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DAS “SALENTO” – DAS LAND
"Salento": das Land
zwischen den zwei Meeren
Behaupten dass das Salentogebiet vieler seiner Eigenschaften und seiner
Schönheiten dem Meer verdankt, scheint auf
den ersten Augenblick banal: paradoxerweise meinten es die Völker des "Salentos"
gerade umgekehrt. Die Erde auf der sie lebten
war für sie hauptsächlich
Synonym des Schweisses und der mühevollen
Arbeit, trotzdem liebten sie sie anzupflanzen und zu erleben. Das unbegrenzte,
immergegenwärtige blaue Universum, war im Gegensatz fast immer voller
Misstrauen, sicher mit Angst betrachtet. Der Beruf des Fischers wurde
fast immer unterbewertet, wahrscheinlich waren sie sich der Gefahren
denen sich der Fischer aussetzte bewusst.
Die Bewohner des "Salentos" versuchten
den Zauber, der das Meer unleugbar seit immer auf den Mensch ausübte, zu
mindern, vorallem ihren Kindern zuliebe. Diese seltsame Beziehung mit dem Meer
wurde von einigen Forschern bemerkt. Der Calamonico, der im Jahre 1917 in einer
seiner Forschungen über
" Die Regenfall-Gebiete und Bevölkerungsdichte der Provinz Lecce", die zur Zeit auf der Italienischen Geografischen Zeitschrift veröffentlicht
wurden, schrieb in Bezug auf einige ungesunde
Küstengebiete : " das Versammeln der Ortschaften und das sich Verdichten der Bevölkerung, besonders
der Zentralachse der Halbinsel entlang, steht
im Gegensatz zum
ausserordentlichen Mangel menschlicher Siedlungen jeder Art , für einen breiten
Landstrich, fast der ganzen Küste des Gebietes
entlang (…), darum ist dieses Gebiet im Gegensatz mit all dem was sonst
in der Welt geschieht. Das Meer hat
trotz dem günstigen Klima und den leichten Verkehrsmöglichkeiten nie Anziehungsgrund für das Volk bedeutet;
das Meer erscheint im weiterbestehen der Ungesundheit des Küstengebietes als
Abstossungsfaktor für den Mensch". So begreift man den Grund, warum im Laufe der Jahre, einige der wirklich
wild gebliebenen Gebiete oft gerade
die Küstengebiete sind, diejenige, die eine enge Verbundenheit
mit dem Meer haben und wo man nichts anbauen konnte. Im Hinterland
dagegen wurde fast das ganze Land zu landwirtschaftlichem
und urbanistischem Zweck benützt. Es ist klarzustellen, dass das
Salentogebiet an Natur- Zonen und -Umwelt nicht arm ist, im
Gegenteil, es gibt viele Beispiele von unberührter
und völlig geschützter Natur, die den ungenehmigten Bautätigkeiten
entkommen sind. Die Eingriffe der Menschen sind nicht immer schädlich gewesen.
Man denke an die wunderbaren Olivenhaine, die eine Konstante der grünen
Landschaft darstellen; man denke auch an die Steinbauten, wie die klassischen Mäuerchen
(muretti) und die typischen "Pajare" (vom salentinischen Dialekt paja
= paglia /Stroh, ein typischer Bau, der oft
irrtümlicherweise"Trullo" genannt wird; er hat einen kreisförmigen
oder viereckigen Grundriss, und wurde von den Bauern als Zufluchtsort oder Geräteschuppen
gebraucht) , man erkennt sie als Menschenwerke, doch sie verschmelzen
oft in die sogenannte
Naturlandschaft. Wenn man durch die Landwege spaziert kann man auf majestätische
"Vallonea"- Eichenbäume stossen, Zeugen der Vergangenheit, die
vollständig zwischen den jahrhundertalten Olivenbäumen integriert sind,
wie in einem Wäldchen bei
Tricase, wo sich das älteste
600 Jahre alte Vallonea-Exemplar befindet. Um die Eigenschaften der Flora
und der Fauna des Salentogebietes völlig zu verstehen, muss man es unter dem
geographischen Gesichtspunkt einordnen, das Klima kennen und schliesslich die
Ordnung und die Natur der Pflanzen-
und der Tierarten, die mit ihm verbunden sind, kennen. Die salentinische
Halbinsel ist etwa
150 km lang und erstreckt sich in Richtung NW-SO. Auf der östlichen
Küste befindet sich das Adriatische Meer und auf der westlichen Seite das
Ionische Meer. Im "Salento"
befinden sich keine Bergketten; die Landschaft ist hauptsächlich
flach, ausser des Südgebietes, das
charakteristische "Serre" aufweist (niedrige Anhöhen, die
kleinen Bergketten gleichen, ohne starke Senkungen), die höchste ist diejenige
von S.Euleterio, die 195 m über dem Meerespiegel steht und sich in der Nähe
von Parabita befindet. Die Abwesenheit einer bedeutenden Gebirgskette setzt das
Land der ganzen Windrose aus. Der vorherrschende Wind
ist der warme und feuchte Schirokko (SO) (Scirocco) und der trockenere Südwestwind
(Libeccio), da er Teil der Feuchtigkeit den Gebirgen Siziliens und Kalabriens
abgibt, letzter Wall vor der Ankunft in dieser Region. Im Sommer blasen häufiger
die Winde von N-NW, auch wenn oft
der starke Nordostwind (Grecale) über
die ganze Halbinsel fegt, der besonders der Adriatischen Küste entlang grosse
Flutwellen verursacht. Das Klima ist wegen verschieden Gründen
als das konstanteste Italiens gehalten, in der Tat hat die Wetterstation
von Santa Maria di Leuca in den letzten Jahren den
niedrigsten Jahresdurchschnitt der Temperaturunterschiede
des Minimums und des Maximums von ganz Italien aufgewiesen (21,0°C und 26,4°C
). Der Grund besteht warscheinlich aus dem Einfluss der Wärmeaugleichung
des Meeres, das während dem Sommer grosse Wärme aufsammelt, die im
Winter langsam befreit wird. All
dies beeinflusst auch den Regenfall, der im
Ganzen gering ist, so dass sich im letzten
Jahrzehnt echte Dürren ereignet
haben. Das Klima des "Salentos" ist also generell als mild betrachtet,
mit langem, warmen Sommer und kurzem und milden Winter. Angesichts der
vorherigen Betrachtungen ist es möglich eine Reihe typischer salentinischer
Gebiete zu unterscheiden, jene in der Nähe des Meeres, bis zu denen ins
Hinterland, die sich sehr unterscheiden, doch
oft nur wenige Kilometer unter sich entfernt sind (man denke, dass die grösste
Entfernung zwischen der Adriatischen
und der Ionischen Küste knapp 40-45 km ist, z.B. Otranto und
Gallipoli):
ü
Sandgebiet
ü
Feuchtes
Hinterdünengebiet
ü
Felsiges Küstengebiet
ü
Hinterlandgebiet
Sandgebiet
Diese Art von Umgebung ist oft starken Veränderungen untersetzt, die
hauptsächlich von der Erosionskraft des Windes und der Flutwellen
verursacht sind und die Morphologhie sichtbar ändern. Diese ständige
Variabilität, die von der mangelhaften
Stabilität der Oberschicht verursacht wird,
erzeugt ein ödes Gebiet auf dem sehr
wenige Pflanzen und Tiere leben. Natürlich gilt das für den Landstrich
in direktem Kontakt mit dem Meer,
während, wenn man gegen das Innere blickt,
man schon einige Lebensexemplare am Rande des Strandes sehen kann. Der
Strand kann von einer einigen Metern hohen
Felsenwand abgegrenzt sein, die das Ansammeln des Gerölls begünstigt,
wie bei Torre dell'Orso, oder von echten
Sandbarrieren, die Dünen, die die Grenze zwischen Strand und Hinterdünengebiet
setzen. Dank dem Schutz der Dünen ist das Hinterdünengebiet (Feuhtgebiet
hinter den Dünen) so fruchtbar, dass es intensiv angebaut werden kann, wie z.
