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In der Altstadt von Giuggianello kann man die typischen
„Häuser mit Hof" und die grossartigen Adelsresidenzen,
wie
„Palazzo Frisari" (Ende 17.Jh.) und „Palazzo Lubelli" bewundern. Der
letztgenannte Palast wurde im 18.Jh. auf einer vorherbestehenden Burg aus dem
15.Jh. erbaut. Die grosse Fassade ist von einem meisterhafvezierten Portal
angereichert. Auf dem Gebiet befinden sich zahlreiche kirchliche Bauten. Die
Mutterkirche ist dem Sankt AntoniusAbt geweiht und steht im Altstadtkern. Sie
wurde im 18.Jh. auf einem vorherbestehenden Kirchen erbaut. Die sehr einfache
Fassade weißt ein schönes Eingangsportal auf, das von einem Riesenfenster
überragt ist. Im Innenraum kann man elegante Altäre und einige Gemälde
bewundern. Die Kapelle der Muttergottes der Armen (Madonna dei poveri) (17.Jh.)
wurde im Jahre 1782 renoviert. Sie besteht aus einem einzigen Kirchenschiff und
die Schlichtheit ihrer Aussenansicht wiederspiegelt die Einfachheit ihres
Innenraums. Ausserhalb des Wohnortes erhebt sich die Felsenkapelle
„Madonna della Serrra" (Muttergottes der Anhöhe). Die Fassade ist sehr schlicht
und die Kapelle weist ein einziges Schiff auf. Der Gottesdienst wird nur einmal
im Jahr gefeiert, und dies der Hl. Jungfrau zu Ehren. Von bemerkenswertem
historischem und artistischem Interesse ist die schöne byzantinische Sankt
Johanneskrypta, die auf dem Lande zwischen Giuggianello und Palmariggi steht.
Sie ist im Felsen gegraben und in ihrem Innenraum sind Überresten antiker
Fresken mit Heiligendarstellungen sichtbar. Anfangs wurde sie zur Feier der
Gottesdienste griechischen Ritus und später christlichen Kultus benützt. Der
grösste Teil des Landes hier wird mit Olivenbäumen angebaut. Aus diesem Grund
waren auf diesem Gebiet früher zahlreiche unterirdische Ölmühlen vorhanden, die
im Untergrund gegraben wurden und wo man Öl produzierte. Im Laufe der
Jahrhunderte sind sie fast alle zerstört. Heute bleibt nur eine übrig und wird
„Lu Trappetu" benannt. Sie kommt aus dem 17.Jh. und befindet sich 3m unter der
Erdoberfläche. Sankt Christoph ist der Schutzheilige von Giuggianello und wird
prunkvoll am 25.Juli gefeiert.
Der Übername der Einwohner von Giuggianello ist
„carniocculari", der wörtlich Kröten bedeutet. Er stammte
von
einem waren, geschichtlichen Ereignis ab. Der Fürst von Tarent beschloss die
Grenzen zwischen den naheliegenden Lehen Giuggianello, Sanarica, Muro und
Minervino zu setzen. Der damalige Lehensherr von Giuggianello verlangte auch das
Gehöft Pulisano in sein Lehen einzuschliessen. Pulisano war ein feuchtes und
sumpfiges Gebiet, ideales Habitat für Kröten und Frösche. Auch die anderen
Herren hatten den gleichen Anspruch, doch Giuggianello setzte sich durch. Darum
hängten die eifersüchtigen Einwohner von Sanarica, Muro und Minervino den
Einwohnern von Giuggianello den unsympatischen Übernamen an.
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