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Das graugrundierte
Gemeindewappen Seclìs weist eine grüne Schlange und vierundzwanzig kleine,
nicht leicht identifizierbare Zeichen auf. Es könnten Oliven, Steine oder Münzen
sein. Auf Grund des
Nachrichtenmangels
über den Ortschaftsursprungs bleibt dieser ein Geheimnis. Mehrere Hypothesen
sind darum aufgestellt worden. Einige Historiker vermuten, dass der Ortsname vom
hebräischen Wort „sicli“ stamme, das ein antikes Geldstück war, und die
Ortschaft von jüdischen Kolonisten um das 10.Jh. gegründet worden sei. Laut
einer anderen Meinung soll die Ortschaft von einer hohen Anzahl Überlebender,
aus dem von den Einwohnern des Gehöfts Galatone, zerstörten Gehöfts Fulcignano,
gegründet worden sein. Fulcignano wollte das Diktat Galatones, d.h. die
Ersetzung des griechischen Ritus durch den lateinischen, nicht befolgen und
darum traten sie in den Krieg ein. Als der Krieg beendet war stellte sich ein
Teil der Überlebenden auf die Seite der Gewinner, während die anderen
beschlossen die Ortschaft zu verlassen und nur vier Kilometer weiter entfernt
Seclì zu gründen. Laut dieser Meinung soll der Ortsname vom lateinischen Wort
„seclusus“ stammen, das „geschieden“ bedeutet, und sich auf die Trennung der
Bevölkerung Fulcignanos bezieht. Die ersten geschichtliche Urkunden berichten
aus dem 12.Jh., als die
Feudalzeit anfing. Der Normanne Tancredi D’Altavilla gewährte die Ortschaft dem
Filino De Ranna. Später, unter der Herrschaft der Orsini Del Balzo, nahm das
Lehen am Schicksal des Fürstentums Tarent teil. Im Laufe der Jahrhunderte
folgten mehrere Feudalherren, wie die Brienne, die Enghien und die D’Amato. Die
Sanseverino waren die letzten Feudalherren, die das Lehen bis 1806 hielten, Jahr
der Aufhebung des Feudalwesens. Zur Zeit der D’Amato-Beherrschung erfuhr Seclì,
dank der Verpflichtung der Herren, eine starke Veränderung. Mehrere kirchliche
Bauten wurden verwirklichten. 1948 errang Seclì die Selbstverwaltung, da die
Ortschaft früher Ortsteil Aradeos war. In Seclì sind viele berühmte
Persönlichkeiten zur Welt gekommen, wie Francesco Maria Severino, geschätzter
Literat des 18.Jh. . Pater Francesco „da Seclì“ lebte im 18.Jh. und war ein
guter Mönch und ein geschätzter Literat. Er schrieb zahlreiche und erfolgreiche
Werke. Pater Arcangelo „da Seclì“ war ein Ordensbruder, der ein bescheidenes
Leben führte und Barmherzigkeit an den Armen übte. Eine besondere Erwähnung
verdient Isabella D’Amato. Sie kam im Jahre 1618 zur Welt und stammte von einer
Adelsfamilie. Dreissigjährig trat sie ins Kloster ein, und wurde Schwester
„Chiara“ (Klara) benannt. Ihr werden viele Wunder und erwiesene Gnaden
zugeschrieben. Nach einem, in Bescheidenheit und Heiligkeit geführten, Leben
starb sie im Alter von fünfundsiebzig Jahren.
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