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Die Altstadt Lizzanello
darf sich der Anwesenheit typischer „Häuser mit Hof“ („case a corte“) und
herrlicher
Adelsresidenzen rühmen. Der klassizistische „Palazzo Municipio“ (Ratshaus), aus
dem 19.Jh. steht im Sankt Laurentiusplatz (Piazza San Lorenzo). Das riesige
Schloss (oder auch Baronspalast genannt) wurde im 18.Jh. auf einer
bevorstehenden Festung aus dem 15.Jh. erbaut und diente ursprünglich als
Verteidigungsanlage. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Struktur zahlreiche
Umarbeitungen erlitten. Der vom geschichtlichen und künstlerischen Gesichtspunkt
aus sehr bemerkenswerte Rundturm wurde im 16.Jh. erbaut. Infolge eines Wunders
wurde die bezaubernde Sankt Laurentiusmutterkirche im 16.Jh. errichtet. Es wird
erzählt, dass Lizzanello von einer fürchterlichen Choleraplage heimgesucht
wurde. Die ganze Bevölkerung betete andächtig den Heiligen an und die Epidemie
fand ihr Ende. Das Gebäude steht im Altstadtzentrum und stellt eines der
seltenen Beispiele salentinischer befestigten Kirchen dar. In der Tat wurde in
der Vergangenheit die Bevölkerung von den feindlichen Völkern bedroht und darum
fanden sie entweder im Schloss oder in der Kirche Zuflucht. Die Fassade ist sehr
schlicht und wird mit einem schönen Eingangsportal angereichert. Im
Kircheninnenraum kann man zierliche Altäre und bemerkenswerte Gemälde, die dem
Oronzo Tiso zugeschrieben werden, bewundern. Die alte Sankt Lauerntiuskirche
geht auf das 11.Jh. zurück und von ihr bleiben nur wenige Ruinen übrig. Die
„Madonna Annunziata“-Kirche (Mariä Verkündigung) wurde sehr wahrscheinlich im
16.Jh. auf Geheiss des damaligen Lehensherrn Francesco Paladini erbaut. Sie
wurde im Laufe der Jahrhunderte umgebaut und präsentiert sowohl eine innere als
auch eine äussere schlichte und einfache Ansicht. Der Neubau der „Madonna
Addolorata“-Kirche ist 1970 datiert. Die Sankt Laurentiusfiale steht im
gleichnamigen Platz und wurde im 19.Jh. errichtet und ist mit eleganten
Verzierungen versehen. Der Patron von Lizzanelo ist der Hl.Laurentius, der am
19.Januar prunkvoll gefeiert wird.
Der Übername der Einwohner
von Lizzanello ist ausschliesslich den Frauen gewidmet und lautet:
„fimmene
bestie“, der wörtlich übersetzt „bestialische Frauen“ bedeutet. Der Übername
bringt die Frauen mit den Tieren in Zusammenhang, doch nicht in negativen Sinn,
sondern er will auf die übermenschliche Zähigkeit der Frauen weisen, die sich in
der Feldarbeit unermüdlich vom Morgenrauen bis zum Sonnenuntergang einsetzen.
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