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Das blaugrundierte
Gemeindewappen von Miggiano zeigt ein auf einer grünen Wiese stehender
Olivenbaum.
Bis vor einigen Jahren stand auf dem Gemeindegebiet ein schönes megalithisches
Monument, das die menschliche Anwesenheit auf diesem Gebiet seit dem
Bronzenzeitalter bezeugte. Leider wurde der Menhir auf unrettbare Weise
zerstört. Man verfügt über keine geschichtliche Urkunden, die den Dorfursprung
bezeugen. Laut einiger Vermutungen, soll die Ortschaft von den Überlebenden, der
durch die fürchterlichen Sarazenen ausgeübten Zerstörung der naheliegenden
Dörfer, im 9.-10.Jh. gegründet worden sein. Wahrscheinlich wurden die armen
Leute vom guten Klima und dem fruchtbaren Land angezogen. Der Ortsname würde vom
lateinischen Ausdruck „Miscellaneus“ herkommen, Wort, das „gemischt“ bedeutet
und sich auf die verschiedenen Leute aus den mehreren Gehöften kommend, bezieht.
Anfangs wurde es „Misciano“ benannt und nur später „Miggiano“. Das Mittelalter
fing mit der
Normannenherrschung an, als Tancredi D’Altavilla den Filiberto Monteroni mit dem
Land belehnte. Die kleine Ortschaft erlitt im Jahre 1480 (während der türkischen
Invasion) schwere Verluste und grosse Zerstörungen und nur vier Jahre später
musste sie auch die venezianische Angriffen erfahren. Während dieser Zeit
regierte das Lehen Bellisario Acquaviva und infolge der Bischof von Castro. Der
letzte Herr des Lehens war der Erzbischof von Otranto, der es bis 1806 hielt,
Jahr der Aufhebung des Feudalwesens. Unter den berühmten Persönlichkeiten, die
in dieser Ortschaft geboren sind, verdienen Diodato Raho und Antonio Vernaleone
eine besondere Erwähnung. Der Letzternannte lebte um die Wende des 19. und
20.Jh., war ein Nachkomme einer Adelsfamilie und setzte sich sehr für die
Verbesserung der sozioökonomischen Umstände der Gemeinde ein. Diodato Raho kam
im Jahre 1810 zur Welt und war ein brillanter Physiker und Chemiker. Er war ein
guter Dozent und schrieb mehrere Werke. Er starb im Jahre 1856 in Neapel.
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