B. in der Nähe von Torre Vado. Die Wirkung des Widerstandes der Dünen ist
stark mit der sehr spezialisierten Vegetation, der es gelingt
sie zu kolonisieren, verbunden. Es handelt sich um Pflanzen, die auf
ungefestigtem Boden leben können, wie eben dem Sand. Das Wasser im Untergrund
enthält oft eine höhere Salzkonzentration als das Süsswasser, darum müssen
diese Pflanzen auch dieses Problem überwältigen. Um in dieser extremen Umwelt zu leben haben die Pflanzen ein
spezielles Wurzelwerk entwickelt,
das aus sehr feinen Wurzel (wie Haare) besteht, die zwischen den mikroskopischen Räumen der Sandkörner
nach Wassersuche eindringt. Eine andere Spezifität ist diejenige der
Wasseraufnahme, aber hauptsächlich auch der Speicherung. In einer Pflanze die
nicht so ausgestattet ist wirkt die Osmosis wasserentweichend und pumpt das
Wasser aus den Wurzelzellen gegen Aussen, wo eine höhere Salzkonzentration
herrscht. Die Pflanzen des Dünengebietes im Gegensatz
sammeln in ihren Wurzeln grössere
Salzmengen an, die das Wasser gegen die Wurzelzellen pumpen. Auch der Stängel
besitzt seine Spezifität, er wächst mit
seinen Rhizomen waagrecht und unterirdisch, als ob auch er eine Wurzel wäre. Auf diese
Weise werden die Dünen durch die Rhizome gefestigt um der Erosion des Windes und anderen Erosionserscheinungen zu
widerstehen. Der Pflanzenteil, der der Sonne ausgesetzt ist, muss hohe
Temperaturen aushalten und hat desshalb oft die Eigenschaften der Fettpflanzen:
fleischige Blätter (in denen sie das Wasser speichern) und
Dornen. Gewöhnlicherweise wachsen sie niedrig oder
auf dem Boden kriechend. Die Zone bei der Strandlinie hat eine kärgliche
Vegetation, oft ist sie völlig abwesend. Die
einzige Exemplare die hier wachsen
können haben sich dem hohen Salzgehalt des Wassers angepasst, z.B. Polygonum
Maritimum, eine perennierende Pflanze, die auf unseren Stränden sehr
verbreitet ist. Am Fusse der ersten Dünen bemerkt man das charakteristische
Strandgras (Soropulus pungens), die
der Familie der Gräser angehört.
Mit vielen anderen Pflanzen tragen sie bei die Oberschicht zu festigen um
anderen Spezies die Wurzelfassung und Verbreitung zu ermöglichen. Sehr elegant
ist die weisse Dünenlilie (Pancratum maritimum). Andere sind
von den Badende nicht so beliebt, wie die Eryngium maritimum,
eine Pflanze die gezackte und dornige Blattränder aufweist; sie ist hellgrün
und hat wenig auffällige Blüten, die kugelförmige
Schirmchen formen. Bis jetzt haben wir von Gräsern
gesprochen, das heisst von Pflanzen mit grünem Stiel, die allgemein 1 Jahr
leben, die aber auch zweijährig oder perennierend sein können. In den inneren
Zonen trifft man auf die Acacia
cyanophylla, eine immergrüne, strauchähnliche,
perennierende Spezies
und der Mastixstrauch (Pistacia
lentiscus) mit seinen charakteristischen roten Beeren. Vor
dem starken Meereswind geschützt, wächst
dank den reichlich vorhandenen Nährstoffen
im Hinterdünengebiet eine reiche und üppige Vegetation; die
strauchartige Spezies ist vorherrschend, die im Grossen die "Macchia
mediterranea" (mediterranischer Buschwald) darstellt. In dieser Umgebung
weist auch die Fauna ihre
Eigenartigkeiten auf, sowohl für Grösse
(die nie sehr entwickelt ist), als
auch für Gewohnheit (hauptsächlich
nächtlich oder an die frischeren Tagesstunden gebunden). Die Invertebraten sind
in dieser Umgebung die Mehrzahl unter den Tieren, unter denen viele Insekten,
die oft Exoskelette (äusserlicher
Hautüberzug) haben, die bei jeder Häutung ersetzt wird. Ein typischer
Dünenbewohner ist der Scarabeus
semipunctatus (Pillendreher), der seinen Namen dem
Abfallmaterial der grossen Herbivoren verdankt, dem Mist. Mit
diesem
Material formt er Kugeln, die als Ernährung seiner Larven dienen; in dieser
Umwelt gebraucht er das organische Geschiebe, das die Flutwellen auf den Strand
bringen; er rollt die Kugeln mit den Hinterbeinchen bis zu seinem Loch. Zwischen
den Pflanzen auf den Dünen unserer Strände lebt auch ein anderer auffälligere
Skarabäus: der Oryctes nasicornis.
Er verdankt seinen Namen seinem langen krummen Horn, das demjenigen eines
Nashorns gleicht. Der Flug der beiden Skarabäen ist schwer und lärmig, nicht
so elegant wie derjenige der Schmetterlinge. Im Herbst und im Winter, wenn die
Vegetation aufblüht, kann man die
bunten Farben des Charaxes jasius
bewundern. Die lärmenden Zikaden ( Lyristes
plebejus) sind sehr verbreitet und sind das Leitmotiv der warmen
Sommernachmittage. Zwischen den Vertebraten finden wir die Eidechse (Podaricus
sicula), die sich von den obenbeschriebenen Tieren ernährt. Sie ist hauptsächlich
während der heissen Jahreszeit anwesend, das heisst vom Spätfrühling, bis in
den vorgeschrittenen Herbst.
Feuchtgebiet hinter den Dünen
Das wichtigste Beispiel dieser Gebietsart ist sicherlich vom Naturschutzgebiet Cesine dargestellt. Es
befindet sich auf der Adriatischen Küste, in der Nähe der Gemeinde Frigole,
wenige Kilometer von der Stadt Lecce entfernt. Es ist seit vielen
Jahren WWF-
Naturschutzgebiet und viele Studien sind hier von Forschern, doch auch von
einfachen Naturliebhabern durchgeführt worden.
Auf der gleichen Seite befinden sich auch andere Sumpfgebiete, die jedenfalls alle auf dem gleichen Küstenstrich
liegen, der von Casalabate nach Otranto führt. Hier befinden sich die Alimini
Seen, die vom naturwissenschaftlichen Gesichtspunkt aus sehr wichtig sind. Auf der Ionischen Seite
trifft man noch auf feuchte und salzhaltige
Becken, wie dasjenige das sich von Lido degli Angeli nach Porto Cesareo
erstreckt. Diejenige zwischen Torre
San Giovanni, in der Nähe der Gemeinden Ugento, und Torre Mozza, sind Becken die auf künstliche Art mit dem Meer
verbunden sind und einige dienen zur
Fischzucht. Die Reserve Cesine ist ein ausgezeichnetes Beispiel von
Naturschutzgebiet, sowohl was ihren Reichtum, ihren Erhaltungszustand und
auch ihre Grösse anbetrifft. Innerhalb ihrer Grenze kann man eine
riesige Verschiedenheit von Pflanzen entdecken. Man findet diejenige, die
typischerweise mit der feucht-salzhaltigen Meeresumgebung verbunden ist, wie
auch die, die nur im Süsswasser wächst. Hier befinden sich auch mehrzählige
Pflanzensorten mit dazwischenliegenden
Eigenschaften, die sich leicht überall anpassen. Sie umgeben viele Bäume die
einen dichten Pinienwald im Hintergrund formen. In
der Zone, die sich beim Meer
befindet und den Schwankungen der salzhaltigen Flutwellen ausgesetzt sind,
wachsen Pflanzen, die in
salzreicher Erde wachsen. Die Vegetation besteht hauptsächlich aus
Schilf (Juncus
maritimum und Juncus subulatus), doch hier wachsen auch andere Pflanzen, wie
die Strandaster(Aster tripulium)
und andere seltene Exemplare aus der Vergangenheit, als das Klima wärmer
war, wie z.B. die Ipomea sagittata (Winde). Diese ist eine vom Austerben bedrohte
Spezies. Im Salento ist sie nur im Naturschutzgebiet Cesine anwesend und in einigen wenigen Gebieten Italiens. Sie
weist schöne rosafarbene Glockenblumen auf. Die Pflanze stirbt langsam
wegen ihrer Spezifität aus, da sie nur in Wasser mit einem gewissen
Salzwert überleben kann. Im inneren Feuchtgebiet, das weniger Salzgehalt
aufweist, wachsen verschiedene angepasste Pflanzen, wie die Wasserlilie (Lilium
sp.), viele Orchideen, wie die schöne Orchis
palustris und die Orchis laxiflora.
