|
Der Herzogspalast steht in der altertümlichsten Zone des
Dorfkerns. Das mächtige Gebäude aus dem
15.Jh.
wurde auf Geheiss der damaligen Herren, die Del Balzo, erbaut. Die Fassade ist
in Renaissancestil; sowohl der Palast im Laufe der Jahrhunderte mehreren
Umbauungen unterzogen wurde ist noch auf dem Bogen eines Fensters das
Familienadelswappen sichtbar (ein sechzehnstrahliger Stern). Der Palast wurde
von den nachfolgenden Feudalherren die Del Balzo bewohnt, und ist heute Besitz
der Familie Sangiovanni. Wie man von einer Inschrift auf der Renaissancefassade
erfährt, wurde „Palazzo Legari" (Palast) auf Willen eines wohlhabenden Kaufmanns
Donato Legari im Jahre 1536 erbaut. Heutzutage ist er Gemeinebesitz und befindet
sich in ziemlich gutem Zustand. „Palazzo Sangiovanni" ist ein eindruckvolles und
elegantes Gebäude aus dem 15.Jh., dessen diamantförmig bossierte Fassade sofort
das Interesse des Besuchers anzieht. Die „San Salvatore"-Mutterkirche (des
Erlösers) wurde in 82 Jahren (1763-1845) auf einem vorherbestehenden Gebäude aus
dem 14.Jh. erbaut. Die Fassade wurde vom Ingenieur Benedetto Torsello erplant,
während die ganze Struktur vom Architekt Felice De Palma auf Bischof Latomo
Massas Willen geplant wurde. Der Innenraum besteht aus drei Schiffen und gut
zehn Altären. Der ursprüngliche Hauptaltar (pietra leccese-Stein aus Lecce)
wurde im Jahre 1965 durch einen neuen ersetzt (Werk des
Marcello Alemanno). Aus dem gleiche Jahr ist auch das Taufbecken, Werk des
Marcello Loparco. Die hölzerne Kanzel wurde 1879 von Giuseppe De Cupertinis
erarbeitet, während der Chor aus dem Jahre 1855 stammt. Die Altäre sind mit sehr
kostbaren Bildern verziert, wie z.B. die Darstellung des Erzengels Raphael, Werk
des Paolo Finoglio. Das Kapuzinerkloster und die angebaute Kirche stammen aus
dem 17.Jh. und sind vom Bischof Granafei im Jahre 1656 eingeweiht worden. Das
riesige Leinwandgemälde der Darstellung der Vergebung von Assisi (16.Jh.)
befindet sich auf dem Hauptaltar und ist ein Werk des Bruders Angelo da
Copertino. Der bemerkenswerte Altar wurde im 18.Jh. von einem unbekannten
Künstler auf elegante Weise geschnitzt. Die Gemälde mit der Darstellung der
Sankt Anna, des Hl.Josefs und des Propheten Jesaias wurden von Aniello Letizia
aus Alessano wundervoll gemalt. Das älteste kirchliche Gebäude der Ortschaft ist
ohne Zweifel die Sankt Antoniuskirche, die sich beim Franziskanerkloster befindet.
Einer Sage nach soll sie von Sankt Franziskus aus Assisi selbst erbaut worden
sein. Sie besteht aus einem einzigen Kirchenschiff, mit Barockaltären und
wertvollen
Leinwandgemälden, wie die Darstellung der Mariä Verkündigung (17.Jh.). Die Mariä
Himmelfahrt-Kirche (Assunta) stammte aus dem 18.Jh. Auf dem einzigen Altar wurde
die Darstellung der Heiligen Seelen gemeisselt und zwei Bilder aufgehängt. Eines
davon stellt Sankt Karl Borromeo dar und einige seiner Lebensszenen (18.Jh.).
Die Sankt Josefskapelle (18.Jh.) ist einschiffig und enthält in ihrem Innern
eine kleine Orgel, eine Statue des Erzengels Michael, ein einziger Altar und
drei Gemälde von verhältnismässigem Interesse. Ausserhalb des Wohnortes steht
die Kruxifixuskapelle. Placido Buffelli erarbeitete den einzigen Altar in
Barockstil im Jahre 1670. Früher fand in der Nähe der Kapelle einer der ätesten
Märkte des Salentos statt, wo landwirtschaftliche Geräte und Vieh verkauft
wurden. Die Heiliger Geist-Kapelle ist ein Neubau (1977). Der Schutzheilige von
Alessano ist „San Trifone", der am 10. November prunkvoll gefeiert wird.
Der Übername der „alessanesi (Einwohner von Alessano) ist
„sciudei" (Juden). Mit diesem Namen
beabsichtigen boshafte Einwohner der Nachbardörfer die „Alessanesi" als geneigte
Verräter zu beschreiben. Der Ruf rührt aber von geschichtlichen Ereignissen her.
Früher hatte Alessano eine Judengruppe aufgenommen, die mit der Zeit
wirtschaftlich gediehen. Diese Situation wurde von Karl V. schlecht ertragen,
darum zwang er sie 1539 das Reich zu verlassen. 1572 kamen sie auf Willen
Philips II. wieder zurück, doch er zwang sie in eigens dazu bestimmte Viertel zu
leben ( von der Christengemeinde getrennt). Im Jahre 1749 wurden sie endgültig
vom Reich verjagt, sodass sie Alessano verliessen und den Ruf hinterliessen.
|