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Auf Filippo Antonio Maremontes Geheiss wurde im 15.Jh. der
mächtige Feudalpalast erbaut. Er besitzt nicht die
Eigenschaften
der typischen mittelalterlichen Burg, sowohl er mit starken und breiten Mauern
versehen ist. Im Laufe der Jahrhunderte wurde er von mehreren Adelsfamilien
bewohnt und vielen Umbauten untersetzt. Es ist der heutige Rathaussitz. Unter
den Kirchen unterscheidet sich sicherlich um Grösse und Grossartigkeit die
Pfarrkirche. Um ihre Erbauung zu beenden waren gut acht Jahre nötig (von 1830
bis 1838). Sie ist Sankt Niklaus von Myra geweiht und schliesst einen Teil der
alten Mutterkirche aus dem 15.Jh. ein. Die Fassade wird von einem schönen
Eingangsportal bereichert. Der Grundriss ist in der Form des lateinischen
Kreuzes angelegt und im Kircheninnenraum kann man acht feinverzierte Altäre und
eine wunderschöne Sankt Niklaus Holzstatue bewundern. Im Jahre 1955, während der
Renovierungsarbeiten, sind wunderschöne Fresken der alten Kirche zum Vorschein
gekommen. Der meisterhaft verzierte Glockenturm ist 28 m hoch. Bei der
Mutterkirche erhebt sich der 20 m hohe Uhrturm aus dem 18.Jh.. Ausserhalb des
Wohnortes befindet sich die wunderschöne Wallfahrtskirche der „ Madonna
dell’Abbondanza" (des Überflusses). Sie wurde infolge eines Wunders erbaut. Es
wird erzählt, dass die Hl.Jungfrau einem Mitbürger erschien und dass sie infolge
einer langen Dörreperiode drei Tage lang regnen liess. Um der Muttergottes ihren
Dank auszudrücken erbauten die Einwohner von Cursi im Jahre 1648 die
Wallfahrtskirche. Der Grundriss ist im griechischen Kreuz angelegt und im Innern
fällt auf dem prunkvollverzierten Hauptaltar die antike Freske der Muttergottes
mit dem Jesuskind auf. Oberhalb des schönen
Eingangsportals steht eine Skulptur mit der Darstellung der Muttergottes. Im
Jahre 1702, nach einem schrecklichen Brand infolge eines Gewitters, wurde die
Wallfahrtskirche renoviert. Die Sankt Antonkirche (Abt) und das
Augustinerkloster wurden im 15.Jh. erbaut. Sehr bemerkenswert ist der
Hauptaltar, der der Trostesmuttergottes geweiht ist (Werk des salentinischen
Künstlers Placido Buffelli). Ein Teil des Gebäudes stürzte im Jahre 1950 ein,
wurde aber sofort wiedererbaut. Früher genoss das Kloster an Reichtum und
Ansehen, doch Anfangs 19.Jh. wurde es eingestellt und von allen Gütern beraubt.
Das Cursigebiet rühmt sich auch der Anwesenheit einer der ältesten und
wichtigsten basilianischen Krypten des Salentos. Man glaubt, dass sie
ursprünglich von einem Einsiedler bewohnt war und später als Kultstätte diente.
Im Innern ist es möglich die Überresten der wunderschönen Fresken aus dem 13.Jh.
zu bewundern. Cursi ist auch für die Steinbrüche aus denen man den Stein aus
Lecce (Pietra Leccese) gewinnt berühmt. Es handelt sich um ein Material, das
sich gut zur Verarbeitung eignet und das früher reichlich für die
Barockverzierungen gebraucht wurde. Der Schutzheilige von Cursi ist Sankt
Niklaus von Myra, der prunkvoll den letzten Maisonntag gefeiert wird.
Der Übername der Einwohner von Cursi ist „cola" und hat keine präzise
Bedeutung in der italienischen Sprache.
Der
komische Ausdruck steht jedenfalls für einfältige Menschen. Der Ruf käme von
einer volkstümlichen Anekdote her. Man erzählt, dass während des Festes der
„Madonna dell’Abbondanza" ein guter Prediger gerufen wurde um die Homelie
während des Gottesdienstes zu feiern. Der Priester sprach von der Jungfrau auf
so faszinierende und erregende Weise, dass ihn Alle aufmerksam und mit offenem
Mund zuhörten. Der Prieste war von ihrem Verhalten verärgert, sodass er gegen
sie schrie und „cola" nannte (er wollte sie somit als dumme Menschen
bezeichnen).
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