Im Trockengebiet findet man das
stachelige Schilfrohr (Juncus acutus)
und Riedgrasausdehnungen (Carex carex); weiter
im Hinterland steht ein üppiger Pinienwald, dieser wandelt langsam in
"Macchia mediterranea" (Mediterranischer Buschwald), da auf natürlicherweise
die Pinienbäume (Pinus pinea und Pinus
maritimum), durch die typischen mediterranischen immergrünen Laubbäume
oder Steineichen
(Quercus ilex) ersetzt werden.
Das reiche und duftende Unterholz besteht
aus vielen Strauchsorten, wie z.B. die
Mirte (Myrtus communis), die Erika
(Erica
arborea) und schliesslich die typischen
Mastixsträucher (Pistacia
lentiscus); es sind auch einige Pflanzen von Balkanischem Ursprung angezeigt
worden, wie die Erica manipuliforma.
In dieser Umwelt herrschen die Anphibien,
wie die gemeine Erdkröte (Bufo bufo)
und die Frösche (Rana esculenta),
doch auch Tritone, unter denen der seltene Triturus
cristatus und der Triturus italicus.
Der Erste hat einen braunen Rücken mit schwarzen Punkten und einen gelb-orangen
oder orang-roten Bauch, fast immer mit einem charakteristischem schwarzen
Fleckenmuster. Das Männchen kann 14cm
lang werden, während das Weibchen eine Länge von 18 cm aufweisen kann. Der
zweite Molch ist ein typisches Exemplar Süditaliens,
er besitzt eine wenig charakteristische braun-grüne Färbung, und wird
nur 11 cm lang. Beide leben in enger Beziehung mit dem Süsswasser und nur während
der Fortpflanzungszeit sind sie mit dem
Festland verbunden. Fast alle Anphibien sind Nahrung für die Reptile,
unter diesen ist im Feuchtgebiet die Ringelnatter ( Natrix natrix) sehr
verbreitet. Dieses Reptil verdankt seinen Namen dem
typischen gelben Kragen (manchmal auch weiss, orange oder rot) hinter dem
Kopf. Die Schlange ist auch eine geschickte Schwimmerin und jagt (auch im
Wasser)
hauptsächlich Kaulquappen, Frösche und kleine Fische. Die Wasserschildkröte (Emys
arbicularis), unterscheidet sich sehr vom vorherigen Reptil und ernährt
sich von Fischen, Anphibien und Invertebraten. Sie hat ein ovales braunes Rückenschild,
das gelbe Flecken und Streifen aufweist. Heutzutage ist ihr Habitat
im "Salento" sehr beschränkt und sie überlebt fast
ausschliesslich nur im Naturschutzgebiet Cesine. Hier leben auch eigentümliche
Vögel, die eng mit dieser Umwelt verbunden sind. Sie befinden sich hier
jahreszeitlich, jährlich oder sind Zugvögel. Während ihrem Durchflug oder im
ganzen Jahr beobachten die Liebhaber des Birdwatching (Beobachtung der Vögel in
ihrer natürlichen Umgebung), mit dem Fernglas im Schutz des Schilfs oder in den
Sichtungsstellungen, die wunderbaren weissen
Silberreier (Egretta alba) auf den Bäumen oder während sie im niedrigen Küstenwasser
fischen. Ein anderer geschickter Fischer ist der schwarze Kormoran (Phalacrocorax
carbo) mit dem langen Schnabel. Man sichtet ihn oft während er auf den
Felsen steht und die Flügel halbgeöffnet hält, oder wenn er die grossartigen
Sprünge zum Fischen ausführt. Die
Scharbe mit dem Federschopf (Phalacrocorax
aristotelis) ist völlig schwarz und nistet auf Bäumen oder neben den
Kormoranen auf den Felsen. Im Winter kann man grosse Wasserhuhnscharen beobachten (Fulica
atra). Es ist ein kräftiger schwarzer Wasservogel, mit
einem typischen Schnabel und
einer weiten, weissen Stirnplatte. Oft schwimmt das Wasserhun mit den anderen Enten, wie z.B. der Stockente (Anas
platyrhynchos) mit ihrem typischen gelben Schnabel, dem Hochzeitsfederkleid,
dem grünschimmernden Haupt und dem
feinen weissen Halsring. Diese Vögel
stellen eine echte Verlockung für die Raubvögel dar, wie z.B.
den Rohrweih (Circus aeroginus),
der tief fliegend zwischen dem Rohr jagt. Die Liste folgt mit dem Zwergtaucher (Podiceps
ruficollis) und dem bunten Eisvogel
( Alcedo atthis), mit dem
blau-grün-himmelblauen Federkleid und dem tiefen und flinken Flug. In einigen
seltenen Gelegenheiten sind sogar die unverkennbaren rosa Flamingos beobachtet
worden (Phoenicopterus ruber).
Felsiges Küstengebiet
Die Morphologhie der salentinischen Küste ist das Risultat der typischen
Karstererscheinungen dieser Region Italiens. Die chemische und physikalische
Bodenzusammensetzung und andere Eigenschaften der örtlichen Felsen haben ein
einzigartiges Landschaftsbild erzeugt. Die Schönheit und die Verschiedenheit
des felsigen Küstengebietes sind eines der Gründe für die es sich lohnt
diesen äussersten Teil Italiens zu besuchen. Wenn man einer der vielen Küstenstrassen
entlang fährt (die auf beiden Seiten anwesend sind) ist es möglich
atemberaubenden Landschaftsbilder zu bewundern. Einige sind völlig wild und
unversehrt, wie die langen Schluchten, die von alten Flüssen gegraben wurden
und vom Hinterland bis zum tiefblauen Meer stossen. Ein Beispiel dieser
Schluchten ist diejenige in der Nähe
von Porto Badisco, südlich von Otranto, und diejenige des Ciolos in der
Gemeinde Gagliano del Capo. Auch die Küste von
Nardò, auf der Ionischen Seite,
ist ein Beispiel des riesigen Reichtums, das dieses von der Sonne geküsstes
Gebiet dem Besucher darbietet. Es ist kein Zufall, dass diese Gegend vor einigen
Jahrzehnten im Mittelpunkt einer Umweltschutz- Kampagne gewesen ist. Man kämpfte
gegen die Verwirklichung eines Parzellierungsplans, der eine bedeutende
Umweltauswirkung gehabt hätte. Infolge dieses Kampfes wurde ein
Regionalpark gegründet, um das
ganze Gebiet zu schützen und eine annehmbare Landesentwicklung zu fördern.
