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Das Gemeindewappen
Sannicolas weist im oberen Teil eine Traube auf einem roten Hintergrund auf,
während
im unteren Teil ein grosses Kreuz dargestellt ist. Auf Grund des
Nachrichtenmangels über den Ortschaftsursprung, sind einige widerstrittenen
Hypothesen aufgestellt worden. Einige Historiker meinen, dass die Ortschaft um
das 9.-10. Jh. von den Überlebenden der Zerstörung Collepassos gegründet worden
sei, dessen damaliger Ortsname San Nicola lautete. Laut einer anderen Hypothese
soll die Ortschaft im 11.Jh. gegründet worden sein, als die Basilianermönche
zwei wichtige kirchliche Zentren erbauten: die „San Salvatore“- und „San
Mauro“-Abtei. In diesem Ort, der „Rodogallo“ benannt wurde, kamen Leute aus dem
Gehöft Gallipoli, das im 15.Jh. fast völlig durch die Venezianer zerstört worden
war. Im 18.Jh. entstanden auf dem Gebiet die sogenannten „casini“, grosse und
prunkvolle
Adelsvillen, die mit einem weiten, umzäunten Garten und einer Privatkapelle
angereichert waren. Um diese „Casini“ entstanden kleine Siedlungen, wie San
Simone, Juri, Chiesanuova, Prandico, Cuti und Crocefisso, die alle der
Grafschaft Gallipoli angehörten. Sannicola soll aus diesen Siedlungen entstanden
sein und wurde anfangs San Nicola und später Villa San Nicola benannt. Laut
Volksmund soll der heutige Ortsname von einem Rechtschreibungsfehler abstammen.
Im Jahre 1830 reichte die Bevölkerung dem König Ferdinand ein formales Gesuch
ein, um die Selbstverwaltung zu erlangen. Die Anfrage wurde gut dreimal
zurückgewiesen, bis 1908 die Ortschaft eine selbständige Gemeinde wurde. Dieses
langersehnte Ziel wurde besonders dank des berühmten Bürgers Luigi Stajano,
Rechtsanwalt, erlangt, der auch der erste Bürgermeister Sannicolas wurde. Eine
andere wichtige Persönlichkeit, die in Sannicola zur Welt kam, war Achille
Storace. Er lebte zwischen dem 19. und 20.Jh. und war ein enger Mitarbeiter
Mussolinis. Zu jener Zeit bekleidete er wichtige politische Ämter, doch infolge
wurde er ins Gefängnis zu Verona geschlossen. Im Jahre 1945 wurde er von den
Partisanen erschossen. In seinem Geburtsort liess er die Grundschule, das Haus
der faschistischen Partei und ein Denkmalsbrunnen erbauen.
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