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Auf
einer grünen Wiese steht ein an einem Brunnen trinkender Hirsch, dies ist die
Darstellung, die sich auf
dem
blaugrundierten Gemeindewappen von Presicce befindet. Laut einer Hypothese soll
das erst Dorf dank der Ansiedlung der Flüchtlinge aus Specchiano, Ugento und
Pompignano im 4.Jh. n.Chr. entstanden sein. Die armen Leute, die drei Jahre lang
eine Dürre ertragen hatten, wurden vom wassereichen Gebiet angelockt. Darum
wurde die Ortschaft anfangs Praesitium benannt. Die naheliegenden Dörfer wurden
im 5., 6., 9. und 16.Jh. beziehungsweise von den Wandalen, den Ostrogoten, den
Sarazenen und den Türken angegriffen und zerstört, infolge flüchteten mehrere
Überlebende im Laufe der Jahrhunderte nach Presicce, das sich somit immer mehr
vergrösserte. Auch Presicce erlitt Feindesangriffe, doch mit viel Mühe schaffte
es die Bevölkerung jedes Mal sich wiederzuerheben. Die Feudalzeit fing mit der
Normannenbeherrschung an. König Tancredi D’Altavilla belehnte den Ritter Securo
mit dem Land. Im 14.Jh. wurde das Lehen von Francesco De Specula erworben, dem
Giovanni Barile folgte. Im 15.Jh. belehnte die Königin Maria D’Enghien den
Lorenzo Drini mit dem Land. Die Gonzaga, die Braida und die Cito folgten bis zum
17.Jh. . Die einzige Erbin der Familie Gonzage heiratete Filippo Bartilotti. Der
letzte Nachkomme der Familie Bartilotti starb Anfangs 18.Jh. und die verwitwete
Mutter heiratete Francesco de Liguoro. Die Liguoro waren die letzten
Feudalherren und regierten bis
1806, Jahr der Aufhebung des Feudalwesens. Die Gemeinde weist zahlreiche
berühmte Bürger auf. Giacomo Arditi war Archäologhe, Historiker und Ökonomist.
Er schrieb wichtige Werke, wie z.B. „Corografia fisica e storica della provincia
di Terra d’Otranto“ (Physio- und Historische Chorographie der Provinz
Otrantoland). Oronzo Fersini war Theologe und beliebter Dorfpfarrer. Pasquale
Cara war ein ausgezeichneter Rechtsanwalt und ein geschätzter Kriminologe.
Michele Arditi wurde Rechtsanwalt, Archäologe und Philosoph. Er schrieb mehrere
Werke und zeichnete sich in zahlreichen wohltätigen Werke aus. Er gründete und
leitete das Nationalmuseum Neapels und sein Leben war an beruflichen Erfolgen
reich. Tarquinio Cito war Kavallerie-Hauptmann und lebte im 17.Jh. Domenico
Costa war ein sachverständiger Theologe und Prediger des 17.Jh. . Giovanni
Villani war ein geschätzter Dichter und Rechtsanwalt; er lebte im 18.Jh. .
Benedetto Arditi erwarb den Universitätsabschluss an der Universität Neapels und
spezialisierte sich in Kanonischem Recht und Theologie. Er wurde auch Bischof
von Ugento und starb 1830.
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