Diese unter dem landschaftlichen Gesichtspunkt so wichtige Umgebung verbirgt oft
schöne naturwissenschaftliche Überraschungen. Viele felsige und steil über
dem Meer stehende Vorgebirge, die scheinbar ohne Leben und öde erscheinen, sind
das ideale Habitat vieler Tier- und Pflanzen- Spezies, von denen einige nur in
begrenzten Küstenstücke leben. Die Eigenschaften dieser Pflanzen (von denen einige sehr schön sind),
verdienen sicherlich eine ausführliche Analyse in Bezug auf ihre Morphologie
und ihr charakteristisches Areal (
die Verteilung der Spezies auf dem Gelände). Im entfernten Süden der Halbinsel
nimmt sich die Kornblume von Leuca ( Centaurea
leucadea) gut aus. Sie ist eine
Pflanze der Familie der Komposite, wie die Zichorie und die Artischoke, und
hat ein gras- und strauchartiges Aussehen
(Pflanze mit weichem Stengel und strauchförmig). Sie wurde im Jahre 1925 von
Lacaita (ein apulischer Botaniker) entdeckt. Diese seltene Pflanze mit rosa
Blumen, befindet sich nur im
Felsengebiet von Novaglie und allgemein im
Leuca Kap. Die Kornblume blütet im Frühling, ihre Blätter sind von einem
weissen Flaum bedeckt, der sie vor der langen Aussetzung an der Sommersonne
beschützt. Wenn wir uns ein wenig gegen Norden verschieben, und hauptsächlich
gegen die Küste die von Otranto
nach Santa Cesarea führt, finden wir besonders in öden und trockenen Landstücken
steil über dem Meer, eine andere seltene Komposite mit einem merkwürdigem
Aussehen : die Echinpos spinosissimus. Diese
Pflanze hat das Aussehen eines Seeigels und es geling ihr sich der harten und
öden Umwelt diese
Landschaftsstücks des "Salentos" anzupassen. Diese Pflanze wächst
gewöhnlicherweise in Bezug auf
Italien in östlicheren Gebieten; dieser Fall stellt den äussersten Teil ihres Areals dar. Die
gemeinsame Eigenschaft dieser zwei seltenen Pflanzen ist die der Besiedlung
einer beschränkten geographischen Zone, die sich manchmal nur wenige Quadratkilometer ausdehnt. Soweit es die
Umweltverhältnisse erlauben,
strebt jede lebende Spezies das
naheligende Gebiet mit der grössten Zahl von Einzelwesen zu besetzen, um die
Vortsetzung der eigenen Spezies zu versichern. Die Ökosysteme sind nie statisch,
doch fortlaufend in Entwicklung, darum existieren einige Zonen, in denen im
Laufe der Jahre ein echter Pflanzenspezieswechsel erfolgt (manchmal geschieht das gleiche auch den Tieren).
Dieser Wechsel bringt zur graduellen, doch
unvermeidbarer Ersetzung einer ganzen Reihe von Lebewesen durch die Pflanzen
mit einer höheren Spezifität, die sich den geänderten Umweltverhältnissen
besser anpassen. Die öden und
sogenannten "Grenz-"Gebiete, wo die Kornblume und der Spherodiscus wächst,
bieten keine grosse Erneuerungsmöglichkeiten an, weil ihrer Morphologhie und
die chemisch-physikalische
Eigenschaften es nicht ermöglichen.
Den einzigen Pflanzen denen es gelingt sind
Pionierpflanzen genannt, weil sie allgemein vom Gesichtspunkt der Ernährung
wenige Ansprüche stellen. In Bezug auf diese besondere Anpassungsfähigkeit an
diese öde Gebiete, findet man diese Pflanzen bei
Felsen und Klippen am Meer. Sie haben ein gras- und strauchförmiges
Aussehen, einige haben in Bezug auf den Salzgehalt eine starke Widerstandskraft,
andere weniger, doch ihnen gelingt es trotzdem durch besondere Wurzeln sich der
felsigen Oberschicht zu verankern und in den Untergrund einzudringen um das
wertvolle Wasser zu finden. Wenn man vom Meer gegen das Innere des Felsengebietes blickt
bemerkt man eine echte Pflanzenfolge, zuerst seltene, einzelstehende und
grasartige Pflanzen; dann werden sie von einer immer dichteren Anzahl von
Sträuchern und Büschen ersetzt, die das Landschaftsbild der
"Macchia Mediterranea" (mediterranischer Buschwald) formen. Unter den
typischen Felsenpflanzen, die nur
im Salentogebiet wachsen (die jedoch ein
entwickelteres Areal der vorherigen haben),
findet man die Alyssum leucadeum,
die wie die Kornpflanze von einem weissen Flaum bedeckt ist. Eine andere
typische Sorte ist die Apulische Glockenblume (Campanula versicolor), die in
Apulien und Teil der Basilicata verbreitet ist;
die Verbreitung der Scrofularia lucida ist im
Salentogebiet beschränkt. Der Kapernstrauch
( Capparis spinosa) ist eine
dornige Kletterpflanze, die auf allen Klippen des Salentogebietes wächst. Die
jungen Pflanzenknospen werden in Essig konserviert um zahlreiche Gerichte und
frische Salate zu würzen. Ein anders Kraut, das in diesem Gebiet wächst ist
das
Chritimum maritimum, es wird
in Öl konserviert und als Beilage seviert. Parallel zum Thema Flora und
Felsengebiet können wir auch von salentinischer Gastronomie sprechen und müssen
die Gewürzpflanze im reinsten Sinne des Wortes vorstellen: der Rosmarin ( Rosmarinus
officinalis), mit seinen typischen, feinen, fast nadelförmigen Blättern,
dient er zum Würzen der Braten. Das Gleiche gilt auch für den Loorbeer (
Laurus nobilis), ein Busch mit einer dichten und verzweigten Krone, dessen
Blätter in vielen köstlichen Gerichten gebraucht werden und mit dem man sogar
Likörs aromatisiert. Im Salentogebiet ist es gebräuchlich die gedörrten
Lorbeerblätter den mit Mandeln gefüllten Dörrfeigen beizugeben. Diese wurden von den Bauern ( und nicht nur von ihnen) als echte Leckerbissen betrachtet.
Sie waren eine einfache und aromatische Alternative der modernen und süssen
Snacks (nur sicherlich natürlicher). Die Feige ist die süsse und fleischige
Frucht des Feigenbaums (Ficus carica L.).
Der Feigenbaum wächst spontan zwischen den Felsen und sein
Stamm weist eine glatte Rinde auf. Er
wurde besonders früher sehr angebaut und war in der ganzen
salentinischen Halbinsel verbreitet. In einer Felsenlandschaft müssen in keinem
Falle zwei Fettpflanzen fehlen, die jetzt dem mediterranischen Gebiet anzugehören
scheinen. Sie kommen beide aus dem entfernten Mexico, aus dem sie im fernen
16.Jh. als Ornamentpflanzen eingeführt wurden: der Feigenkaktus (Opuntia
ficus-indica) und die Agave ( Agave
americana L.). Die Erste ist eine perennierende Sorte und kann auch einige
Meter hoch werden. Die Pflanze wird oft als Kaktus angezeigt, von dem sie sich gänzlich
wegen ihrer flachen und in Segmente geteilte Form unterscheidet. Jeder dieser
fleischigen Elemente kann als Stamm oder abgeänderter Zweig betrachtet werden
und können einen halben Meter lang und 20-25 Zentimeter breit werden. Sie
spielen die Rolle des Blattes und sind mit langen Dornen bedeckt (die Elemente
werden im Dialekt von Lecce "Pale" genannt). Während dem Sommer
wachsen auf seinen Rändern Früchte.
Sie sind mit sehr kleinen, fast unsichtbaren Dornen bedeckt, die jedoch
unangenehm am Anfassen sind. Die Früchte sind fast eiförmig und weisen
verschiedene Farben auf ( gelb bis violett). In ihrem Innern haben sie ein
gleichfarbiges, saftiges und süsses Mark, das an Samen reich ist. Oft benutzt
man diese Früchte um schmackhafte Marmeladen anzufertigen, die zum Füllen der
Kuchen und sonstiger Süssigkeiten benützt werden.
