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Vom alten Schloss von
Soleto bleibt heute nur noch der Schlossgarten übrig. Es wurde Raimondo Orsini
Del
Balzo zu Willen um das Jahr 1400 erbaut. Im Jahre 1940 war es in sehr schlechtem
Zustand und im Jahre 1948 stürzte es endgültig ein. Die wunderschönen
Adelspaläste sind aber bis zu den heutigen Tagen in All ihrem Glanz angelangt.
Die bedeutendsten sind: „Palazzo Orsini“ (17.Jh.), „Palazzo Gervasi“ (17.Jh.),
„Palazzo Arcudi“ (16.Jh.), „Palazzo Sergio“ (16.Jh.) und „Palazzo Scanderberg“
(16.Jh.). Die wichtigste unter den Kirchen ist die Mutterkirche „Maria
Santissima Assunta“, die im Jahre 1783 auf einer bevorstehenden, fünfschiffigen,
mittelalterlichen Kirche erbaut wurde. Im Kircheninnern kann man ein
Taufbecken aus dem 14.Jh., wunderschöne Gemälde und mehrere Altäre bewundern
(Sankt Ludwig-Altar, Sankt Franziskus-Altar, Allerheiligste-Altar, usw.). Doch
was diese Pfarrkirche vor Allem kennzeichnet ist der Glockenturm, der von allen
Fiale genannt wird. Die bezaubernde Struktur ist in reinem gotischem Stil und
ist das Wahrzeichen von Soleto. Der Glockenturm ist 45 m hoch und wurde den
Orsini Del Balzo zu Willen von Francesco Colaci aus Surbo im Jahre 1397 erbaut.
Um das Jahr 1347 wurde die kleine, aber bedeutende romanische Sankt
Stefanskirche gebaut. In ihrem Innern ist es noch möglich die
ursprünglichen Mauern zu bewundern, die völlig von byzantinischen Fresken bemalt
sind, sie stellen die „Ausgiessung des Heiligen Geistes auf die Apostel“, das
„Weltgericht“, die „Muttergottes mit dem Kind“, „Sankt Stefan“ dar. Eine der
grössten religiösen Gebäude ist die Sankt Niklauskirche (San Nicola) und das
angeschlossene Klarissenkloster. Die Kirche wurde im Jahre 1469 erbaut und um
das Jahr 1648 umgebaut. Die Kirche der „Congregazione del Purgatorio“
(Kongregation des Purgatoriums) kommt vermutlich aus dem Jahre 1660 her und wird
Kirche der Seelen genannt. Den Namen verdankt sie den Skulpturen, die sich auf
dem Portal befinden und leidende Seelen darstellen. Die Kapelle der „Madonna di
Leuca“ wurde im Jahre 1766 erbaut und in ihrem Innenraum kann man eine
wunderschöne Freske bewundern, die die Muttergottes mit dem Kinde darstellt. Die
Kirche der „Madonna delle Grazie (etwa 1614) besitzt eine Barockfassade und
weist auf den Seiten die Statuen des Heiligen Antons und des Heiligen Franziskus
auf. Im Innern befindet sich ein hölzerner Kuzifixus aus dem 17.Jh. und das
Gemälde der Muttergottes mit dem Rosenkranz aus dem Jahre 1607, Werk des Malers
Donato Antonio d’Orlando. Sehr interssant sind die sogenannten „pozzelle“, die
früher im Grund gegraben wurden um das Wasserproblem zu lösen. Vom strukturellen
Gesichtspunkt aus gesehen gleichen sie den öffentlichen Zisternen der
griechischen Städte des 8.Jh.n.Chr. Sankt Anton ist der Dorfschutzheilige.
Der Ruf der Einwohner von
Soleto ist „macari“ und bedeutet Zauberer oder Hexenmeister. Man erzählt,
dass
es noch vor etwa 30-40 Jahren im Ort die sogenannten „macari“ gab, die mit ihrer
Zauberkunst und ihren Zaubertränken den Frauen halfen einen Eheman zu finden,
den Männern halfen nicht betrogen zu werden, usw. In jener Zeit kamen mehrere
Leute auch von den Nachbardörfern, um von den vermutlichen Zauberern geholfen zu
werden. Sogar der berühmte Matteo Tafuri wurde für einen Zauberer gehalten! Der
Legende nach sollte er im Stande gewesen sein den Tod vorauszusagen und andere
ähnliche Ereignisse, und es soll immer er gewesen sein, der die Fiale in einer
einzigen Nacht, mit der Hilfe von Hexen und Kobolden, erarbeitet hatte.
Sebstverständlich war der Tafuri nur ein Wissenschaftler, der sich dem Studium
der Astrologie und der Astronomie widmete, Disziplinen die zu jener Zeit
argwöhnisch betrachtet waren.
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