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Die Altstadt Nociglia ist
mit ihren engen Gassen und schönen „Häusern mit Hof“ (case a corte) sehr malerisch.
Der zum Ende des 17.Jh. erbaute Baronspalast entstand auf einer bevorstehenden
Festung und diente ursprünglich als Verteidigungsanlage. Er ist vom
geschichtlichen und künstlerischen Gesichtspunkt sehr bemerkenswert, doch vom
ursprünglichen Bau ist nur der viereckige Turm (16.Jh.) übriggeblieben und steht
innerhalb der Struktur. Der Palast präsentiert eine herrliche Aussenfassade, die
mit einem eleganten und feinverzierten Eingangsportal und einem schönen Balkon
(18.Jh.) angereichert ist. Die Sankt Nikolausmutterkirche ist sicherlich das
wichtigste kirchliche Gebäude der Gemeinde. Sie wurde im 19.Jh. auf Verwendung
des Pfarrers Domenico Marzotta hin erbaut. Die im gotischen Stil erbaute Kirche
wurde vom Grafen Bacile erplant und auf den Überresten einer vorherbestehenden
Kirche erbaut. Die Fassade ist sehr linear und im Innenraum kann man elegante
Altäre und einige wertvolle Gemälde bewundern. In der Nähe der Mutterkirche
steht die „Madonna Immacolata“-Kapelle (Hl.Maria der Unbefleckten Empfängnis),
die wahrscheinlich auf das 19.Jh. zurückgeht. Im Ganzen erscheint das Gebäude
sehr linear und die einfache Aussenfassade widerspiegelt die Schlichtheit des
Innenraums. Mitten in der Altstadt erhebt sich die
„Madonna dell’Itri“-Kapelle, die im 19.Jh. auf den Überresten einer
bevorstehenden Struktur, infolge eines wunderlichen Ereignisses, erbaut wurde.
Es wird erzählt, dass gegen das Ende des 17.Jh. Nociglia eine lange Dürreperiode
erlitt. Die Bevölkerung war verzweifelt, da sie aus Viehzüchtern und Bauern
bestand und sich der drohenden Katastrophe Bewusst war. Sie riskierten die ganze
Ernte zu verlieren. Also fingen die Bauern inbrünstig die Muttergottes
anzubeten. Inmitten der Gebete fing es plötzlich zu regnen an. Das gesegnete
Wasser rettete die Ernte und die Bevölkerung beschloss einstimmig die Kapelle
als Dankesausdruck zu errichten. Die Fassade der Kapelle ist sehr linear und
weist ein schönes und interessantes Portal auf. Die Kapelle hat einen
rechteckigen Grundriss und der Innenraum besteht aus einem einzigen
Kirchenschiff, in dem wertvolle Fresken aus dem 14.Jh. und ein
meisterhaftverzierter Altar sich bewundern lassen. Ausserhalb des Wohnortes
steht die „Madonna del Farnese“-Kapelle. Sie ist aus dem 18.Jh. und weist keine
besondere Verzierungen auf. Der Schutzheilige von Nociglia ist Sankt Antonius
aus Padua und wird prunkvoll am 19.August gefeiert.
Die Einwohner von Nociglia
haben zwei Übernamen: „furcunari“ und „craunari“, die beziehungsweise
„Bauern,
die die Gabel benutzen“ und „Köhler“ bedeuten. Beide Rufe sind mit vergangenen
Arbeitstätigkeiten der „Nocigliesi“(Einwohner Nociglias) verbunden. Die
„Furcunari“ waren diejenige, die sich der Weizenernte widmeten und den Weizen
mit den Gabeln kräftig schlugen um die Weizenkerne von den Ähren zu lösen. Die
„Craunari“ waren diejenige die früher Kohle erarbeiteten, die einst sehr
gebraucht war.
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