Im Gegenteil zum Feigenkaktus weist die Agave keine köstliche Früchte
auf, aber sie hat die ungewohnte Eigenschaft einen einzigen Blütenstand zu
besitzen (die Gesamtheit und die Blumenanordnung einer Pflanze). Sie kann 5
Meter hoch werden und ihre Blüten befinden sich am Ende in einer sehr
verzweigten Rispe versammelt. Diese Struktur besteht aus etwa tausend grünen,
duftenden Blumen. Sie spriessen wenn die Sexualreife erreicht worden ist, die
etwa zwischen dem 10 und 20 Lebensjahr erlangt wird. Diese perennierende Pflanze
ist aus typischen fleischigen und sehr langen Blättern geformt.
Diese haben
einen zackigen und dornigen Rand und sind am Ende mit einer grossen Dorne
versehen. Die Pflanze bevorzugt die felsigen Küsten, doch wächst auch in
trockenen und sonnigen Gebieten.
Der mediterranische Buschwald zählt auch zahlreiche Sträucher und Büsche, wie
z.B. die Mirte (Myrtus communis) mit
den charakteristischen schwarz-violetten
Beeren, die man zur Zubereitung von Marmeladen und Likörs gebraucht. Sie sind
auch bei manchen Tierarten beliebt,
wie z.B. den Raben ( Corvus corone cornix)
und den immergegenwärtigen Elstern (Pica
pica). In den Büschen finden oft die
Eidechse (Podarcis sicula) und die lärmende
Zikade (Lyristes plebejus)
Unterschlupf. Eine einzigartige Eigenschaft dieser Umwelt ist die bemerkenswerte
Speziesverschiedenartigkeit und der Duft den man einatmet, wenn man die
zahlreichen Küstenwege beschreitet.
Das
Hinterland
Das salentinische Hinterland ist vom Meer wenig entfernt, weil man nach
nur 30 km auf einer der zwei Seiten
ankommt. Von dieser Nähe wird auch die Umwelt stark beeinflusst, daraus folgt
dass das Klima immer ziemlich mild bleibt (auch im Winter
wegen dem milderenden
Einfluss des Meeres). Gerade darum besitzt die Pflanzen- und die
Tierwelt den typischen mediterranischen Charakter, der das Überleben in
den oft trockenen Gebieten (in einigen Monaten ereignen sich auch
Trockenperioden) ermöglicht. Das typische Merkmal der salentinischen Landschaft
ist ohne Zweifel der immergegenwärtige Olivenbaum. Eine grüne Ausdehnung
erstreckt sich von einer Küste zur anderen und bedeckt das ganze Salentogebiet.
In einigen Zonen hat er fast die Eigenschaft einer Monokoltur. Diese bezaubernde
und so anpassungsfähige Pflanze wächst überall, sowohl in der fruchtbaren
Erde wie auch zwischen den Felsen. Um zu wachsen braucht der Olivenbaum, laut
einem Volksdenksatz, unbedingt fünf Elemente: Ruhe, Trockenheit, Einsamkeit,
Sonne und Steine. Selbstverständlich ist dieser Denksatz eine Übertreibung,
doch fasst gänzlich die Art dieser Pflanze zusammen. Sowohl der Olivenbaum die
wichtigste Anbauung des Salentos ist, stellt die Weintraube einen anderen
Reichtum dieses Landes dar und erzeugt ausgezeichnete Weine (rot oder rosé),
von denen viele das Prädikat für italienische Weine bestimmter Anbaugebiete
(D.O.C.) bescheinigen. Einige der berühmtesten Weingebiete
sind: das Land von Ugento,
Matino, Galatina und
Nardò (auf der Ionischen
Küste) und dasjenige in der Umgebung von Lecce, wie
Salice Salentino und Carmiano. In den letzten Jahren hat sich auch die Blumenzucht sehr
entwickelt,
hauptsächlich in der Gegend von Gallipoli,
Taviano und Alezio, wo viele
Blumensorten intensiv gezüchtet werden und für die Markte ganz Italiens
bestimmt sind. Dank dieser kurzen Einführung ist es leicht zu verstehen, wie
die Landwirtschaft einen grossen Teil der salentinische Ökonomie besetzt,
Ergebnis der Tatsache, dass der Mensch seit immer versucht hat
fruchtbare Erde der Natur zu entreissen, auch wenn es sich nur um wenige
Quadratmeter steil über dem Meer handelte.
Dies hat sehr die Ausdehnung, die Art und die Bewahrung der sogenannten
Wildgebiete beeinflusst, die gewöhnlicherweise mit
der charakteristischen "Macchia Mediterranea" bedeckt sind oder
mit kleinen Wäldern, die in landwirtschaftlichen
ungeeigneten Gebieten begrenzt sind. Einige halbnatürliche Waldgebiete
befinden sich auf den Kämmen der "Serre" (Anhöhen) bei Alessano,
Tricase, Ugento,
Presicce, Supersano, oder in der Nähe des Feuchtgebietes
hinter den Dünen, hauptsächlich der Adriatischen Küste entlang, wie z.B. im
Naturschutzgebiet Cesine, bei S.Cataldo, Frigole und südwärts an den Alimini
Seen, bei Otranto. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich zahlreiche
Pinienwälder in der Nähe von
Gallipoli und nördlicher im ganzen Gebiet Porto
Selvaggio, S.Caterina von Nardò und
Porto Cesareo. Vor der Beschreibung
dieser Gebiete hat man spezifiziert, dass es sich um halbnatürliche
Gebiete handelt, weil oft, auch unbewusst, der Mensch eingegriffen ist und die
Verschiedenheit und Eigenschaft der anwesenden Pflanzen verändert hat. Dies ist
sehr wichtig, denn wenn man während einer ziemlich langen Zeitspanne die
Entwicklung eines vorherangebauten Feldes beobachten
würde, so bemerkt man eine lange und unvermeidbare Invasion verschiedener
Pflanzen, die ökologische Folge genannt
wird. Ein Jahr nach der Verwahrlosung würde das Feld voller Unkräuter (kolonisierende
Pflanzen) sein; nach zwei oder drei Jahren würden sie fast verschwunden sein
und von den perennierenden Sorten ersetzt werden (Sträucher, Büsche und
kleine Bäume). Die Bäume
ersticken die Unkräuter; die kleinen Bäume wachsen, bis zur Entwicklung der Schattenzonen. Wenn
der Ablauf sich selbst überlassen
wird, setzt er fort, und der Wald
verändert sich bis zur Erstickung der Pionierwälder.
Wenn er diesen Status erzielt spielen sich die Veränderungen langsamer
ab und die ökologische Folge hat den Klimax-Status erreicht. Dies ist ein
idealer Zustand, der ohne den Eingriff des Menschen zur Entwicklung des immergrünen
Laubbaumwaldes (Bäume mit breiten und lederigen Blättern) bringen würde,
typische Vegetation des
Mediterranischen Gebietes. Die Macchia ist die üblichste Pflanzen - Assoziation
des ganzen Salentogebietes. Ihr Aussehen
und ihre Struktur sind verschiedenartig und hängen von einer ganzen
Reihe von Umwelt- und Gebietsbedingungen ab, die bemerkenswert die Speziesnatur
beeinflusst und die bestimmte Zonen charakterisieren. Auf den ersten Blick
erkennt man in der Macchia ein verfallenes Gebiet, in dem hauptsächlich Gräser
wachsen, wie Disteln (Cirsium lanceolatum, Carduus argyroa, Carduus corymymbosus,
Silybum marinum) mit ihren charakteristischen dornigen Blättern, oder Fenchel (Foenicula
vulgare) dessen Samen zum aromatisieren eines kleinen salzigen Gebäcks
dient, das im Salento sehr verbreitet ist, die sogenannten "friselline".
