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Auf dem blauen
Gemeindewappen von Uggiano la Chiesa ist eine strahlende Hostie dargestellt;
unterhalb
steht
eine lateinische Inschrift. Der Dorfursprung ist ungewiss, weil man über keine
geschichtliche Dokumente verfügt, die ihn bezeugen. Zahlreiche Megalithische
Monumente aber sind Zeugen der vorgeschichtlichen, menschlichen Anwesenheit. Ein
typisches Beispiel ist der 4m hohe Menhir „San Giovanni“. Die Meinungen über die
Ortschaftsgründung sind widerstritten. Im 9.-10.Jh. zerstörten die
fürchterlichen Sarazenen das Gehöft Vaste, und einige Forscher meinen, dass
einige Überlebenden Uggiano gegründet hätten. Die armen Leute wurden
wahrscheinlich vom guten Klima und dem fruchtbaren Boden angezogen. Andere
bestehen darauf, dass sich früher auf dem Gebiet eine von den Einwohnern
Otrantos erbaute Festung befand, die einen Verteidigungs-und Wachzweck hatte. Um
dieses Schloss sei das erste Dorf entstanden. Es soll Viggiano geheissen haben,
weil der Name vom lateinischen Wort „vigilarium“
abstammt und Wachposten bedeutet. Im Salento fing das Feudalzeitalter mit der
Normannenherrschung an. Uggiano la Chiesa verfügt über beurkundetet Nachrichten
nur ab 1219, als der König Friedrich II. d’Aragona den Erzbischof von Otranto
mit dem Land belehnte, der es bis 1806 hielt, Jahr der Aufhebung des
Feudalwesens. Somit stammt der erst Teil des Ortsnamen vom alten Namen Viggiano,
während der zweite Teil auf den Besitz der Kirche hinweist (chiesa=Kirche). In
Uggiano sind viele berühmte Persönlichkeiten geboren. Nachira Macario war ein
gebildeter basilianischer Mönch, der heldenhaft im Massaker des Jahres 1480
(Türkenangriff) starb. Valentino De Paola und Domenico Arcuti waren
geschätzte Theologen. Celestino Cominale lebte im 18.Jh. und war
ein berühmter Dozent an der Universität zu Neapel. Seine Kultur war unbegrenzt
und schweifte von der Medizin, der Astronomie, der Philosophie zur Architektur
und der Mathematik. Er starb, nachdem er interessante Werke geschrieben hatte.
Riccardo Rubrichi war ein geachteter Literat und schrieb wichtige Arbeiten.
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