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Auf dem Gemeindewappen von
Ugento ist Herkules ( Zeus Sohn) dargestellt. Auf dem linken Arm trägt
er
ein Löwenfell und ein Füllhorn, während er mit der rechten Hand eine Keule hält.
Links von Herkules steht die krönende Nike, die geflügelte Siegesgöttin. Auf dem
Wappen steht auch die Aufschrift „OZAN“, eine Abkürzung von „ozantini“, Wort das
„ugentini“ (Einwohner Ugentos) bedeutet; diese Aufschrift ist auch auf Münzen
aus dem II Jh.v.Chr. gefunden worden. Der Ursprung Ugentos ist nicht genau
gekannt, doch dank der Auffindung von Menhiren, Dolmen und Messapenmauern hat
man die Gewissheit, dass er bis in die Prähistorie zurückgreift. Die Menhire
sind zwei; der erste befindet sich bei Gemini (Ortsteil von Ugento), der zweite
steht in „Masseria Terenzano“ (Bauernhof). Die Dolmen (Grabmale) wurden von
Bauern zerstört weil sie ihre Bedeutung nicht kannten. Die Messapenmauern,
ihrerseits, bezeugen die Besiedlung des Messapenvolkes; sie hatte einen Umfang
von etwa
5000 m und
waren etwa 6 m hoch. Die Messapen waren ein sehr fortgeschrittenes Volk, sodass
es ihnen gelang eigene Münzen zu prägen. Im Jahre 82 v.Chr. wurde Ugento ein
römisches Munizipium. Von 409 bis 545, Jahr in dem Ugento von den Goten dem
Boden gleich gemacht wurde, war die Ortschaft Schauspiel fürchterlicher und
gewaltigen Angriffen der Westgoten, der Wandalen, der Ostgoten, der Alemannen
und Franken. Im Jahre 842 wurde Ugento von den Sarazenen nochmals vernichtet
und um 1020 von den Normannen wiederaufgebaut. Pecicco del Trebigne gelang im
11.Jh. an die Macht, er war ein Verwandter des Königs von Dalmatien. Um das
Jahr 1195 wurde Ugento in das Fürstentum Tarent eingegliedert und von
verschiedenen
Familien (D’Aquino, Orsini della Ratta, Del Balzo) bis zum Jahre 1537 regiert,
Jahr in dem Barbarossa an der Spitze seines Heeres die Stadt wieder zerstörte.
Später folgten verschiedene Feudalherren (Pandone, Vaaz De Andata, D’Amore), bis
zum Jahre 1806, Jahr der Aufhebung des Feudalwesens. Eine
gebürtige und berühmte Persönlichkeit des Ortes ist Giuseppe Colosso (geb.1745).
Er stammte aus einer Adelsfamilie und seit Junge widmete sich der Nachforschung
von Nachrichten über Ugento; er wurde Lehrer in Theologie und schrieb viele
Werke, wie z.B. „Discorsi sull’antichità di Ugento“ (Abhandlung über den
Altertum von Ugento).
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