des
Schwagers (im Gefängnis von Lecce, in elendem Zustand) zügelte Antonietta nach
Neapel um die Bourbon zu bekämpfen. Sie wurde eine kostbare Hilfe für Giuseppe
Mazzini und sammelte Beiträge für Garibaldis Unternehmen. Im Jahre 1866 weinte
sie den Verlust des Neffen Francesco und starb 1893 in Capodimonte, nachdem der
Traum der Vereinigung Italiens verwirklicht war. Giuseppe Tricarico (1623-1697)
wurde ein anerkanter Musizist, nachdem er in Neapel studiert hatte. Seine
Kariere erreichte den Höhepunkt als er von der österreichischen Kaiserin nach
Wien eingeladen wurde, und wo er fünf Jahre blieb. Giovanni Andrea Coppola
(1597-1659) wurde Arzt und ein brillanter Artist. In der Tat sind seine Gemälde
in vielen salentinischen Kirchen ausgestellt. Giovanni Presta kam im Jahre 1720
zur Welt, war Arzt und Agronomen. Für seine Tätigkeit und sein Können erhielt er
mehrere Medaillen von der Kaiserin Kathrin II und Ferdinand IV. Er starb 1797 in
seinem Lande, nachdem er sich am Studium der damaligen landwirtschaftlichen
Produkte, Öl und Tabak, begeisterte.
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