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Gallipoli rühmt zahlreiche Monumente von hohem künstlerischem
Wert, die jedes Jahr, zusammen mit dem
kristallklarem Meere, dazubeibringen den Tourismus zu fördern. Heutzutage wird
die Altstadt Gallipoli durch eine
Brücke mit der Neustadt verbunden (sie kostete
150.000 Dukaten). Im Laufe der Jahre ist sie mehreren Umarbeitungen unterzogen
worden. Die Altstadt befindet sich vierzehn Meter über dem Meer und ist gänzlich
in die Stadtmauer eingeschlossen, in der auch das mächtige Schloss eingefasst
ist. Es wurde warscheinlich von Francesco di Giorgio Marini aus Siena geplant.
Im Laufe der Jahrhunderte ist es zahlreichen Umbauungen unterzogen worden, bis
es den Anschein einer echten Befestigung angenommen hat. Ausser dem Schloss kann
man auch zahlreiche schöne Paläste bewundern. „Palazzo Tafuri" ist im Rokokostil
(18.Jh.), ist heutzutage unbewohnt, gehörte aber früher dem berühmten Maler
Giulio Pagliano. Auch „Palazzo Doxi" ist im Rokokostil , ist aus dem 18.Jh. und
ist ein Werk des Adriano Preite. Auch „Palazzo del Seminario" war ein Werk des
Preite, er wurde 1756 auf Geheiss des Bischofs
Branconi erbaut. „Palazzo Ravenna" wurde im Jahre 1828 von Gregorio Consiglio
erplant und weist einen klassizistischen Stil auf. „Palazzo d’Ospina" wurde im
18.Jh. umgebaut und ist das Geburtshaus von Antonietta De Pace und seiner
Schwester Maria Rosa. „Palazzo Episcopale" wurde im Jahre 1653 auf Auftrag des
Bischofs Massa
renoviert; in seinem Innern kann man das Gemälde „Muttergottes
mit Kind" bewundern, Werk des Gianserio Strafella. Die Altstadt besteht aus
vielen anderen Palästen, wie: „Palazzo Zacheo", „Palazzo Balsamo"(17.Jh.),
„Palazzo Arlotta"(19.Jh.), „Palazzo Pasca", „Palazzo Muzio", „Palazzo Talamo"
(17.Jh.), "Palazzo Venneri" (17.Jh.) „Palazzo Munittola", „Palazzo Romito",
Palazzo De Tomasi", „Palazzo Calò", usw. Andere typische Bauten von Gallipoli
sind die "Häuser mit Hof" (case a corte), Wohnhäuser in denen sich die Räume im
ersten Stock befinden und die man dank einer charakteristischen Treppe erreicht.
Der sich unten befindende Hof (corte), war der Treffpunkt in dem sich das
gemeinsame Leben abspielte. Ein anderes Werk von unschätzbarem Wert ist der
Hellenische Brunnen (oder Fontäne), der als der älteste Brunnen Italiens
gehalten wird. Er präsentiert das Wappen der Habsburger Spaniens und
das Gemeindewappen, sowohl auch wunderbare Skulpturen, die legendäre Erzählungen
darstellen: Dirke, Salmax und Biblis. Seine Erbauungszeit kennt man nicht mit
Genauigkeit, doch er wurde 1560 und 1765 umgearbeitet. Die
„Gallipolini"(Einwohner von Gallipoli) sind sehr
stolz darauf und betrachten ihn
als Stadtssymbol. Die Altstadt rühmt auch die Anwesenheit einer sehr schönen und
eindrucksvollen unterirdischen Ölmühle, die jedes Jahr zahlreiche Besucher
anzieht. Unter den kirchlichen Gebäuden ist sicherlich die Pfarrkirche „Santa
Maria del Canneto"(17.Jh.) die wichtigste. Sie besteht aus drei Schiffen, einer
eigenartigen Decke, in der die Darstellungen der Hl.Jungfrau eingefasst ist. Sie
enthält auch sehr schöne Altäre, eine Statue von Sankt Niklaus und ein
wertvolles Gemälde des Sankt Vitus und des Hl. Niklaus. Im Altstadtzentrum
erhebt sich die barocke Kathedrale, sie wurde 1629 auf Auftrag des reichen
Arztes Giacomo Lazari umgearbeitet. Sie weist eine reichverzierte Fassade auf;
der Innenraum besteht aus drei Sciffen und der Besucher wird hauptsächlich von
den wunderbaren Gemälden beeindruckt, die die ganze Wand zu bedecken scheinen.
