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Der Herzogspalast Marulli
besetzt unter den Adelsresidenzen den ersten Rang. Er wurde wahrscheinlich
im
17.Jh. auf einer alten Burg des 16.Jh. erbaut. Die reichverzierte und
grossartige Fassade zieht die Aufmerksamkeit des Besuchers an. Sehr
bemerkenswert ist das schöne Eingangsportal. Zwei seitliche Säulen, mit
wunderbaren Kapitellen stützen einen eleganten Balkon. Sehr bemerkenswert sind
die zahlreichen Nischen, die grosse Statuen und Brustbilder herbergen. Die Säle
zeichnen sich mit den wundervollen Deckenfresken aus. Innerhalb der Struktur
befand sich auch die Sankt Jakobskapelle (1621). Der Palast dient heutzutage als
Gemeindesitz. Die „Madonna delle Grazie“-Mutterkirche (Gnadenmuttergottes) ist
das wichtigste kirchliche Gebäude der Gemeinde. Sie wurde im 19.Jh. auf einem
bevorstehenden Gebäude des 17.Jh. erbaut. Die grosse Fassade ist mit einem
schlichten Portal ausgestattet und von zwei Nische flankiert, die die Statuen
des Hl. Petrus und des Hl. Paulus herbergen. Der dreischiffige Innenraum weist
wunderschöne und reichverzierte Barockltäre auf, ein silbernes Brustbild von
„San Cesario“, eine eigenartige Holzstatue der Hl.Jungfrau und wertvolle Gemälde
mit den Darstellungen : der Hl. Familie, der Kreuzigung, Die Unbefleckte
Jungfrau Maria und Sankt Josef. Die
kleine Kirche des Hl.Geistes (Spirito Santo) kommt aus Anfang 17.Jh. Die
Schlichtheit der Aussenfassade wiederspiegelt sich im Innenraum, der nur aus
einem Schiff besteht. Auf dem einzigen Altar steht ein schönes Gemälde (19.Jh.)
mit der Darstellung der Gnadenmuttergottes, Werk des Giosuè Raho. Die Datierung
der Sankt Eliaskirche ist unbestimmt, sie wird aber in einer Akte des 16.Jh.
erwähnt. Das meisterhaft verzierte Portal führt in den Innenraum, wo sich vier
Altäre, bedeutende Gemälde mit Darstellungen des Sankt Dominiks, der Geburt Jesu
und der Madonna des Trostes befinden. Sehr bemerkenswert ist die zwölfteilige
Freske, die das Leben des Heiligen darstellt. Die „San Rocco“_Kirche,
wahrscheinlich aus dem 17.Jh., ist ein sehr einfacher Bau. Die Fassade ist sehr
schlicht und im Innenraum befinden sich zwei Altäre, die Statue des Heiligen,
ein Reliquiar aus dem 18.Jh. und einige Gemälde. Das älteste kirchliche Gebäude
ist die Kirche die dem Heiligen Evangelist Johannes geweiht ist (Ende 14.Jh.).
Sie wurde in romanischem Stil erbaut und 1979 umgearbeitet. Die sehr einfache
Fassade ist mit einem einfachen Eingangsportal und im oberen Teil nur mit
kleinen Bögen verziert. Während den Renovierungsarbeiten sind Sarkophage aus dem
13.Jh. entdeckt worden. Der einschiffige Kircheninnenraum weist einen einzigen
Altar mit einer völlig von antiken Fresken bedeckter Wand auf. Der
Dorfschutzheilige ist San Cesario und wird prunkvoll am 7.November gefeiert.
Die Einwohner von San
Cesario di Lecce haben zwei Übernamen: „mangiapasuli“ und „ccuegghicozze“,
Ausdrücke
die wörtlich übersetzt „Bohnenesser“ und „Schneckensammler“ bedeuten. Der Ruf
kommt von der Tatsache her, dass einst auf diesem Lande die Bohnenpflanzung sehr
verbreitet war. „Ccuegghicozze“ rührt von einer Volkserzählung her. Es wird
erzählt, dass während der Erbauung des Glockenturms der Mutterkirche eine
Schnecke in ein Loch schlüpfte. Das Loch befand sich am Sockel des Gebäudes. Der
Baumeister bemerkte es und versuchte erfolglos das Tierchen herauszulocken, weil
dieses rasch das Fundament erlangte. Der Mann aber wollte sich von einem dummen
Weichtier nicht an der Nase herumführen lassen und völlig verärgert befahl er
seinen Arbeitern den Glockenturm zu zerstören.
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