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Auf dem blaugrundierten
Gemeindewappen von Melissano sind eine Biene und drei Johannisbrote
dargestellt.
Man verfügt über keine Urkunden um die geheimnisvollen Ursprünge der Ortschaft
zu erschliessen, darum sind mehrere und widerstrittene
Hypothesen entstanden. Einige Historiker meinen, dass die Ortschaft infolge
einer Abholzungsarbeit, die durch die Bauern von Taviano und Ugento ausgeführt
wurde, entstanden sei. Die Bauern hätten dann ihre eigenen Häuser erbaut und ein
kleines Dorf gegründet, das sich im Laufe der Zeit vergrösserte. Es besteht eine
andere Möglichkeit, nach der das primitive Dorf um das 10.Jh. dank der
Ansiedlung der Überlebenden der nahen Gehöfte Felline und Ugento entstanden sei.
Die Gehöfte wurden von den fürchterlichen Sarazenen zerstört. Der Ortsname
könnte vom Wort Honig (ital.= miele) stammen, da
er einst in grosszügiger Menge produziert wurde, oder von Melisse, eine auf dem
Gebiet weitverbreitete Pflanze. Im Salento fing das Feudalzeitalter im 12.Jh.
mit der Ankunft des Normanne Tancredi D’Altavilla an. Beurkundete Nachrichten
über Melissano besitzt man aber nur ab Anfangs 14.Jh., als das Lehen dem Romeo
Piex gehörte, der es später den Del Balzo verkaufte. Um die Mitte des 14.Jh.
wurde die Ortschaft von Niccolò Amendolia erworben, der es seinerseits dem Orso
Minutolo gewährte. Bis zum 17.Jh. folgten die De Capua und die Braida. Im 17.Jh.
erwarb Girolamo Braida das Lehen, und dank dem Zutun des Bischofs von Ugento
(sein Bruder) erhielt er die Marktgrafwürde. Die letzte Lehensherren waren die
Caracciolo, die bis 1806 regierten, Jahr der Aufhebung des Feudalwesens. Früher
war Melissano Ortsteil von Taviano und ab 1885 gehörte es Casarano an, doch 1922
gewann es die Selbstverwaltung. Unter den berühmten Persönlichkeiten, die in
Melissano zur Welt gekommen sind verdient Quintino Securo eine besondere
Erwähnung. Er lebte im 20.Jh. und wurde Anfangs Offizier der Zollbehörde.
Plötzlich
fühlte
er das dringende Bedürfnis Gott zu weihen und ein Klosterleben zu führen, darum
wurde er im Jahre 1961 Priester. Luigi Corvaglia lebte um die Wende des 19. und
20.Jh. und war ein geschätzter Schriftsteller und Phylosoph Er schrieb
zahlreiche Werke und starb im Alter von vierundsiebzig Jahren.
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