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Die Altstadt Sogliano
Cavour darf sich typischer „Häuser mit Hof“ (case a corte ) und herrlichen
Adelsresidenzen
rühmen. „Palazzo Vergine“ geht auf das 20.Jh. zurück und ist mit einer schönen
Fassade und zwei eleganten Portalen angereichert. Auch
Palazzo Scrinieri“ (19.Jh.) ist sehr bemerkenswert; auf seiner Fassade fällt
besonders das meisterhaft verzierte Eingangsportal auf. Sicherlich ist aber der
Baronspalast die wichtigste unter den Adelsresidenzen. Der Palast wurde auf
einer vorherbestehenden Festung erbaut. Früher diente das Gebäude nur als
Verteidigungsanlage, nur später wurde es verziert und in eine Adelsresidenz
verwandelt. Die riesige Aussenfassade weist keine besondere Verzierungen auf,
während der Innenhof sehr elegant gestaltet ist. Neben den kirchlichen Bauten
ist die Sankt Laurentiuskirche (19.Jh.) besonders aufsehend, sie wurde im 19.Jh.
auf einem Gebäude aus dem
16.Jh. erbaut. Sie steht mitten in der Altstadt und weist eine sehr lineare
Fassade und ein bezauberndes Portal auf. Der Grundriss ist in der Form des
lateinischen Kreuzes angelegt und besteht aus drei Kirchenschiffen. Im
Kircheninnenraum kann man elegante Altäre und einige bemerkenswürdige Gemälde
bewundern. Die Heiligen Seelen-Kirche („Anime Sante“) geht auf das 17.Jh.
zurück.. Auf der schönen Fassade thront eine grosse Fensterrose und ein sehr
lineares Portal. Der schlichte Kircheninnenraum weist keine besonderen
Verzierungen auf. Die „Madonna Assunta“-Kirche (Mariä Himmelfahrt) wurde 1660
auf der in den Felsen gegrabenen Krypta „Madonna del Riposo“ (Muttergottes des
Friedens) gebaut. Die reichverzierte Aussenfassade präsentiert ein elegantes
Portal, zwei Nischen mit Heiligenstatuen und ein grosses Fenster. Der Innenraum
offenbart dem Besucher schöne Altäre, ein hölzerner Chor aus dem 18.Jh. und
einige Gemälde. Neben der Kirche erhebt sich das riesige Augustinerkloster.
Besonders sehenswürdig sind die Innenportale und der schöne Kreuzgang. Zur Zeit
ist die Struktur von den Gemeindeämtern besetzt. Ausserhalb des Wohnortes stösst
man auf alte Bauernhofkomplexe („Masserie“), wo sich einst der Alltag vieler
Bauernfamilien abspielte. Der Patron von Sogliano Cavour ist der Hl. Laurentius,
der prunkvoll am 10.August gefeiert wird.
Die Einwohner von Sogliano
Cavour haben zwei Übernamen:“ventri janchi“ und „mposimati“, die
beziehungsweise
„weisse Bäuche“ und „steife Leute“ bedeutet. Der Übername rührt von der
Voraussetzung her, dass die Ortschaft von einigen reichen Herrn von Soleto
gegründet worden war, die auf dem Gebiet einige prunkvolle Residenzen erbauten.
Diese standen in starkem Gegensatz zu den ärmlichen Häusern der armen Bauern,
die vom Morgengraun bis zum Sonnenuntergang auf dem Felde arbeiteten. Die Herren
spazierten hochmütig durch die Dorfstrassen und stellten ihre reiche Kleider mit
den steifen Kragen zur Schau. Die Bauern hängten ihnen den Spitznamen „ventri
janchi“ an, weil die Haut der reichen Herren schneeweiss war, im Gegensatz zu
derjenigen des Volkes, das den ganzen Tag unter der heissen Sonne arbeitete. Sie
nannten sie auch „mposimati“ wegen dem steifen und einwandfreien Anschein ihrer
prunkvollen Kleider.
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