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Der Herzogspalast von
Taurisano befindet sich im gleichen Punkt in dem sich ursprüglich die alte Burg
der
Anjou
erhob (13.Jh.) und wurde den ehemaligen Feudalherren De Taurisano zu Willen
erbaut. Die alte Residenz wurde beschädigt und mehrere Male zwischen 1733 und
1948 abgerissen. Das heutige Gebäude umfasst auch die Kapelle „Madonna
Consolata“ (Trostesmuttergottes), in der man wunderbare Gemälde mit der
Darstellung des Hl.Alexanders (18.Jh.) bewundern kann. Ausser dem Herzogspalast
und den zahlreichen „Häusern mit Hof“ (case a corte), rühmt die Ortschaft die
Anwesenheit mehrer Adelspaläste: „Palazzo Casto“(18.Jh.), „Palazzo Ponzi
(19.Jh.), „Palazzo Colona (18.Jh.), „Palazzo Potenza (Anfang 19.Jh.)“, „Palazzo
Romasi (16.Jh.)“, „Palazzo Lopez y Royo (19.Jh.), und mehrere andere. Was die
Kirchen anbetrifft, so kann man mit Sicherheit bestimmen, dass die Pfarrkirche
der Verklärung Christi („Trasfigurazione“) die wichtigste ist. Sie wurde dem
Herzog Antonio Lopez y Royo zu Willen zwischen 1796 und 1820 auf den Ruinen
eines bevorstehenden Gebäudes (16.Jh.) erbaut. Die herrliche Fassade ist in
klassizistischem und spätbarockem Stil erbaut und auf dem Portal steht das
Symbol des
Gemeindewappens: ein Stier. Der Innenraum ist in der Form des lateinischen
Kreuzes angelegt und weist neun Altäre auf, sowie auch wunderschöne Gemälde,
wie die Rosenkranz-Jungrau und „Sant’Oronzo“, eine wertvolle Holzstatue der
Muttergottes (17.Jh.) und ein hölzerner Chor (1830). Die Kirche „Maria SS. della
Strada“(Heilige Maria der Strasse) wurde im 13.Jh. erbaut und ist vom
artistischen Gesichtspunkt aus gesehen sehr interessant. Sie hat eine
reichverzierte Fassade; das Portal ist mit zwei Säulen vesehen, die mit zwei
tierförmigen Kapitellen enden: ein Stier und ein Löwe. Der Glockenturm ist aus
dem 18.Jh., unter dem sich eine byzantinische Sonnenuhr (14.Jh.) befindet. Die
Sankt Stefanskirche erhebt sich auf den Überresten eines alten mittelalterlichen
Gebäude und ist im Laufe der Jahre mehrer Male umgebaut worden. Der Glockenturm
ist 1891 datiert und auf dem Portal kann man die wunderschöne Freske der
Darstellung des Heiligen bewundern. Die Kapelle des Allerheiligen Gekreuzigten
(Santissimo Crocifisso) ist nicht sehr alt (1904) und wurde dem Glâubigen
Ippazio Schiavano zu Willen erbaut. Sehr bemerkenswert ist der Eichenbaum des
„SS.Crocifisso“, dessen riesige Äste die Kapelle beschatten. Auf dem
Taurisanogebiet kann man auch „Masserie“ (Bauernhöfe) und unterirdische Ölmühlen
besuchen. Sehr wahrscheinlich ist die Ölmühle Ortenzano (14.Jh.) die älteste,
doch es gibt noch viele andere, wie diejenige der: Ponzi, Lopez y Roya, Colona,
Barone Romasi, usw. Es gibt auch viele Bauernhöfe (masserie); sehr eigenartig
und altertümlich ist „Masseria De Pasquale“ (15.Jh.). Die Schutzheiligen der
Ortschaft sind: der Hl. Stefan, der am 3.August gefeiert wird, und die „Madonna
della Strada“, deren Fest am 8. Oktober ist.
Die Einwohner von
Taurisano haben mehrere Übernamen, doch die folgenden werden am meisten
benützt:
„mangia culummi (Frühfeigen Esser) und „caucinari“ (Kalklöscher). Sie werden
aber auch „critazzari“ (Schreier) uns „curteddi“(Messer) genannt. Diese Rufe
haben einen alten Ursprung, d.h. als die Einwohner Taurisanos Gips herstellten
und verkauften. Sie lockten hochstimmig ihre Kunden an. Um ihr Ware zu
verkaufen waren sie auf dem Land unterwegs und stahlen oft die an den Ästen
hängende Frühfeigen um ihren Hunger zu stillen. Ein Legende, die oft erzählt
wird, ist diejenige der „specchia Silva“, ein megalitisches Monument, das aus
mehreren aufeinanderstehenden Steinblöcken besteht, das früher al Grab der
Häuptlinge der Ortschaft diente. Nach der Erzählung habe eine Frau des 18.Jh. im
Traum einen riesigen Schatz unter der „specchia Silva“ vergraben gesehen. Am
folgenden Morgen ging sie sofort in den geträumten Ort und fing zu graben an.
Plötzlich öffnete sich die Erde in ihrer Nähe und sie sah viele Goldmünzen. Als
sie mit der Hand nach den Münzen greifen wollte schloss sich die Erde auf
geheimnissvolle Weise. Die Frau rannte voller Angst nach Hause und wurde von
starkem Fieber gepackt, das einen Monat lange dauerte.
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