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Das Gemeindewappen von Castro stellt eine
Burg am Meer dar. Der Ortsname stammt vom Latein ab
und
bedeutet eben: Burg. Um seinen Ursprung sind verschiedene Vermutungen formuliert
worden: einer Legende nach soll Castro von Idomeneo erbaut worden sein; nach
Andern soll Diomede der Gründer gewesen sein; weitere Historiker meinen es seien
die Pelasger gewesen. Aus den sagenhaften Erzählungen des Strabone, Erotodo und
andern entnimmt man, dass, vor langer Zeit, im Ort ein der Göttin Minerva
geweihter Tempel stand. Sowohl man nicht mit Genauigkeit den Ursprung und den
Gründer der Ortschaft bezeugen kann, beweisen mehrere Menhire, die Dolmen
„Scarra" und „Rodde", dass dieses Land seit dem Jungsteinzeitalter bewohnt war.
Man hält, dass im Jahre 473 v.Chr. Castro am Krieg gegen Tarent teilgenommen
habe. Im Jahre 123 v.Chr. befand sich hier eine römische Siedlung und später
folgten diejenigen der Barbaren. Es folgten aufeinander die Wandalen, im Jahre
545 die Goten, 741 die Langobarden, dann die Byzantiner und die Sarazenen. Die
normannische Herrschaft entwickelte die Kultur der Ortschaft und befestigte und
organisierte eine strategische Verteidigungsanlage der Küste entlang. Der erste
Lehensherr war Tancredi D’Altavilla; es folgten Bielotto, De Franco, De
Buggiaco. Im Jahre 1398 ging das Lehen den Orsini Del Balzo, 1488 den Della
Posta, im Jahre 1534 herrschten die Gattinara, im Jahre 1624 folgten die De
Castro, 1772 ging das Lehen den De Zunica. Die letzten Lehnsherren waren die
Rossi, die bis 1806 herrschten, Jahr der
Aufhebung des Feudalwesens. Kehren wir mehrere Jahre zurück; wie man aus einer
Urkunde aus dem Jahre 1537 erfährt, wurde Castro durch die Türken, die den
Anführer Ariadeno Barbarossa hatten, gänzlich zerstört; das Schlimmste aber war,
dass nach wenigen Jahren und zwar 1573 die Ortschaft erneut von den Türken
verwüstet wurde. Unter den gebürtigen, berühmten Persönlichkeiten erinnern wir:
Deodato (geschätzter Schriftsteller), Zaccaria Martino, Giacomo Vitelli (Bischof
von Bitonto), Gaetano Favia Vernazza und Paolo Di Castro. Dieser Letzte kam im
Jahr 1360 zur Welt, er stammte von einer sehr armen Familie und nachdem er als
Abschreiber für Ubaldo degli Ubaldi gearbeitet hatte, erwarb er in Avignon den
Hochschulabschluss. Sein Name wurde in allen Universitäten Italiens berühmt, wo
er in mancher gelehrt hatte. Er schrieb mehrere juristische Werke und starb in
Padua im Jahre 1436.
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