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Das Gemeindewappen von Martano besteht aus der Darstellung
eines Kriegers auf einem weissen Pferd und
einer
lateinischen Anschrift. Die Menhire „San Totaro" und „San Sofia" bezeugen eine
menschliche Besiedlung seit der Vorgeschichte. Man vermutet jedoch, dass ein
wahrer Wohnort, wenn auch sehr klein, im griechischen Zeitalter entstand. Die
Griechen hatten einen sehr starken Einfluss auf die Gewohnheiten der Ortschaft,
so dass heute die Alten des Dorfes noch „Griko" (griechischer Dialekt) sprechen.
Nach den Griechen kamen im Jahre 1071 die Normannen. Unter der normannischen
Herrschaft gewährte Tancredi d’Altavilla den Baronentitel zwanzig seiner treuen
Ritter, und 1192 schenkte er das Lehen Martano dem Ritter Giorgio Remanno. Das
Lehen ging dann dem Sohn Tommaso, doch im Jahre
1269 wurde es ihm genommen, weil er sich im Krieg gegen die Anjou auf die Seite
der Hohenstaufen stellte. Somit gewährte Karl d’Anjou das Lehen zuerst dem
Goffredo de Castelli und später im Jahre 1300 dem Rinaldo De Hugot. Im Jahre
1373 wurde Martano ein Weiler (Gehöft), dessen Besitzer Rinaldo Sambiasi wurde.
Im Jahr 1480 kam die Grausamkeit der Türken zum vollen Ausdruck und schlug sich
auf mehrere Ortschaften nieder, unter diesen auch Martano. Mit der Ankunft der
Aragonesen wurde Martano erneut befestigt. Im Jahre 1468 war Martano Besitz der
Grafen Gesualdo. 1504 herrschte in Martano Teodoro Bocali, dem im Jahre 1532 der
Sohn Manilo und später der Enkel Francesco Maria Bocali folgte. Giovanni Delli
Monti kaufte Martano im Jahre 1591 für 135.000 Dukaten. Unter seiner Herrschaft
blühte die Ortschaft unter dem Ökonomischen Gesichtspunkt und es gab eine
bedeutende Bevölkerungszunahme. 1651 ging das Lehen Luigi Trani. 1742 kaufte
Lorenzo Brunassi das Lehen und verkaufte es 1748 dem Sebastiano Gadaleta für gut
50.000 Dukaten. Die Gadaleta herrschten bis 1806, Jahr der Aufhebung des
Feudalwesens. Wichtige gebürtige „Martanesi" (Einwohner von Martano) sind: Luigi
Protopapa, Giuseppe
Grassi,
Salvatore Trinchese. Diese letze kam 1836 zur Welt, besuchte die medizinische
Fakultät von Pisa, wo er den Hochschulabschluss erwarb, doch er fühlte sich
besonders von der Tier-Biologie angezogen. Er wurde Zoologie Dozent zuerst an
der Universität von Genua und später an der Universität von Bologna. 1875 wurde
er Rektor der Universität Neapels. Er starb 1897. Cosimo Moschettini kam 1747
zur Welt, wurde Arzt, Philosph und Agronom. Seine Leidenschaft waren die
Olivenbäume; er schrieb mehrere Werke über ihre Krankheiten und die
Ölherstellung.
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