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Die Altstadt von Guagnano darf sich der Anwesenheit typischer
„Häuser mit Hof" und interessanter Adelspaläste
rühmen.
Die Mutterkirche „Madonna Assunta" (Mariä Himmelfahrt) aus dem 18.Jh. zeichnet
sich unter den kirchlichen Gebäuden aus. Die grossartige Barockfassade ist in
zwei Reihen unterteilt. Sie zeigt ein elegantes Eingangsportal, über dem eine
wunderschöne Skulptur ragt, zwei kleinere Portale und auserlesene Verzierungen.
Der Grundriss ist in der Form des lateinischen Kreuzes angelegt. Im
dreischiffigen Kircheninnenraum kann man zehn meisterhaft verzierte Barockaltäre
und bemerkenswerte Gemälde bewundern. Die „Madonna del Rosario"-Kirche
(Muttergottes des Rosenkranzes) wurde um das 18.Jh. erbaut. Im Kircheninnern
werden die Reliquien von vier Heiligen aufbewahrt; die Statue der Hl.Jungfrau
ist sehr interessant. Die Einwohner von Guagnano verehren die Muttergottes des
Rosenkranzes sehr, und dies infolge einer Legende über ein wunderbares Ereignis.
Vor langer Zeit habe ein Mann, Besitzer einer Stierherde, plötzlich einen Stier
verloren. Er suchte ihn lange, bis er ihn im Wald mit einem Rosenkranz im Maul
fand. Der Herr versuchte das Tier in den Stall zu führen, doch es wollte sich
nicht vom Ort rühren. Nach mehreren Versuchen merkte der Viehhüter, dass der
Stier einen genauen Punkt anstarrte. Zwischen den Gebüschen entdeckte der Mann
eine Mauer, auf der das Abbild der Hl.Jungfrau erschienen war. Die Schutzheilige
des Dorfes ist die Madonna des Rosenkranzes; sie wird prunkvoll am 7.Oktober
gefeiert.
Der Ruf der Einwohner von Guagnano ist „tuttu sennu", der
wörtlich übersetzt „voller Sinn" bedeutet. Dieser
Ausdruck steht für intelligente Menschen, doch in diesem Fall will er dumme und
naive Leute bezeichnen. Der Übername knüpft sich an eine volkstümliche
Erzählung, laut der ein Bauer aus Guagnano an einem Feld vorbeischritt, wo sich
zwei Männer unnötig anstrengten um zwei riesige Blöcke zu verschieben. Somit
sprach der Bauer, dass, wenn sie Sinn wollten, so könnten sie ihn preiswert in
seinem Dorf kaufen.
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