Mehrere Artisten haben die Barockmeisterwerke in der Kirche erschaffen; unter
diesen erinnern wir: Nicola Malinconico aus Neapel, Andrea Coppola und Domenico
Catalano. Das Martyrium der Hl.Agathe, Die Seelen des Fegfeuers, Die
Dreifaltigkeit und die Muttergottes mit dem Kind, sind einige der Gemälde der
Artisten. Die Kirche Sankt Dominik des Rosenkranzes (San Domenico del Rosario)
wurde im 17.Jh. nach dem Bauplan von Valerio Margoleo umgearbeitet. Das
achteckige Kirchenschiff enthält einen vergoldeten Holzaltar von Sankt Dominik
Guzman, Werk des Giorgio Aver. Die „Purità"-Kirche (1659-1666)
weist eine sehr
einfache Fassade auf und ist mit ungewöhnlichen Kompositionen aus
Majolikakacheln verkleidet, auf denen Sankt Franziskus, Sankt Josef und die
Muttergottes dargestellt sind. Im Gegensatz zur Aussenansicht ist das
Kircheinnere prachtvoll, vor allem die glänzenden Fresken. Die Kirche „Santa
Chiara" und das Kloster wurden um das Ende des 16.Jh. erbaut; dieses Letzte
wurde 1971 abgebrochen. Im Kircheninnere ist es möglich wunderbare Altäre mit
den Gemälden des Catalano zu bewundern. Die „Carmine"-Kirche wurde auf einer
bevorstehenden Kirche aus dem Jahre 1838 auf Erplanung des Vito Donato aus
Galatone wiederaufgebaut. In ihrem Innern befindet sich das Gemälde „Trauer
unter dem Kreuz", Werk des Giulio Pagliano. Die Kirche „Maria degli Angeli"
(Maria der Engel) wurde einer Fischerkongregation zu Willen gebaut; sie weist
eine sehr einfache Fassade auf und vier wertvolle Gemälde
aus dem „Settecento", Werk des Malers Diego Bianchi. Die Kirche der Unbefleckten
(Immacolata)(18.Jh.) präsentiert bedeutende Malwerke, die die Erlebnisse von
Tobia darstellen, dessen Autor der Maler aus Lecce Tiso ist. Die Hl. Tereskirche
von Altavilla, mit dem angebauten Karmelitenkloster wurde dem spanischen Bischof
Perez Della Lastra zu Willen erbaut und 1690 beendet. Die barocke
Kruzifixuskirche (18.Jh.) wurde vom Artillerie Oberleutnant Carlo Multò geplant.
Die Sankt Franziskus aus Assisi Kirche wurde 1736 umgebaut, sie ist als Kirche
„del Malladrone" bekannt, wegen der gleichnamigen Statue, Werk des Vespasiano
Genuino. Es besteht aus einer Darstellung der Kreuzigung Jesu; seine Eigenart
besteht in der Grimasse des Statuengesichts, das Schmerz und Ekel ausdrückt. Die
herrliche Fassade präsentiert ein majestätisches Portal, das von einem Bogen
überragt ist. Die „San Francesco da Paola „-Kirche (17.Jh.) weist eine einfache
Fassade auf. Ihr Innenraum aber ist an Kunstwerken reich, siehe wertvolle
Gemälde
des „Settecento" (Werk des Vespasiano Genuino und Oronzo Miccoli ) und einem
Holzaltar des „Settecento". Auf dem Gebiet um den Wohnort befinden sich
altertümliche Abteien"San Salvatore die Gallipoli" und „San Mauro". Ungewiss ist
das Ursprungsdatum der ersten Abtei, doch schriftliche Urkunden bezeugen, dass
im Jahre 1347 der Erzbischof von Otranto einem gewissen Niceforo mit der Würde
des Abts bekleidete. Die Freskenüberresten in Ihrem Innern sind warscheinlich
aus dem 14.Jh. Das ganze Gebäude befindet sich heute in verlassenem und
verfallenem Zustand. Auch von der Abtei „San Marco" hat man keine genaue
Nachrichten, Doch geschichtliche Urkunden bezeugen, dass 1149 der religiöse Kern
Spenden erhielt. Die gleichen Urkunden bezeugen, dass das Gebäude schon Ende
1400 unbewohnt war. Was die Abtei „San Pietro die Samari" betrifft, diese wurde
1148 umgearbeitet (Ugo Lusignano) und ist heute in schlechtem Zustand. Im
Umkreis des naheliegenden Landes kann man die befestigten Bauernhöfe (Masserie)
bewundern. Diese mächtige Gebäude wurden einst von Türmen, Ziehbrücken, usw.
beschützt. Sie wurden Alle ungefähr zur gleichen Zeit erbaut (zwischen Ende
14.Jh und Anfangs 15.Jh.). Die wichtigsten sind: „Masseria San Giorgio",
„Masseria Itri", „Masseria San Leonardo" und "Masseria San Mauro". Wenn man von
der Altstadt dem Meer entgegenschreitet ist die kleine Insel „Sant’Andrea"
sichtbar; sie breitet sich 50 Hektaren aus und befindet sich 2 Meter über dem
Meer. Auf der Insel erhebt sich ein alter Leuchtturm, der von 1866 bis 1974 in
Betrieb war. Gallipoli hat drei Schutzheilige. Sankt Sebastian (20.Jan.), Sankt
Agathe (5.Febr.) und Sankt Christina, die am 24. Juli gefeiert wird.
„Ciucci" ist der Übername der Einwohner von Gallipoli, und
bedeutet Esel. Es ist aber kein verächtlicher
Übername,
doch er weist nur auf die riesige Arbeit, die der grösste Teil der „Gallipolini"
wegen des Hafens ausführt. In der Tat, kam der Hafen von Gallipoli, als
Bedeutung im Süden, nach demjenigen von Neapel. Man verdankt dem Hafen die
Entwicklung des Handels, vor allem was das örtliche Olivenöl betrifft, das in
ganz Europa geschätzt wurde. Also steht der Übername Esel für Leute die hart
Arbeiten. Ein anderer eigenartiger Übername dieser Leute ist „ùttari", das von
Fass (botte) abstammt. Als der Ölhandel aufblühte stellte sich ein Problem, wenn
das Produkt in kaltem Gebiet transportiert wurde, kam es hart an. So erfanden
die „Gallipolini" spezielle Fässer, d.h. Einwegfässer; diese waren billig und
dienten nur für den Transport. Wenn diese ankamen wurde das Fass durchsägt und
dem Gewicht nach verkauft.
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