Man begegnet auch dem Strauchbrandkraut (Phlomis
fruticosa) und der Mohrrübe (Daucus
carota), die auch in der einheimischen Küche angewendet wird. Im Allgemeinen ist die Macchia Mediterranea eine ziemlich
einheitliche Pflanzen-Assoziation, die aus
Pflanzen mit den gleichen Anpassungsfähigkeiten und Modifikationen
besteht, wie z.B. die Eigenschaften der Blätter, die oft klein und ledern sind,
um am meisten die Transpiration zu verringern. Eine ander Eigenschaft ist mit
dem biologischen Zyklus verbunden, der sich hauptsächlich in der regnerischen
Herbst- und Frühlingszeit entwickelt und während der Sommerzeit
verlangsamt, um in verschiedenen Weisen sich von der Hitze zu schützen. Die
verbreitesten Sträucher sind die Erika (Erica
manipuliflora) und der Erdbeerbaum (Arbustus
unedo) mit seinen roten und runden Früchten,
die grossen Kirschen gleichen und ein gelbliches, saftiges und
ziemlich süsses
Fleisch aufweisen. Der Johannisbrotbaum
(Ceratonina siliqua) war bis vor
wenigen Jahren im ganzen Salentogebiet verbreitet; hauptsächlich früher diente
seine Frucht als Ernährung der Ziehpferde. Die Pflanze ist eine Leguminose (wie
Ackerbohnen und Erbsen) und ihre Frucht, das Johannisbrot, ist eine hängende
Hülsenfrucht, von dunkelbrauner Farbe, ledern, flach, sehr duftend und kann
auch 20 cm lang werden. In ihrer Hülse befinden sich die dunkeln Samen, die
Karate genannt werden (vom arabischen Qirat). Wegen ihrem konstanten Gewicht
wurden sie früher als Gewichte zur Messung der Edelsteine und dem Gold
gebraucht. Diese Pflanze kann strauchförmig wachsen, doch normalerweise hat sie
die Form eines Baumes (er kann
sogar 15 Meter hoch werden) mit einer weiten und dichten Krone; oft wächst er
in enger Gemeinschaft mit andern Pflanzen, die in den gleichen Umweltumständen
leben, wie der Oleaster (Olea oleaster) und der Feigenbaum (Ficus carica).
In diesem Gebiet wachsen sehr viele buschförmige Pflanzen, sozusagen
holzige Pflanzen mit perennierendem, von unten verzweigtem Buschstamm, wie der
Rosmarin (Rosmarinus officinalis), der Brombeerstrauch (Rubus ulmifolius), die
Myrte (Myrtus communis) und viele andere Pflanzensorten, die mit der Zeit
bedeutsam gross werden können. Die typischen Baumarten unterscheiden sich in Gewohnheit, Umgebung und
Form; alle sind im Stande auf trockenem und sonnigem Gelände zu wachsen. Der
typischste Baum in diesem Gebiet ist ohne Zweifel die Vallonea genannte Eiche (Quercus
aegilops), von der nur noch wenige Exemplare übrigeblieben sind. Die meisten
davon befinden sich auf dem
Lande, in der Umgebung der Gemeinde
Tricase; die die
älteste des ganzen Salentogebietes rühmt: 600 Jahre. Diese majestätischen Bäume
sind sehr eindrucksvoll: oft werden sie bis
20 Meter hoch und messen
am Fuss einen Querschnitt von über 1 Meter. Die Baumkrone ist riesig.
Das Exemplar von Tricase bedeckt eine Fläche von etwa 500 Quadratmeter. Die Blätter
erkennt man an der bedeutenden Breite und dem gezackten Rande; sie haben eine
fast ovale und etwas längliche Form. Die sehr grossen Früchte (Eicheln) reifen
im Herbst und werden auch als Viehernährung gebraucht. Die Steineiche (Quercus
ilex) ist eine verbreiterte und allgemeinere Baumart in den Wäldern des
Salentogebietes. In den Steineichenwäldern präsentiert sie sich sowohl als
typischer Baum, als auch als Busch. Die Pflanze weist je nach dem Habitus eine
verschiede Blattform auf; im ersten Fall ist
das Blatt lanzenförmig, im zweiten Fall sind die Blätter ein wenig
abgerundet. Die Baumkrone ist im Allgemeinen ziemlich dicht, ausgedehnt, oval
und gegen die Höhe strebend. In den jungen Exemplaren ist die Rinde dunkelgrau
und glatt, während in den älteren sich die Rinde in kleinen Platten löst.
Ihre Eicheln sind kleiner als diejenigen der Eichen. Im Wald wachsen mit der
Steineiche auch die Aleppokiefer (Pinus
Halepensis mill), auch dieser Baum kann
20 m hoch werden. Er passt sich gut
den sonnigen Zonen an, weil er die Trockenheit sehr gut erträgt. Der
Stamm und die Zweige sind oft krumm und gewunden, die Rindenfärbung wechselt
mit dem Alter und wird langsam braunrot. Die Kiefer hat nadelförmige Blätter,
die ausgezeichnet die Transpiration und den
Wasserverlust bekämpfen. Ihre
Frucht besteht aus dem charakteristischen
kegelförmigen Pinienzapfen. Auf dem salentinischen Gebiet wächst auch die
Strandkiefer (Pinus pinaster), mit
ihrem langen Stamm der sogar 25-30 m hoch werden kann. Die Kiefer besitzt eine
runde Baumkrone, nadelförmige Blätter
und hellbraune kegelförmige Zapfen. Die Pinie (Pinus
pinea) wird oft wegen ihren Pinien, die Pinienkerne enthalten, gezüchtet.
In Ligurien sind sie die Hauptzutat des "Pesto"(Kräutersosse), während
sie im Salentogebiet in der Konditorei benutzt werden. Dieser Baum erreicht die
Höhe von 25 Metern und braucht viel Licht und Wärme. Er kann Pinienwälder
formen oder wächst in Assoziation mit der Seekiefer. Im Schutz dieser
Pflanzenwelt leben natürlich viele Tierarten (von den kleinsten Invertebraten,
bis zu den Wirbeltieren und den
dominierenden Säugetieren). Unter den Insekten haben wir einige sehr elegante
und auffallende Sorten, wie der Schwalbenschwanz (Papilio
machaon). Er ist ein grosser und auffallender Schmetterling mit einem
gelb-schwarzen Motiv und einem breiten und zackigen blauen Streifen auf den
Flügeln. Er ist einer der
grössten Tagesschmetterlinge Italiens. Andere sind völlig unter
der Pflanzenwelt getarn , wie die Stabschrecke (Bacillus
rossii), der in seinem Habitat, auf den Bäumen, unsichtbar wird. Hier lebt
auch die berühmte Gottesanbeterin (Mantis
religiosa), die wegen ihrer eigenartigen
Gewohnheit den Partner nach der
Befruchtigung aufzufressen bekannt ist. Sie ist eine unersättliche
Fleischfresserin, die sich von Fliegen,
Heuschrecken, Schmetterlingen und vielen andern Insekten ernährt. Ein
sehr bekanntes und zu Unrecht gefürchtetes fleischfressendes Insekt
ist die Tarantel (Lycosa tarentula),
eine grosse graurötliche Spinne, mit schwarzem Motiv. Früher hielten sich die
Menschen die von diesem Tier gestochen wurden
von seinem Geist "besessen", und die einzige Heilung bestand
aus einem Tanz am rasenden Rhythmus
der Musik, die von verschieden Musikinstrumenten, wie auch dem Tamburin ausgeführt
wurde. Die Musik wurde "Pizzica" genann, mit klarem Bezug auf den
Tierstich. Unter den verbissesten Insektenfressern im Salentogebiet
finden sich viele Wirbeltiere, die hauptsächlich von den Vögeln
dargestellt sind. Diese sind sowohl Standwild, wie auch Zugvögel. Der eigentümlichste
Vogel ist sicherlich der Wiedehopf
(Upupa epops) mit seinem
unverkennbaren Aussehen, seinem
krummen Schnabel, dem hohen erektilen Schopf, dem rosa-braunen Federkleid, dem
schwarzweissen Schwanz und Flügeln. Der Widehopf ernährt sich von Insekten und
kleinen Würmern, die er in der Erde in der nahen Macchia findet. Eines der grössten
und buntesten Geflügel ist sicherlich der Fasan (vor allem das Männchen) (Phasianus
colchicus), ein grosser Hühnervogel mit einem langen und zugespitztem
Schwanz. Es ist möglich ihn in
unversehrten, an Brombeersträuchern
reichen und von den Jägern
wenig besuchten Gebieten
aufzufinden. Wenn der schwere Vogel verängstigt ist, entfernt er sich fliegend, doch er erhebt
sich wenig vom Boden und nur für kurze Zeit, in der er ein bedeutendes Geräusch
erzeugt. Unter den fleischfressenden Tieren, die im Salento leben, wurde die
Eule (Athene noctua) für lange Zeit
als Unglück bringender Vogel betrachtet.
