|
In Ugento kann man ein
mächtiges Schloss bewundern, dessen erster Schlossherr Giovanni Conte im
Jahre
1272 ernannt wurde. Im Jahre 1537 wurde das Gebäude wegen der Besetzung des
Barbarossa schwer beschädigt; auf Willen des Monsignore Giovanni De Rossi wurde
sein Wiederaufbau im Jahre 1600 beendet. Monsignore Pietro Lazzaro Terrer
verdankt man die Gründung des Bischöflichen Seminars. In Ugento befinden sich
auch viele Paläste, unter denen wir die folgenden erinnern: Palazzo Colosso
(Besitz Colosso, im Jahre 1600 erbaut), Palazzo Rovito ( Gemeindebesitz, auf den
Überresten des alten Palastes Orsini-Del Balzo erbaut) , Palazzo Gigli ( Besitz
Zecca, im Jahre 1700 erbaut), Palazzo De Marco (Besitz Tasco, im Jahre 1700
erbaut). Im ehemaligen Franziskanerkloster, das in der Altstadt steht, befindet
sich das Gemeindemuseum der Archäologie und Paläontologie; es wurde im Jahre
1968 eingeweiht. Es bewahrt in seinem Innern mehr als 800 Aufindungen aus der
Zeitspanne, die vom 6.Jh.v.Chr. bis zum 1.-2. Jh.n.Chr. geht und die alle im
Gebiet Ugentos entdeckt worden sind. Während Strassenarbeiten in der Altstadt
von Ugento wurde eine wunderbare Bronzenstatue des Zeus aufgefunden, die
heutzutage im Nationalmuseum
von Tarent aufbewahrt wird. Die Ortschaft zählt 18 Kirchen und eine Krypta
(Krypta des Kruzifixus) aus dem 12.-15.Jh., sie ist Gemeindebesitz und ihr im
felsengehauener Innenraum weist wunderschöne Fresken auf. Die Kathedrale wurde
im Jahre 1700 erbaut und steht im gleichen Punkt wo sich die alte Kathedrale in
gotischem Stil befand, diese wurde im Jahre 1537 mit der Stadt zerstört. Die
Kirche „San Lorenzo“ (Sankt Lorenz) wurde auf Willen der Donna Vittoria
Piscicelli wiedererbaut; heutzutage ist sie geschlossen und seit einigen
Jahren werden auch keine Gottesdienste mehr gefeiert. Auf den Überresten einer
vorherstehenden Kapelle (auch sie wurde im Jahre 1537 zerstört), ist die Kirche
„Madonna della Luce“ (Muttergottes des Lichtes) dank Monsignore Mazzapica erbaut
worden. Die Kapelle der „Madonna di Pompei“ ist im 19.Jh erbaut worden und ist
ein Gemeindebesitz. Auf Willen von Donna Gabriella Cortese wurde neben dem
Benedektinerkloster aus dem Jahre 1500 die Kirche „Santa Filomena“ erbaut.
Infolge der Türkenangriffe wurde sie zerstört und im Jahre 1700 wieder
aufgebaut; heutzutage bleibt vom ganzen Gebäude nur die entweihte Kirche übrig.
Im Jahre 1400 liess RaimondoOrsini - Del Balzo das Kloster “Santa Maria della
Pietà”
(Hl.Maria
der Barmherzigkeit) erbauen, das heutzutage Gemeindebesitz und Palast der Kultur
ist. Neben dem ehemaligen Kloster steht die „Sant’Antonio“-Kirche (Sankt
Anton), sie weist 10 Altäre und kostbare Gemälde auf. Die „Madonna del
Casale“-Kirche (Muttergottes des Weilers), stammte aus dem 1300 und ist dem noch
heute von Franziskanern bewohnten Minoritenkloster angebaut. Die „Madonna
Assunta“-Kirche (Maria Himmelfahrt), ist auf den Überresten einer
vorherbestehenden Kapelle, die im Jahre 1722 zerstört wurde, erbaut worden. Sie
ist mit zwei kleinen Glockentürmen charakterisiert und weist keine
Kirchenschiffe auf. Die „San Giuseppe Lavatore“-Kirche (Sankt Josef der Wäscher)
ist ein Neubau aus dem Jahre 1968. Die Kirche des Kuraten (Curato) besteht aus
einem einzigen Raum und verdankt ihren Namen dem Anbau an das Haus des Kuraten.
Sie ist sehr klein und befindet sich auf
einem steilen Felsen. Die bedeutende Eigenschaft der „Santa Maria di
Costantinopoli“-Kirche (Hl.Muttergottes von Kostantinopel) ist die völlige
Innenwandbedeckung durch wunderbare Fresken. Die „Madonna di Monticchio“-Kirche
ist aus dem Jahre 1300 und ihr Portal in romanischem Stil ist bis zu unserer
Zeit unversehrt gelangen. Die „S.Cosma und Damiano“-Kirche wurde im Jahre 1886
vergrössert und renoviert. Man kennt ihre genaue Erbauungszeit nicht, doch die
heutige Kirche wurde auf den Überrresten der antiken Kirche „Santa Lucia“
erbaut. Im Grenzgebiet Alliste-Ugento befindet sich die völlig verwahrloste
Kirche „Santa Potenza“. Seit kurzem ist die Kirche „San Giovanni Bosco“ auf
Willen des Monsignore Giuseppe Ruotolo erbaut worden. Sie enthält einen einzigen
Altar, der aus dem ehemaligen Benedektinerkloster gewonnen worden ist. „San
Vincenzo“ (Sankt Vinzenz) ist der Ortsschutzheilige und wird am 22. Januar
gefeiert, während die Hl. Cosma und Damiano vom 26. bis 28. September gefeiert
werden.
Der Ruf der Einwohner
Ugentos ist „senza fede né sacramento“ (ohne Glaube und Sakrament) und ist
einem
tatsächlich vorgefallenem Geschehen zuzuschreiben, das durch den Volksmund
hinzugefügten unwahrscheinlichen Details fast eine Legende geworden ist. Man
erzählt, dass in jener Zeit Monsignore Ciccarelli nach Ugento gesandt wurde um
eine Volksaufruhe zu beschwichtigen. Die Ankunft des Bischofs verursachte eine
Gegenwirkung und die Lage verschlimmerte sich. Die Tatsache, dass Monsignore
Ciccarelli die der Kathedrale Ugentos bestimmte Glocke seinem Ursprungsdorf
(Altamura) geschenkt hatte, verbitterte das Volk noch mehr. Gosse Streitereien
wurden bewirkt, bis der Bischof gezwungen war kurzfristig nach Neapel
abzureisen. Als er aus den Mauern Ugentos angekommen war, hielt er an und
säuberte sich sorgfältig die Schuhe vom Staub. Diese Geste bedeutete sicherlich,
dass er sich für immer von den Einwohnern Ugentos befreien wollte und während er
dies tat sagte er „Ugento nè fede nè sacramentu“ (Ugento ohne Glaube und
Sakrament), um seine ganze Missachtung für dieses Volk auszudrücken, das ihn so
gehasst hatte.
|