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Das Schloss von Collepasso präsentiert sich vom
geschichtlichen und künstlerischem Gesichtspunkt aus sehr
interessant.
Es wurde im 18.Jh. vom damaligen Feudalherr Oronzo Leuzzi auf einer
vorherbestehenden Burg des 16.Jh. erbaut. Im Ganzen befindet sich das Gebäude in
gutem Zustand dank der Renovierungsarbeiten im Jahre 1992. Im Altstadtskern
befindet sich der besonders interessante „Palazzo Viva" (19.Jh.). Die
Mutterkirche „Madonna delle Grazie „ (Gnadenmuttergottes) ist sicherlich das
wichtigste kirchliche Gebäude der Ortschaft. Sie wurde nach dem Einsturz der
vorherigen Pfarrkirche (1858), der frommen Mitbürgerin Consiglia Pesce zu
Willen, erbaut. Sie steht im gleiche Platz, wo sich einst „Masseria Sante Lucia"
(Bauernhof), Besitz der Familie Leuzzi, befand. Die Kirche ist aus dem Jahre
1625 und zeigt ein wunderschönes Eingangsportal. Der Grundriss ist in der Form
des griechischen Kreuzes angelegt und im Innenraum kann man die Altäre in
„Pietra Leccese" (örtlicher Stein), Werk des salentinischen Künstlers Don
Michele Rizzo, bewundern. Neben dem „Palazzo Pesce" steht die „Unbefleckte
Jungfrau Maria aus Lourdes"-Kapelle, die wahrscheinlich Ende 18.Jh. erbaut
worden ist. Nach der Einweihung der heutigen Mutterkirche diente sie als
Schreinerei und nur im Jahre 1945 wurde sie wieder eine Kultstätte. Es handelt
sich sowohl Aussen als auch Innen um einen sehr einfach aussehenden Bau. Im
Jahre 1980 wurde dem Pfarrer Don Salvatore Miggiani zu Willen die Kirche San
Francesco erbaut. Der moderne Neubau hat eine sehr schlichte Fassade. Auf den
Überresten eines antiken Gebäudes aus dem 16.Jh. wurde im 19.Jh. die Kapelle der
Allerheiligen Dreifaltigkeit erbaut. Die Fassade ist sehr einfach und die
Kapelle besteht aus einem einzigen Kirchenschiff. Man glaubt, dass ihre Glocke
aus dem Jahre 1857 die Macht habe Wunder zu wirken. Laut volkstümlichen Glaubens
soll die Glocke die Macht haben die Gewitter zu vertreiben. In „Piazza Martiri
Ungheresi" (Platz) erhebt sich die vier Meter hohe Säule, auf der die Statue des
Hl.Josefs steht, Werk des Don Michele Rizzo. Die Säule wurde aus dem Material
der alten Pfarrkirche (im Jahre 1858 eingestürzt) erbaut. Der Uhrturm befindet
sich in „Piazza Dante" (Platz) und ist 1914 datiert. Ausserhalb des Wohnortes
befinden sich auf dem Lande wunderschöne Beispiele an „Masserie" (alte
Bauernhöfe), wie z.B. „Masseria Sumà" und „Masseria Li Belli". Die Schutzheilige
der Ortschaft ist die „Madonna delle Grazie" (Gnadenmuttergottes), die prunkvoll
am 7. und 8. September gefeiert wird.
Der Übername der Einwohner von Collepasso ist „Saraceni" und
bedeutet Sarazenen. Die Sarazenen zerstörten
mit ihrer Wut zahlreiche Ortschaften des Salentos, unter denen auch Collepasso,
das damals San Nicola hiess. Die Einwohner der Nachbardörfer nennen auf boshafte
Weise die Einwohner von Collepasso mit dem Übernamen „saracini" um schlechte und
geizige Menschen zu beschreiben.
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