Sie ist sehr nutzhaft weil sie hauptsächlich während der Nacht
kleine Nagetiere, wie Mäuse und ander dem Menschen unerwünschte Tiere,
jagt. Dieses Tier ist von einem grossen, flachen Kopf und
einem apgeplatteten Gesicht mit gelben Augen (bei Frontalstellung)
charakterisiert. Auch wenn sie
vorwiegend nächtliche Gewohnheiten
hat, ist es möglich sie auch bei Tag auf Telefonmasten
oder in der Dorfnähe zu sichten. Während den Spaziegängen durch die Landwege
kann man dem Gezwitscher einer
Riesenzahl kleinen Vögeln zuhören. In diesem Gebiet nisten das Rotkelchen (Erithacus
rubecula), die Grasmücke ( Sylvia
atricapilla), der farbige Distelfink (Carduelis
carduelis) und viele andere. Oft werden die Neste dieser Vögel von den
Reptilen redlich geplündert; häuptsächlich von der grünen
Smaragdeidechse (Lucerta viridis),
eine grosse Eidechsenart, und von einer typischen Vierstreifennatter (Elaphe
quatorlineata), das grösste Reptil Italiens, das 2,5 m lang werden kann.
Auch der Fuchs (Vulpes
vulpes) frisst
gerne Eier, er ist einer der grössten und scheuesten Wildtiere des ganzen Salentogebietes. Seit einigen Jahren
verkehrt er wieder auf ständige Weise in diesem Gebiet, auch wenn er oft
ein nächtliches Autounfallopfer auf den meistverkehrten
Strassen wird. Er ist ein sehr scheues Tier, das bevorzugt in den Wäldern
zu leben; während der Nacht nähert es sich aber auch den Dörfen, wo es möglich
ist einige Leckerbissen zu finden. Den Fuchs erkennt man an der langen und
dichten Lunte,dem typischen rötlichen Fell
und vorallem an dem spitzen Fang, dem ihm das bekannte Schlauheitsansehen
verleiht. Seine Ernährungsgewohnheiten ermöglichen
eine leichte Anpassungsfähigkeit in jedem Ort. Er isst alles Essbare,
wie Beeren, Früchte, Tierleichen und sogar Abfall. Er ist trotzdem ein
gewandter Jäger, der oft kleine Nagetiere erlegt, wie z.B.
die Feldmaus (Apodemus sylvaticus)
und das grössere und flinke Wildkaninchen (Oryctolagus
cuniculus). Unter den anderen Säugetieren hat der scheue und eigenartige
Dachs (Meles meles) ein
unverkennbares Aussehen. Er ist
gross wie ein mittelgrosser Hund, hat einen
plumpen Körper und kurze Beine,
eine verlängerte Schnauze und einen schmalen Kopf mit zwei schwarz-weissen
Längsstreifen. Das Rückenfell und der kurze Schwanz sind grau, der
Bauch und die Pfoten schwarz. Er gräbt den unterirdischen Dachsbau mit seinen
kräftigen Pfoten in Waldgebieten, doch auch im offenen Weideland, in dem er
sich während dem Winter schützt und den Winterschlaf verbringt. Normalerweise
frisst er Beeren und Früchte. Er ist bei dem salentinischen Bauern nicht
beliebt, weil er sich in die mit kleinen und süssen Melonen angebauten Feldern
einschleicht; er wird von ihnen "Malogna" genannt. Letzlich sichtet
man den Dachs immer seltener, auch wegen seinen nächtlichen Gewohnheiten. Ein
anderes seltsames Tier, das im Dickicht, doch auch im Garten lebt, ist der Igel
(Erinaceus europaeus).
Sein sympatisches Schnäuzchen lugt unter den dichten Stacheln hervor. Auch
dieser unternimmt für gewöhnlich seine Tätigkeit in der Dämmerung oder während
der Nacht. Sein Nest besteht aus Gras,Blättern und anderem Pflanzenmaterial. Er ernährt
sich vorwiegend von Insekten, Schnecken, doch frisst auch Würmer und auf den
Boden gefallene Früchte.
Der Olivenbaum, Schatz des
Salentogebietes
Sicher ist der Olivenbaum die verbreitetse Pflanze des ganzen
Salentogebietes. Sie ist sicherlich diejenige, die die Mediterranische Kultur am
Besten darstellt. Seine tausendjährige Geschichte ist eine Synthese zwischen
Legende und Realität. Laut der griechischen Mythologie, sei die Göttin Minerva
von Neptun herausgefordert worden und infolge dieses Vorfalls hätte sie aus der
Erde die erste Olivenpflanze voller Blüten und Früchte hervorspriessen lassen.
Jedenfalls ist er seit immer das
Wahrzeichen des Friedens. Es scheint, dass auch
zurzeit der Punischen Kriege der müde Hannibal den Karthager riet mit
Olivenzweigverzierten Schiffen zu Scipione zu gehen um den Frieden
zu verhandeln. Mit einem Zeitsprung von fast 2000 Jahren befinden wir uns
im Juli des Jahres 1969, in vollem Technologiezeitalter. Als die amerikanischen
Astronauten zum ersten Mal auf den Mond kamen, liessen
sie eine Erinnerungstafel mit einem eingraviertem goldenen Olivenzweig
als Friedenssymbol. Sicherlich
ist die berühmteste Episode diejenige, die die Christliche
Religion als Ende der Sintflut bezeichnet (Symbol der Gotteswut), das heisst als
Noha der Taube das Olivenzweiglein gab. Anlässlich
des Palmsonntags ist der Brauch die Olivenbaumzweige zu segnen und im eignen
Haus aufzuhängen um die Familie das ganze Jahr zu beschützen. Auch vom
irdischen Gesichtspunkt aus gesehen ist der Olivenbaum für die menschliche Ernährung
sehr wichtig. Das Öl, das man aus seinen Früchten herstellt ist sehr
schmackhaft und besitzt zwei wichtige Eigenschaften, es senkt den
Cholesterinwert des Blutes und hat starke Antioxidationseigenschaften, die
beitragen Kreislaufstörungen vorzubeugen und den generellen
Zellveraltungsprozess zu verringern. Das Olivenöl ist eine der Grundzutaten der
mediterranischen Kost, die von den Ärzten, Diätetikern und Ernährungsfachmännern als
eine der ausgeglichensten und gesundesten betrachtet wird.
Die Olea europae gehört den Ölbaumgewächsen
an, sie ist eine immergrüne und
langlebige Pflanze, so dass man mehrere tausenjährige Exemplare zählt. Ihre Blätter
erneuern sich jede zwei-drei Jahre. Vom estetischen Gesichtspunkt aus gesehen
ist sie sicherlich eine der schönsten Pflanzen des Salentogebietes. Die Pflanze
besitzt ein
reiches und gut entwickeltes Wurzelwerk, das zwischen die Felsen
eindringt. Sie hat einen Stamm mit vielen Verzweigungen, die gegen die Höhe
streben, sich in tausend Formen verkrümmen und aus denen sich eine reiche
Baumkrone entwickelt. Die typischen Sorten des Niedersalentos sind vorwiegend
zwei: die Cellina di Nardò und die Oglialora, die ein sehr delikates und
aromareiches Öl erzeugt, vorzüglich zum Würzen von gekochten oder rohen
Gerichten. Die Pflanzen spriessen wenn die
Temperatur 10°-11° Grad C erreicht und um 21°-22 ° Grad C setzt sie
Früchte an. Sie scheut plötzliche Kälte, wie Frost, und liebt die
Feuchtigkeit nicht. Zwischen April und Juni blütet der Olivenbaum und bedeckt
sich gänzlich mit weissen Blüten, von denen die meisten abfallen.
Normalerweise werden weniger als 10%
der Blüten reife Früchte. Diese
unterscheiden sich um Grösse (von 1 bis 10 g) und je nach Sorte um Form, auch
wenn alle reife Früchte schwarz werden. Die Oliven reifen zwischen November und
Februar. Die Ernte hängt von vielen Umständen ab, wie diejenigen des Wetters
und des Klimas, die sehr die Qualität und die Menge der Früchte beeinflussen.
Es gibt verschiedene Erntemethoden, je nach dem Gebiet in dem der Olivenhain wächst
und der Anbauart des Betriebs. Wesentlich wird die Ernte durch diese Handverfahren ausgeführt:
ü Von
Hand gepflückt:
Die Früchte werden vom Baum direkt von Hand gepflückt. Es ist ein langsames
und kostspieliges Verfahren, besonders wegen den Personalkosten, doch man erhält
eine Qualitätsernte und der Baum wird nicht beschädigt.
ü
Natürlicher Fall: Unter der Baumkrone
werden Tücher ausgebreitet
und wenn die Oliven spontan fallen werden sie gesammelt. Man gebraucht
auch Besen oder spezielle Landwirtschaftsmaschinen.
Letzlich sind auch mechanische Verfahren
angewendet worden, doch sie werden wenig gebraucht:
ü
Kämmen: man verwendet einen Druckluftkamm,
mit dem man die Laubzweige bearbeitet um die Oliven zu entfernen, die auf einem
auf dem Boden ausgebreiteten Tuch gesammelt werden.
ü
Schütteln: mit einem mechanischem Arm, der
mit einem Traktor vebunden ist, schüttelt man redlich den Baum. Die fallenden
Oliven werden auf dem unterliegenden Tuch gesammelt.
Nach der Ernte werden die
Oliven in die Ölfabriken gebracht (Extraktions- und Verfeinerungsbetrieb) wo sie innerhalb 48-72 Stunden
verarbeitet werden müssen. Hier werden die Oliven zuerst gewaschen und von den
Unreinheiten (Blätter und Steinchen) befreit. Infolge werden sie von der Mühle
zerbröckelt und zu Brei zerstampft. Es gibt hauptsächlich zwei Mühlesorten:
die traditionelle Mühle presst
die Oliven durch schwere Mühlsteine, und die industrielle Mühle verwendet
für dieses Verfahren eine leichtere und weniger auffällige Maschine, die in
ihrem Innern von einer Schraube ohne Ende durchlaufen ist. Der so erhaltene Brei
wird oft leicht umgerührt, so dass sich die Öltropfen vereinigen und
das Verfahren des Auspressen
verleichtert wird. Der so gewonnenen Brei wird nochmals langsam und graduell
gepresst. Das Öl wird zentrifugiert oder dekantiert und vom Most (er besteht aus Öl, Wasser,
Fruchtfleischstücken, Schale und Kern) abgeschieden. Das Öl enthält noch
Pflanzenrückstände, die durch eine folgende Dekantierung endgültig entfernt
werden. Das Öl wird in speziellen Behältern aufbewahrt,von Licht und Wärmequellen
geschützt. Die ideale Temperatur zur Olivenölkonservation steht zwischen 12
und 14 Grad C. Normalerweise wenn das Öl richtig aufbewahrt worden ist, bleibt
die Ölqualität für mindestens ein Jahr unverändert. Das so gewonnene Öl
wird "Öl erster kalter Auspressung" genannt, das je nach seinen
verschiedenen Eigenschaften: kaltgepresstes Olivenöl und reines Olivenöl
genannt wird. Um diese Klassifikation zu vestehen kann man auf die Europagesetzgebung Bezug machen, die die
Eigenschaften festlegt um ein essbares Olivenöl mit vier verschiedenen Bezeichnungen zu nennen. Zunächst gilt
die Bezeichnung Olivenöl nur für dasjenige
Öl, das aus der Verarbeitung ohne Zutat anderer Öle oder Fremdstoffen
gewonnen worden ist.
ü
Kaltgepresstes Olivenöl: gewinnt man durch das mechanische
Auspressen der Oliven, und durch die ausschliessliche
Anwendung von physischen Mitteln zum Waschen , Dekantieren, Filtrieren. Sein
Säuregehalt muss unter 1 g pro 100 g
Ölsäure sein. Der Geschmack muss unbedingt perfekt sein und
seine organoleptische Wertung muss
6,5 oder höher sein.
ü
Reines Olivenöl: gewinnt man wie das
kaltgepresste Olivenöl. Es hat einen einwandfreien Geschmack; sein Säuregehalt
in Ölsäure ausgedrückt, darf nicht über 2 g pro 100 g sein. Die
organoleptische Wertung muss mindestens 5,5 oder mehr anzeichen.
ü
Olivenöl: erzeugt man durch den Verschnitt
von raffiniertem Olivenöl mit reinem Olivenöl; sein in Ölsäure ausgedrückter
Säuregehalt kann nicht über 1,5 g pro 100g anzeigen.
ü
Öl aus Pressrückständen und Olivenöl:
erzeugt man aus dem Verschnitt von raffiniertem
Öl aus Pressrückständen mit reinem Olivenöl ; der in Ölsäure
ausgedrückte Säuregehalt darf nicht höher als 1,5 g pro 100 g sein.
Der Unterschied zwischen den ersten zwei Ölen und
den anderen besteht aus der Tatsache, dass die ersten durch mechanische und
physiche Verfahren erzeugt werden, während für die anderen
chemische Modifikationen notwendig sind um den anfängliche
hohen Säuregehalt und andere organoleptische Defekte zu neutralisieren.
Vom Gesichtspunkt der Ernährung und der Bestandteile, besteht das Olivenöl
hauptsächlich aus Triglyzeride, die die wichtigsten Lebensmittelfette
darstellen. Die Triglyzeride bestehen hauptsächlich aus Fettsäuren, die gesättigt
oder ungesättigt sein
können. Die ersten
sind an tierischen Fetten reich (Butter, Fett, usw.), die zweiten
sind in den Pflanzenfetten vorhanden,
wie eben dem Olivenöl. Die ungesättigten Fettsäuren haben eine sehr wichtige
Bedeutung für den Organismus, weil sie den Cholestringehalt des Blutes senken
und verschiedene Krankheiten
wie die Arteriosklerose (Arteienverkalkung),
den Herzinfarkt und den Gehirnschlag vorbeugen. Das Olivenöl hat eine sehr
ausgeglichene ungesättigte Fettsäurenzusammensetzung:
73% Ölsäure, 9% Linolsäure, 0,3%
Linolensäure. Ausser diesen Fettsäuren besteht
das Olivenöl auch aus einem Prozentsatz von
hochungesättigten Fettsäuren, die unser Organismus nicht im Stande ist zu synthetisieren,
darum müssen sie durch die Ernährung eingeführt werden. Das Öl besteht auch aus einer
Reihe von Elementen mit einem niedrigen Prozentsatz, die aber vom biologischen
Gesichtspunkt aus sehr wichtig sind. Die verschiedenen Vitamine
A, E, K und D und viele andere Bestandteile schenken dem Produkt einen
hohen Antioxidationswert, der einen bedeutenden Zellschutz ( Schutz für den
ganzen Organismus) wirkt. Aus diesen Gründen, doch auch für seine leichte
Verdaulichkeit und dem hohen Kalorienwert, ist das Olivenöl als Hauptzutat der
ganzen Salentinischen und generell der Mediterranischen Küche geschätzt. Es ist
vom gesundheitlichen Gesichtpunkt aus gesehen und was den Geschmack anbetrifft,
ein unentbehrliches
Lebensmittel.
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